- 21.03.2006, 10:27:03
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OeNB - Steigende Beteiligungs- und Provisionserträge bescheren Österreichs Banken 2005 ein außerordentlich gutes Betriebsergebnis
Ertragslage der in Österreich tätigen Kreditinstitute 1) im Jahr 2005
Wien (OTS) - Das vorläufige unkonsolidierte Betriebsergebnis der
in Österreich tätigen Kreditinstitute stieg im Vergleich zum Jahr
2004 um 19,1% und betrug 2005 5,65 Mrd EUR. Ausschlaggebend für
diesen Anstieg waren hauptsächlich die wachsenden Provisionserträge
(+17,3%) sowie die Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen,
(+30,1%). Hier fielen insbesondere die Erträge aus Anteilen an
verbundenen Unternehmen ins Gewicht. Nach Abzug der erwarteten
Wertberichtigungen im Kreditbereich von 1,96 Mrd EUR (+9,6%) rechnen
die Banken mit einem Jahresüberschuss von 3,88 Mrd EUR (2004: 2,98
Mrd EUR).
Das vorläufige unkonsolidierte Betriebsergebnis der in Österreich
tätigen Kreditinstitute betrug im Jahr 2005 5,65 Mrd EUR und lag um
0,91 Mrd EUR bzw. 19,1% deutlich über dem Wert des
Vergleichszeitraums 2004. Dieser Anstieg basiert auf dem
verhältnismäßig starken Zuwachs der Betriebserträge (+8,7%) im
Vergleich zu den Betriebsaufwendungen (+3,6%). Die Relation
Betriebserträge (15,71 Mrd EUR) zu Betriebsaufwendungen (10,06 Mrd
EUR) konnte um 3,1 Prozentpunkte verbessert werden und ergab eine
cost-income-ratio von 64,1% 2).
Der beachtliche Zuwachs der Zinsen und zinsähnlichen Erträge um
2,66 Mrd EUR (+12,5%) im Jahr 2005 wurde durch einen ebenso rasanten
Anstieg der Zinsaufwendungen um 2,70 Mrd EUR (+19,1%) wettgemacht.
Der Nettozinsertrag sank dadurch geringfügig um 0,5% auf einen Wert
von 7,09 Mrd EUR. Der Total Spread 3) belief sich Ende 2005 auf 1,10%
und reduzierte sich gegenüber 2004 um 0,11 Prozentpunkte.
Positive Auswirkungen zeigten die vermehrten Übernahmen von
Beteiligungen, welche sich in erhöhten Gewinnausschüttungen von
inländischen (+55,7%) und ausländischen Unternehmen 4) (+23,4%)
widerspiegelten. Bei den Erträgen aus Anteilen an verbundenen
Unternehmen konnte ein Zuwachs um 42,8% verzeichnet werden, der in
einem neuen Höchststand von 1,55 Mrd EUR mündete. Insgesamt stiegen
die Erträge aus dem Wertpapier- und Beteiligungsgeschäft gegenüber
2004 um 30,1% auf einen Wert von 2,70 Mrd EUR an.
Ebenso erfolgreich stellte sich das Provisionsgeschäft der Banken
dar. 2005 belief sich der Saldo aus dem Provisionsgeschäft auf 3,94
Mrd EUR und lag damit um 16,4% deutlich über dem Wert des
Vergleichsjahres 2004. Der hohe Zuwachs der Provisionserträge auf
5,45 Mrd EUR (+17,3%) war zum Großteil auf den Anstieg der
Provisionserträge aus dem Wertpapiergeschäft (+0,64 Mrd EUR bzw.
+37,5%) zurückzuführen. Bei den Provisionsaufwendungen, die sich auf
1,51 Mrd EUR beliefen (+19,7%), war ebenfalls das Wertpapiergeschäft
(+0,21 Mrd EUR bzw. 39,9%) der Kostentreiber.
Der positive Saldo aus Finanzgeschäften belief sich auf 0,64 Mrd
EUR und erhöhte sich gegenüber dem Jahr 2004 um 5,8%. Die allgemeinen
Verwaltungsaufwendungen stiegen im Jahr 2005 mit 0,40 Mrd EUR bzw.
5,0% auf einen Wert von 8,37 Mrd EUR. Hier ist anzumerken, dass beim
Sachaufwand erstmals seit den letzten 3 Jahren ein Anstieg (+7,2% auf
3,33 Mrd EUR) verzeichnet wurde. Der Personalaufwand stieg um 3,6%
und betrug im Jahr 2005 5,04 Mrd EUR.
Der erwartete Wertberichtigungsbedarf im Kreditbereich für 2005
liegt entgegen den Prognosen, die noch anlässlich der Erhebung der
Ertragsdaten zum 3. Quartal gemeldet wurden, nicht unter dem
tatsächlichen Wert des Jahres 2004 (-11,6%), sondern mit 1,96 Mrd EUR
um 9,6% deutlich darüber. Positiv wird hingegen die Bewertung von
Wertpapieren und Beteiligungen eingeschätzt, hier wird mit einem
ertragswirksamen Saldo in der Höhe von 0,48 Mrd EUR gerechnet.
Daraus resultierend rechnen die in Österreich tätigen
Kreditinstitute für das Jahr 2005 mit einem Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit auf unkonsolidierter Basis von 4,12 Mrd EUR,
welches mit einem Plus von 15,6% über dem tatsächlichen Wert des
Jahres 2004 liegt. Unter Einbeziehung des erwarteten a.o. Ergebnisses
(0,25 Mrd EUR) und der erwarteten Steuern (0,49 Mrd EUR) rechnen die
in Österreich tätigen Kreditinstitute für das Jahr 2005 mit einem
Jahresüberschuss von 3,88 Mrd EUR, welcher um 31,8% signifikant über
dem tatsächlichen Jahresüberschuss 2004 liegt. Die
Eigenkapitalrentabilität betrug zum Berichtszeitpunkt 11,2% und
erhöhte sich gegenüber der Vergleichsperiode 2004 um beachtliche 1,9
Prozentpunkte.
1. Der vorliegende Bericht basiert auf Daten der
Quartalsberichtsmeldung gem. § 74 Abs. 2 BWG sowie der
QUAB-Verordnung zum 1.-4. Quartal 2005. In dieser Meldung
werden die Ertragsdaten auf unkonsolidierter Basis erfasst.
2. Für eine Ertragseinheit benötigt man rd 0,64 Mitteleinsatz.
3. Im Rahmen der Total Spread Berechnung werden sämtliche
verzinste Aktiva mit den verzinsten Passiva verglichen. Die
daraus resultierende Zinsspanne wird um den Endowment Effekt
korrigiert (d.h. es werden unterschiedlich große Volumina
auf der Aktiv- und Passivseite in der Berechnung
berücksichtigt). Es ist darauf hinzuweisen, dass bei dieser
Methode die unterschiedlichen Laufzeitstrukturen auf der
Aktiv- und Passivseite keine Berücksichtigung finden.
4. Bei den Erträgen aus Anteilen an verbundenen Unternehmen ist
eine Trennung zwischen Kreditinstituten und
nichtfinanziellen Unternehmen nicht möglich, womit bei
Vorliegen von Ausschüttungen von inländischen
Kreditinstituten Doppelzählungen nicht vermieden werden
können.Weitere statistische Informationen unter
dieaktuellezahl.oenb.at bzw.
www.oenb.at im Bereich "Statistik und Melderservice"
Herausgeber:
Oesterreichische Nationalbank
Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +43-1-40420-6666
Rückfragehinweis:
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