- 13.04.2005, 11:46:14
- /
- OTS0121 OTW0121
GdC: "Pseudo-Sozialengagement" der Bundesregierung
Wien (GdC/ÖGB) - Als Augenauswischerei bezeichnete der Vorsitzende
der Chemiegewerkschaft, Wilhelm Beck, die Forderung von
Wirtschaftsminister Martin Bartenstein nach einem Mindestlohn von
1.000,- Euro. "Abgesehen von der Tatsache, dass es kaum mehr Bereiche
gibt, in denen bei Vollzeitarbeit Löhne unter 1.000,- Euro bezahlt
werden, ist es Sache der Kollektivvertragsverhandlungen, hier
Übereinkunft zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu erzielen. Die
Politik sollte sich dabei nicht einmischen!" ++++
Bezeichnend ist auch die Tatsache, so der
Gewerkschaftsvorsitzende, dass Martin Barteinstein damit
offensichtlich wieder einmal eine populistische Idee des neuen
"BZÖ"-Jörg Haider aufnimmt, der einen Tag zuvor mit dieser Idee an
die Öffentlichkeit getreten war.
Ähnlich schätzt Wilhelm Beck auch die sündteure Werbekampagne von
Finanzminister Karl-Heinz Grasser ein, der sich unter dem Titel
"Holen sie sich ihr Geld vom Finanzminister zurück!" anbiedert und
damit nur politisches Kleingeld verdienen möchte. Dies gilt auch für
die Inseratenkampagne bezüglich der ÖIAG, wonach diese nunmehr
schuldenfrei sei: "Wenn man das gesamte Familiensilber verscherbelt,
ergibt sich eine kurzfristige "Schein-Schuldenfreiheit". Die
Dividenden kassieren dabei allerdings in Zukunft auch andere," so
Wilhelm Beck.
Die Chemiegewerkschaft beginnt übrigens heute mit den
Lohnverhandlungen für die Arbeiter in der Chemischen Industrie,
verlangt werden eine Erhöhung der kollektivvertraglichen
Mindestlöhne, der IST-Löhne aber auch eine entsprechende
Reallohnsteigerung.
ÖGB, 13. April
2005
Nr. 207
OTS0121 2005-04-13/11:46
OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | NGB






