- 19.09.2007, 09:44:30
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Handelsexperten: Internet-Shopping ergänzt Angebote des stationären Einzelhandels
3.200 Einzelhandelsunternehmen in Österreich verkaufen (auch) im WWW - 615 Mio. Euro Netto-Jahresumsatz - 1,8 Mio. Internetkäufer in Österreich
Wien (PWK672) - Shoppen im Internet gewinnt zunehmend an
Bedeutung. Darum hat die Bundessparte Handel der Wirtschaftskammer
Österreich (WKÖ) eine repräsentative Erhebung, die erste ihrer Art in
Österreich, in Auftrag gegeben. Dafür wurden von der KMU Forschung
Austria sowohl Unternehmen (Anbieter) als auch Konsumenten
(Nachfrager) befragt.
"Es ist davon auszugehen, dass 2007 in Österreich rund 3.200
Unternehmen mit Online-Shops im Internet-Einzelhandel im engeren Sinn
tätig sind", weiß Peter Voithofer, stellvertretender Direktor der KMU
Forschung Austria. Zum Internethandel im engeren Sinn werden gezählt
a) ausschließlich im Internet vertretene Angebote (reiner
Internethandel), b) der Versandhandel mit seinen Online-Angeboten
sowie c) Online-Angebote des stationären Einzelhandels.
Sortimentsbezogen ist das klassische Einzelhandelssortiment umfasst,
nicht also beispielweise die Umsätze von Tourismusunternehmen,
Fluglinien etc.
Mit Blick auf den gesamten Einzelhandel in Österreich heißt das,
dass knapp 8 Prozent der rund. 41.500 Einzel¬handelsunternehmen einen
Onlineshop betreiben. Etwa 53.500 stationären Einzelhandelsgeschäften
stehen rund 3.200 Onlineshops gegenüber, das ist ein ein Verhältnis
von rund 17:1. "Zu berücksichtigen dabei ist allerdings die
unterschiedliche Kundenreichweite von Online-Shops und stationären
Ladengeschäften" so Handelsforscher Voithofer.
Diese Unternehmen haben 2006 im österreichischen
Internet-Einzel¬handel i.e.S. einen Netto-Jahresumsatz von rund 615
Millionen Euro erwirtschaftet, was rund 1,4 Prozent des ge¬samten
Einzelhandelsvolumens in Österreich von cirka 43,7 Milliarden Euro
entspricht.
Auf den traditionellen Versandhandel entfallen rund 278 Millionen
oder rund 45 Prozent des Inter¬net-Einzelhandelsumsatzes - es gibt
zwar vergleichsweise wenige Versandhandelsunternehmen, diese sind
aber deutlich größer als z.B. reine Internet-Händler. Der zweitgrößte
Bereich ist mit rund 243 Millionen der statio¬näre Einzelhandel,
während die reinen Internet-Händler rund 94 Millionen Euro zum
Ge¬samtumsatz des österreichischen Internet-Einzelhandels i.e.S.
beitragen. Der Internet-Einzelhandel im weiteren Sinn, also inklusive
Großhandel, erreicht näherungsweise rund 1,6 Prozent des gesamten
Ein¬zelhandelsvolumens in Österreich.
Nach Warengruppen betrachtet entfällt der größte Anteil am
Umsatzvolumen im Internet-Einzelhandel i.e.S. auf Elektro- und
Elektronikprodukte, gefolgt von Beklei¬dung/Textilien. Hohe
Umsatzanteile am Internet-Einzelhandel i.e.S. verzeichnen eben¬falls
die Warengruppen Bücher/Zeitschriften, Computer-Hardware/Software
sowie Sportartikel.
Rund 91 Prozent des Netto-Jahresumsatzvolumens werden im
Internet-Einzelhandel i.e.S. mit Kunden in Österreich erzielt. Damit
beträgt die "Exportquote" rund 9 Prozent, das entspricht einem
Umsatzanteil von rund 57 Millionen Euro. Rund 7 Prozent entfallen auf
Kunden in EU-Ländern, rund 2 Prozent auf Kunden in Ländern außerhalb
der EU.
Ernst Gittenberger, Online-Shopping-Spezialist der KMU Forschung
Austria, hat für die Grundlagenstudie einen Blick auf die
Internetuser in Österreich, die Käufer beim Online-Einzelhandel und
deren Gewohnheiten geworfen: "Im Untersuchungszeitraum von 12 Monaten
haben rund 40 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher ab 15
Jahren, also etwa 2,8 Millionen Menschen, zumindest einmal vor einem
Kauf im stationären Ladengeschäft Informationen im Internet
eingeholt. Gesucht wurde nach Informationen zu
Elektro-/Elektronikgeräten, Computer-Hard- und Software sowie
Büchern."
Tatsächlich eingekauft haben im Internet-Einzelhandel in den
letzten 12 Monaten rund 1,8 Mio bzw. rund 26 Prozent der
Öster¬reicherinnen und Österreicher über 15 Jahre. Geht man davon
aus, dass 2006 rund 4,4 Millionen Menschen in Österreich das Internet
genutzt haben, so haben rund 41 Prozent davon auch im
Internet-Einzelhandel eingekauft. 0,7 Millionen davon sind Frauen,
1,1 Millionen männliche Österreicher. Der höchste Anteil an Käufern
im Internet-Einzelhandel stammt aus der in der Altersgruppe 20 bis 29
Jahre.
Die durchschnittlichen Jahresausgaben pro Internet-Käufer liegen
bei 800 Euro. Das bevorzugt eingesetzte Zahlungsmittel beim Einkauf
im Internet-Einzelhandel ist für rund 46 Prozent der Internet-Käufer
die Banküberweisung, für weitere rund 34 Prozent die Kreditkarte.
Etwas weniger als die Hälfte, nämlich im Durchschnitt rund 47
Prozent (das sind 690 Millionen Euro) der Ausgaben im
Internet-Einzelhandel fließen in österreichische Unternehmen
(Niederlassung/Standort in Österreich).
Beachtlich ist die Dynamik der Betriebsform Internet-Einzelhandel:
Sie hat seit Einführung der ersten Online-Shops in den späten 1990er
Jahren in Österreich bis dato ein Volumen von eben rund 615 Millionen
Euro erreicht und somit zu rund 6 Prozent zum Umsatz¬wachstum im
Einzelhandel in diesem Zeitraum beigetragen. Die dominierende Rolle
im österreichischen Internet-Einzelhandel i.e.S. spielen dabei nicht
reine Internet-Händler, sondern so genannte Multi-Channel-Unternehmen
- also Unternehmen des stationären Einzelhandels, die auch Waren im
Internet anbieten.
Aus all den Analysen im Rahmen der Studie ergibt sich, so
Voithofer und Gittenberger, folgender Sukkus: "Der Internethandel ist
nur zu einem kleinen Teil Konkurrenz, vielmehr aber Ergänzung zu den
Angeboten des stationären Handels zum Vorteil der Kunden." Die
Chancen für Klein- und Mittelunternehmen im Internet-Einzelhandel
sehen sie in der "Professionalisierung insbesondere des Web-Auftritts
und der logistischen Abwick¬lung, in der Schaffung bzw. Ausnutzung
von Nischen sowie der Entwicklung und Vermarktung von Innovationen."
"Der Handel ist innovativ", knüpfte Erich Lemler, Obmann der
Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) an
diesem Punkt an, "ein sichtbares Zeichen dafür ist die nun
vorliegende Grundlagenstudie. Ziel war es, erstmals ein Gesamtbild
des Einzelhandels im Internet in Österreich zu liefern, und zwar
sowohl mit Blick auf Unternehmer als auch auf Konsumenten. Das ist
uns gelungen", so der Handelsobmann erfreut. "Die Studie steht", so
Iris Thalbauer, E-Commerce-Expertin der Bundessparte Handel, "ab
sofort auf www.derhandel.at zum kostenlosen Download bereit."
Ein weiteres Highlight des Abends war die Verleihung des 1.
österreichischen Awards für elektronische (Handels-)Newsletter aus
Österreich. Der von der Bundessparte Handel gemeinsam mit Wortwelt,
dem Unternehmen für Unternehmenssprache ins Leben gerufene Preis
"bewertete mehr als 100 Newsletter und ist der erste Wettbewerb
dieser Art in Österreich", so das Wortwelt-Duo Michael Haunschmid
und Axel Ebert. Dabei punktete die Bene AG mit ihrem Bene Office.Info
durch gleichmäßig hohe Bewertung in allen Bereichen. Platz 2 ging an
den Hornbach-Newsletter. Der dritte Platz geht an den
Stiegl-Bierletter, einen reinen Text-Newsletter. Mit Sonderpreisen
wurden die Firma Ing. Walter Johann Steinauer (für ihren
Krimi-Newsletter mit dem Fortsetzungskrimi "Geschichten aus dem
Kramerladen") sowie Beiersdorf ("Nivea News") ausgezeichnet.
Fotos von der Veranstaltung sind auf www.pressefotos.at zu finden,
sie stehen bei korrekter Nennung des dort angegebenen Fotocredits
kostenfrei zum Abdruck zur Verfügung. (JR)
Rückfragehinweis:
Wirtschaftskammer Österreich Bundessparte Handel Dr. Hannes Mraz Tel.: (++43) 0590 900-3339 Fax: (++43) 0590 900-214 mailto:bsh@wko.at http://wko.at/bshandel
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