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Wieder Aufregung bei Moser Fertigputz - Betriebsrat trotz Widerstand der Firmenleitung bestätigt

Linz (OTS) - Gruppenversammlung sorgt für Wirbel

Es ist unfassbar mit welchen Methoden man bei der Firma Moser Fertigputz aus dem Bezirk Schärding versucht, den erst im Sommer gewählten Betriebsrat so schnell als möglich wieder los zu werden. "Juniorchef Andreas Moser ist auf Baustellen gekommen und hat die Arbeiter aufgefordert zu unterschreiben, dass sie eine Betriebsversammlung fordern, bei der der Betriebsrat abgewählt werden soll. Andere Arbeiter wurden zum Unterschreiben in die Firma zitiert", berichtet Christian Schneeweiß von der Gewerkschaft Bau-Holz.

Dabei hatte es zuvor schon nach einer Einigung ausgesehen. Laut Gerichtsbeschluss sollte die Versammlung stattfinden. Man einigte sich darauf, die Firmenleitung zur Versammlung einzuladen, dafür aber die Abwahl des Betriebsrates von der Tagesordnung zu nehmen. Der Rechtsanwalt der Firmenleitung nahm diesen Kompromiss ausdrücklich an. Nachdem die Einladung zur Versammlung an die Belegschaft versendet war, brach er dieses Abkommen einfach. Die Unternehmensleitung schickte ihren Rechtsanwalt zur Versammlung, der mit juristischen Tricks die Enthebung des Betriebsrates bei der Gruppenversammlung erreichen sollte.

Mehrheit gegen die Abwahl des Betriebsrates

Nach zweistündiger Information der Arbeiter wurde doch über die "Enthebung des Betriebsrates" abgestimmt. Nachdem die Wortführer bei der Versammlung - mit moralischer Unterstützung der Firmenleitung und rechtlicher Beratung des im Haus anwesenden Firmenanwaltes - gegen den Betriebsrat auftraten, war das Ergebnis überraschend: Die Abstimmung ging für den Betriebsrat aus, der von der Firmenleitung erhofften Abwahl war damit von der Belegschaft eine Absage erteilt worden.

Entscheidung durch das Arbeits- und Sozialgericht Ried am 17. Dezember

Damit ist einmal mehr klar, dass nicht die Arbeiter den Betriebsrat nicht wollen, sondern die Firmenleitung, was sich ja auch sofort nach der Betriebsratswahl im Juli dieses Jahres zeigte. Unmittelbar nach der Wahl wurde sie beim Arbeits- und Sozialgericht angefochten. Mittlerweile ist klar, dass der Anwalt des Klägers von der Firmenleitung bezahlt wird.

Am 17. Dezember gibt es im Fall Moser Fertigputz den nächsten Verhandlungstermin, der voraussichtlich eine endgültige Entscheidung bringen wird. Auf Grundlage dieses Urteils könnte die von vielen ersehnte Ruhe in der Firma Moser dann endlich einkehren.

Rückfragen & Kontakt:

Martin Windtner
ÖGB-Sekretär für Linz-Stadt
Mobiltel.: 0664/6145109

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