- 31.01.2008, 10:48:38
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Suchterkrankungen dürfen kein Tabu mehr sein
Dramatischer Appell der Ärztekammer - Offener Umgang gefordert
Wien (OTS) - Im Rahmen des von der Wiener Ärztekammer ausgerufenen
"Jahres der Gesundheitsvorsorge" fordert Michael Musalek, ärztlicher
Leiter des Anton-Proksch-Instituts, einen offeneren Umgang mit
Suchterkrankungen. "Sucht ist immer noch ein Tabuthema, über das nur
hinter vorgehaltener Hand gesprochen wird - das gehört dringend
geändert." Weiters sei es notwendig, Allgemeinmediziner als erste
Anlaufstelle für Patienten verstärkt auf eine mögliche
Suchterkrankung hin zu sensibilisieren. ****
"Sucht kommt nicht alleine", weist Musalek auf
Begleiterscheinungen hin, die der Patient ausgelöst durch eine
Suchterkrankung aufweise. Aufgabe des praktischen Arztes als erste
Anlaufstelle müsse daher sein, mit gezielten Fragen die Problematik
abzuklären und in der Folge eine Suchterkrankung auszuschließen oder
zu diagnostizieren.
"Hinter körperlichen Beschwerden kann oft auch eine
Suchterkrankung stecken", erklärt Musalek. Klagt der Patient
beispielsweise permanent über Magenschmerzen oder innere Unruhe,
sollte der behandelnde Arzt auch eine verborgene Suchterkrankung in
Betracht ziehen. Auch ein überdurchschnittlicher Konsum von Alkohol
könne entsprechende körperliche Beschwerden auslösen.
"Ob Depression, Schmerzsyndrom oder Burnout-Problematik - all
diese Erkrankungen können auch durch chronischen Alkoholkonsum
ausgelöst werden", so der Suchtexperte. Dass dies sogar häufig der
Fall ist, belegen Zahlen: Immerhin rund ein Viertel der männlichen
Wiener betreibt einen chronischen hoch dosierten Konsum alkoholischer
Getränke.
Die Alkoholkrankheit entstehe schleichend, warnt Musalek. Daher
sei es häufig ein langer Prozess, bis die Sucht beim Patienten
diagnostiziert werde. Würden die Ärztinnen und Ärzte nun verstärkt
darauf sensibilisiert, könnte man hier einen "enormen Beitrag zur
Prävention" bei Alkoholerkrankungen leisten. (kp)
(S E R V I C E - Seit Kurzem werden in allen Wiener
Allgemeinpraxen Informationsbroschüren zum Thema Sucht verteilt.
Diese können auch in der Pressestelle der Ärztekammer für Wien
österreichweit kostenlos angefordert werden: Tel.: 01/515 01-1223 DW,
Fax: 01/515 01-1289 DW, E-Mail: pressestelle@aekwien.at,
www.aekwien.at.)
Rückfragehinweis:
Ärztekammer für Wien - Pressestelle Mag. Kristin Posch Tel.: (++43-1) 51501/1223 od. 0664/1014222 Fax: (++43-1) 51501/1289 mailto:posch@aekwien.at http://www.aekwien.at
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