- 22.02.2006, 11:32:00
- /
- OTS0100 OTW0100
Krainer zu Klimazielen: Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer
Günstiges Wetter Grund für marginale Verbesserungen - Strukturelle Probleme nach wie vor ungelöst
Wien (SK) - Von der Einleitung einer Trendwende bei der Erreichung
der Kyoto-Ziele könne leider "beim besten Willen nicht die Rede
sein", stellte Umweltsprecher Kai Jan Krainer zu den Aussagen von
Umweltminister Pröll zum Kyoto-Fortschrittsbericht 2004 fest. Auch
wenn sich Österreich im Vergleich zum Jahr 2003 leicht verbessert
hat: "Die Regierung Schüssel ist von den Kyoto-Zielen noch immer um
Lichtjahre entfernt, und die strukturellen Probleme der
Treibhausgasemissionen sind in Österreich nach wie vor ungelöst", gab
Krainer zu bedenken. Zudem sei der marginale Rückgang der
Treibhausgasemissionen nicht auf die Politik der Regierung
zurückzuführen, sondern auf das günstige Wetter. "Genauso wie eine
Schwalbe noch keinen Sommer macht, genauso wenig wird ein milder
Winter ausreichen, die Kyoto-Kriterien zu erfüllen", betonte der
SPÖ-Umweltsprecher. ****
Zwei Faktoren hätten aus Sicht des SPÖ-Umweltsprechers zu den
besseren Kyoto-Kennzahlen im Jahr 2004 geführt: Zum einen die
Stromproduktion aufgrund des vergleichsweise hohen Wasserstands. Der
Jahrhundertsommer 2003 mit den Begleiterscheinungen extreme
Niederschlagsarmut, extreme Hitze und hohe Verdunstung habe dazu
geführt, dass die Flüsse weniger Wasser geführt haben und weniger
Strom aus Wasserkraft erzeugt wurde. Dadurch musste mehr Strom in
kalorischen Kraftwerken erzeugt werden (v.a. Kohle). 2004 habe sich
das Verhältnis dann wieder gebessert. Als zweiten Grund nannte der
SPÖ-Umweltsprecher den milden Winter im Jahr 2004, der zur Folge
hatte, dass weniger geheizt wurde.
Der SPÖ-Umweltsprecher nannte am Mittwoch gegenüber dem
SPÖ-Pressedienst einige Forderungen, die es nach Ansicht der SPÖ zu
erfüllen gilt. So verlangt Krainer den sofortigen Stopp der
JI/CDM-Projekte. Diese brächten keine Wertschöpfung in Österreich und
keine Arbeitsplätze, überdies handle es sich teilweise um mehr als
dubiose Projekte. Weiters müsse es zu einer Überarbeitung der
Klimastrategie mit klaren politischen Vorgaben für die Bereiche Raum-
und Prozesswärme, Energiegewinnung, Treibstoffe & Sonstiges (F-Gase,
Methan etc.) kommen. Außerdem müssten mittel- und langfristige
nationale Klimaziele festgeschrieben werden (bis 2020 15 bis 30
Prozent, bis 2050 60 bis 80 Prozent). "Ein Weiterwursteln wie bisher
bringt uns Kyoto kaum näher. Es muss zu einem völligen Neustart in
der Klimapolitik kommen", unterstrich Krainer. (Schluss) ps
Rückfragehinweis:
Pressedienst der SPÖ
Tel.: 01/53427-275
http://www.spoe.at
OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | SPK






