- 10.03.2006, 12:00:12
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Österreichische Ärztekammer unterstützt Patientenbegehren in Oberösterreich
Brettenthaler: "Oberösterreichische Ärzte haben Vorreiterrolle für ganz Österreich" - Steigender Widerstand gegen drohende Verschlechterungen im Gesundheitssystem
Wien (OTS) - Die Österreichische Ärztekammer (ÖÄK) unterstützt das
heute in den oberösterreichischen Ordinationen gestartete
Patientenbegehren für eine optimale Gesundheitsversorgung. "Die
oberösterreichischen Ärzte nehmen damit eine Vorreiterrolle im Kampf
gegen die unerträgliche Bürokratieflut, unzumutbare Budgetkürzungen
und die mittlerweile immer klarer werdenden Zentralisierungstendenzen
ein", befürwortete der Präsident der Österreichischen Ärztekammer,
Dr. Reiner Brettenthaler, die Aktivitäten Freitag in einer
Aussendung. Er warne davor, das "deutliche Protestsignal" zu
ignorieren. "Zumal sich bereits in ganz Österreich ärztlicher
Widerstand gegen drohende Verschlechterungen im Gesundheitssystem
formiert", unterstrich Österreichs oberster Ärztevertreter.
Brettenthaler: "Wir haben Alarmstufe Rot!"
Der ÖÄK-Präsident machte in diesem Zusammenhang auf Entwicklungen
zum Nachteil der Patienten und Ärzte aufmerksam. Die Ärzte seien
einem immer stärkeren Spardruck der Kassen ausgesetzt, ebenso werde
der Druck, Therapien nach vorgegebenen staatlichen Plänen auszuführen
höher. "Das ist die Flucht in die Massenmedizin, die alles über einen
Leisten schert und die persönlichen Gegebenheiten eines einzelnen
Patienten nicht mehr kennt." Die Formularflut habe - ungeachtet der
e-Card - dramatische Ausmaße angenommen, so dass immer weniger Zeit
für die Patienten und Patientinnen zur Verfügung stehe. Gleichzeitig
gebe es in vielen Bundesländern Zentralisierungstendenzen, etwa
Vorstöße der Kassen, Leistungen aus dem fachärztlichen Bereich in die
Spitäler zu verlagern. Dadurch seien die wohnortnahe
Gesundheitsversorgung und nicht zuletzt die freie Arztwahl in Gefahr.
Ferner gebe es einen "erheblichen Modernisierungsstau" in der
Kassenmedizin, kritisierte der ÖÄK-Präsident. "Es gibt kaum noch neue
zeitgemäße Medizinangebote für Patienten. Stattdessen wird auch bei
den alten Leistungen überall der Sparstift eingesetzt. Die gute
Versorgung in Österreich wird damit sukzessive zurückgefahren. Es ist
die Aufgabe der Ärzteschaft, die Interessen der Patienten zu
vertreten und diese negativen Entwicklungen zu bekämpfen", so
Brettenthaler abschließend.
Rückfragehinweis:
Pressestelle der
Österreichischen Ärztekammer
Tel.: (++43-1) 513 18 33
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