Kuntzl: PISA-Erkenntnis: Sprachförderung so früh wie möglich starten
Wien (SK) Eine der wesentlichen Erkenntnisse aus der
PISA-Studie sei, dass mit der Förderung der Kinder, v.a. auch der Sprachförderung, möglichst früh begonnen werden muss, wobei in der Qualität der Didaktik und in der Ausbildung der PädagogInnen noch Verbesserungen zu erzielen seien, erklärte SPÖ-Familiensprecherin Andrea Kuntzl Sonntag gegenüber dem Pressedienst der SPÖ. Aus einer jüngst veranstalteten Expertenrunde des Kompetenzteams Bildung sei auch klar hervorgegangen, dass sich sowohl ExpertInnen, als auch Vertreter der LehrerInnen, SchülerInnen und Eltern für eine im Kindergarten angesiedelte Vorschule ab dem 5. Lebensjahr des Kindes aussprechen. ****
Die SPÖ-Familiensprecherin wies darauf hin, dass Sprachförderung nicht in separaten Kursen geschehen dürfe, sondern in den Alltag der Kinder integriert werden müsse. Genau deshalb sei es auch so wichtig, dass möglichst viele Kinder den Kindergarten besuchen. Derzeit würden - mit regionalen Unterschieden - bundesweit knapp fünf Prozent aller Kinder keinen Kindergartenplatz in Anspruch nehmen, darunter auch viele Migrantenkinder, die dringend sprachliche Förderung bräuchten. Kuntzl fordert in diesem Zusammenhang eine breite Aufklärungskampagne darüber, wie wichtig der Kindergartenbesuch für alle Kinder ist. Bei einem entsprechenden Angebot werde zumindest das letzte Kindergartenjahr, das eine Art Vorschuljahr sein sollte, sicher auch von den restlichen fünf Prozent angenommen, zeigte sich Kuntzl überzeugt.
Darüber hinaus regt die SPÖ-Familiensprecherin an, mit dem Vorurteil aufzuräumen, dass bei Migrantenkindern, die Deutsch wenig bis gar nicht beherrschen, nur einseitig die deutsche Sprache gefördert werden soll. Experten, darunter Univ. Prof. Georg Gombos von der Universität Klagenfurt, könnten eindeutig belegen, dass die Förderung der mitgebrachten Sprache bei gleichzeitiger Förderung der deutschen Sprache die besten Ergebnisse bringt. Es sei also unbedingt notwendig, die Kinder sowohl in Deutsch, als auch in ihrer Muttersprache zu fördern, denn die Sprachen widersprechen einander nicht, sondern ergänzen einander. Außerdem müsse man viel stärker hin zu einer kontinuierlichen Beobachtung und individuellen Förderung der Kinder kommen. "Punktuelle Sprachtests bringen wenig, eine kontinuierliche Beobachtung und Begleitung ist wesentlich zielführender", so die SPÖ-Familiensprecherin.
Abschließend forderte Kuntzl Bildungsministerin Gehrer auf, der Frühförderung mehr Augenmerk als bisher zu schenken und konkrete Maßnahmen zu setzen - darunter die Senkung der Kindergartengruppengrößen, eine gemeinsame Ausbildung aller pädagogischen Berufe auf Hochschulebene, die Implementierung von Sprachförderung als zentraler gemeinsamer Arbeitsbereich von Kindergarten und Schule und die Verankerung des letzten Kindergartenjahres als eine Art Vorschuljahr. (Schluss) cs
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