• 11.09.2006, 11:03:49
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Glawischnig: Grenznahe AKW völlig ungeschützt gegen Terrorangriffe

Kanzler und Umweltminister waren jahrelang untätig

Wien (OTS) - "Der 11. September 2001 war der Tag des bislang
größten und folgenreichsten terroristischen Angriffs. Unser Mitgefühl
gilt den Familien der Opfer", so Eva Glawischnig, stv. Bundes- und
Umweltsprecherin anlässlich des fünften Jahrestages der schrecklichen
Terrorangriff von New York und Washington. Nachfolgende
Untersuchungen von Atomkraftwerken in Deutschland und den USA kamen
zu dem Ergebnis, dass kein AKW einem gezielten Angriff mit einer
vollgetankten großen Passagiermaschine standhalten würde. "Zahlreiche
AKW an Österreichs Grenze sind völlig ungeschützt gegen
Terrorangriffe", warnt Glawischnig. "Dukovany, Mochovce, Bohunice,
Paks oder Isar 1 verfügen über keine Schutzhülle. Ein Terrorangriff
auch mit kleineren Flugzeugen, Hubschraubern oder Lenkwaffen hätte
verheerende Folgen. Die beiden größten vom Menschen verursachten
Katastrophen könnten zu einer Verschmelzen: Der 11. September und der
Super-Gau von Tschernobyl", so Glawischnig, die der Bundesregierung
Untätigkeit vorwirft. "BK Schüssel und BM Pröll haben in den letzten
fünf Jahren nichts getan, um dieses Risiko von Österreich
abzuwenden.

Obwohl der Nationalrat der Bundesregierung im Jänner 2004 per Antrag
einen Auftrag erteilt hat, sich für die Überprüfung der europäischer
AKW hinsichtlich Terrorsicherheit einzusetzen und aktiv für die
Schließung jener Anlagen einzutreten, für die keine ausreichende
Sicherheit gegenüber Terror-Anschlägen mit Flugzeugen gegeben ist,
wurde bisher nichts getan, um dieses Risiko auszuschalten. "Eine
Initiative während der österreichischen EU-Präsidentschaft ist nicht
bekannt. Stattdessen hat Österreich im Juli dem neuen
EU-Atomforschungsbudget zugestimmt, dass für die kommenden Jahre vier
Milliarden Euro für die Atomforschung und die Entwicklung neuer
Reaktoren vorsieht", kritisiert Glawischnig.

"Nach einem Terroranschlag auf ein grenznahes AKW könnte innerhalb
einer Stunde der Reaktorkern schmelzen. Der Terror-Super-Gau würde
ein vielfaches jener Menge an Radioaktivität freisetzen, die bei der
Katastrophe von Tschernobyl in die Atmosphäre gelangt ist. Die
verseuchte Fläche kann größer als das österreichische Staatsgebiet
sein. Wien als größte betroffene Stadt hat nur für rund zwei Prozent
der Bevölkerung Schutzräume. Eine Evakuierung Wiens wäre in den
wenigen verbleibenden Stunden unmöglich. Es besteht nach wie vor
dringender Handlungsbedarf", so Glawischnig.

Rückfragehinweis:
Die Grünen, Tel.: +43-1 40110-6697, presse@gruene.at

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