- 14.06.2006, 14:03:15
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AK-Studie (1): Schon jeder zweite Kärntner muss pendeln
Fast 90 Prozent der Berufspendler benutzen eigenen PKW
Klagenfurt (OTS) - 94.974 Kärntner Arbeitnehmer sind jeden Tag
unterwegs, um einen Arbeitsplatz außerhalb ihres Wohnortes zu
erreichen. Damit muss schon jeder zweite Beschäftigte seiner Arbeit
"nachfahren". Die Tendenz ist weiter steigend. Außerdem benutzen fast
90 Prozent der Pendler den eigenen PKW. Das sind die Ergebnisse einer
aktuellen Pendlerstudie der Arbeiterkammer Kärnten.
Unter dem Titel "Situation der Berufspendler in Kärnten" hat die
Arbeiterkammer Kärnten eine Analyse publiziert, die eine aktuelle
Bestandsaufnahme der Pendlerströme und Pendlerzentren in Kärnten ist.
Als Grundlage für die Studie dienten die Daten der Volkszählungen
1999 und 2001 sowie die Daten der bei den AK-Wahlen 2000 und 2004
wahlberechtigten Arbeitnehmer.
1991 waren laut Volkszählung 43,2 Prozent der erwerbstätigen
Kärntner nicht in ihrer Wohngemeinde, sondern außerhalb ihrer
Gemeinde beziehungsweise außerhalb ihres Bundeslandes tätig. Bereits
2001 stieg dieser Anteil auf 50,5 Prozent. Im Jahr 2004 lag der
Auspendleranteil der Arbeitnehmer in Kärnten laut den AK-Wahldaten
bereits bei 56,3 Prozent.
Das bedeutet, dass in Kärnten bereits 94.974 AK-zugehörige
Arbeitnehmer zu ihrem Arbeitsplatz pendeln müssen, 10.178 davon sogar
in ein anderes Bundesland. Im Gegenzug pendeln 5.340 Arbeitnehmer aus
anderen Bundesländern nach Kärnten.
Das dünn besiedelte Kärnten (rund 59 Einwohner pro
Quadratkilometer) ist mit seinen Ballungszentren in Mittelkärnten ein
klassisches Pendlerland. Die alpine Topographie ist ein wesentlicher
Grund für die teilweise schlechte Erschließung mit öffentlichen
Verkehrsmitteln.
Aus den Volkszählungen 1991 und 2001 ist der klare Trend in
Kärnten weg vom öffentlichen Verkehrsmittel hin zum motorisierten
Individualverkehr (MIV) ablesbar. Der Anteil der PKW-Pendler an den
Gesamtpendlern stieg in diesem Zeitraum von 79,2 auf 89,2 Prozent.
Der Anteil der Pendler mit öffentlichen Verkehrsmitteln sank von 19,2
auf 9,3 Prozent, ergab die AK-Analyse.
Die meisten Einpendler weisen in Kärnten die Bezirke
Klagenfurt-Stadt (29.651) und Villach-Stadt (12.580) auf. Sie
vereinen knapp 47 Prozent der Pendler auf sich und haben als einzige
Bezirke einen höheren Einpendler- als Auspendleranteil. Der Bezirk
Spittal an der Drau weist mit 11.898 die drittmeisten Einpendler auf,
hat aber einen negativen Pendlersaldo, das heißt mehr Auspendler als
Einpendler. Der Bezirk Klagenfurt-Stadt verzeichnet von 2000 auf 2004
ein Plus von 4.000 Einpendlern. Fast alle anderen Bezirke weisen
ebenfalls Zuwächse auf.
Die Zahl der Auspendler nahm im Vergleich 2000 auf 2004 in allen
Bezirken zu. Der größte Teil der Auspendler stammt aus dem ländlichen
Raum, aus den Bezirken Villach-Land und Spitta/Drau, gefolgt von
Klagenfurt-Land und St. Veit/Glan.
Pendeln ist auch mit einer zeitlichen Belastung verbunden. Wer
öffentlich unterwegs ist, hat überdies noch längere Fahrzeiten als
mit dem Pkw. Die meisten Tagesauspendler in Kärnten wohnen in einer
Entfernung von 16 bis 30 Minuten vom Arbeitsort.
Die vollständige Pendleranalyse der AK Kärnten finden Sie unter
http://www.kaernten.arbeiterkammer.at
(Forts.)
Rückfragehinweis:
Arbeiterkammer Kärnten Kommunikation Mag. Christa Maurer Tel. 050 477-2401 Fax: 050 477-2400 E-Mail: c.maurer@akktn.at kaernten.arbeiterkammer.at
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