• 11.05.2007, 12:05:11
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Spindelegger zum IPF-Report: für Abtreibungs-Statistik zur Motivforschung

Nicht Verurteilung, sondern Motivforschung soll im Vordergrund stehen

Wien (ÖVP-PK) - Der Zweite Nationalratspräsident Dr. Michael
Spindelegger nahm heute, Freitag, zum Mittwoch vom Institut für
Familienpolitik (IPF) vorgestellten jährlichen Bericht über die
"Entwicklung der Familien in Europa" Stellung und regte in diesem
Zusammenhang Maßnahmen wie beispielsweise die Erstellung einer
Abtreibungsstatistik zur Motivforschung an. ****

"Wenn in Europa heute alle 25 Sekunden ein Kind abgetrieben wird, ist
das schockierend und erfordert Gegenmaßnahmen", so Spindelegger. Er
betonte, keine Strafrechtsdebatte anzünden zu wollen. "Aber es
braucht Untersuchungen, die Aufschluss über die Motive geben, die
Eltern dazu führen, diesen Schritt zu gehen." Spindelegger wies bei
dieser Gelegenheit darauf hin, dass Österreich eines jener Länder
sei, das keine Statistik über die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche
führe. "Eine derartige Statistik wäre aber die Grundvoraussetzung, um
in weiterer Folge die Motive für Abbrüche zu erforschen."

Besonders wichtig sei es außerdem, Frauen auch seitens der
Ärzteschaft auf die Möglichkeit der Beratung hinzuweisen. "Es wäre
hoch an der Zeit, dass man Ärzte, die Abtreibungen durchführen, in
diese Richtung sensibilisiert." So wäre vorstellbar, dass Frauen im
Rahmen eines Erstgesprächs auf Beratungsinstitutionen hingewiesen
werden und der Arzt ihnen so die Möglichkeit gibt, ihren Entschluss
unter professioneller, nicht medizinischer Beratung noch einmal zu
überdenken.

"Beratungsstellen sind bemüht, Frauen, die nicht ‚Ja’ zu ihrem Kind
sagen wollen, unvoreingenommen zu begleiten. Sie nehmen den Frauen
die Entscheidung nicht ab, zeigen ihnen aber Wege auf, wie die
Entscheidung zum Kind leichter fallen könnte. Dabei geht es etwa um
psychologische Beratung oder sozialrechtliche Aspekte", so
Spindelegger, der gleichzeitig betonte, keiner verpflichtenden
Beratung das Wort reden zu wollen. "Ein Zwang zu Beratungsgesprächen
wäre sicher nicht sinnvoll, weil Beratung Hilfestellung ist, die nur
jemand annehmen kann, der auch Hilfe haben will."

Neben des Führens einer Statistik über Schwangerschaftsabbrüche und
einer damit verbundenen Motivforschung wäre es äußerst sinnvoll, den
Hinweis auf Beratungsstellen zu verstärken. So sollen laut
Spindelegger vor allem Ärzte, die Abtreibungen durchführen, die
Frauen vor dem Eingriff auf das Vorhandensein von Beratungsstellen
hinweisen: "Die Bandbreite hier ist breit gefächert: Sie reicht von
der bloßen Aufforderung an die Ärzte, auf das Beratungsangebot
hinzuweisen über einen vorgeschriebenen Zeitraum zwischen
Erstgespräch beim Arzt und dessen Eingriff, bis hin zu einer
Festschreibung eines verpflichtenden Hinweises auf Beratungsstellen
in den Standesrichtlinien der Ärzteschaft", so der Zweite
Nationalratspräsident abschließend.
(Schluss)

Rückfragehinweis:
Mag. Paul Hefelle
Pressesprecher des Zweiten Präsidenten des Nationalrats
Tel.: 0664/815 71 52

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