• 29.12.2025, 10:26:32
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Wiener Klimapolitik: positive Bilanz für 2025

Wien (OTS) - 

Die Stadt Wien zieht für 2025 eine positive Klimabilanz: Mit einer deutlichen Treibhausgas-Reduktion, dem im April in Kraft getretenen Wiener Klimagesetz als gesetzlichen Rahmen, einer neuen Kreislaufwirtschaftsstrategie und dem laufenden Übererfüllen städtischer Klimaziele zeigt die österreichische Hauptstadt auch dieses Jahr, wie generationengerechte und soziale Klimapolitik praktisch funktioniert.

„Für uns zeigt die positive Klimabilanz 2025, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, blickt Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky auf das Jahr zurück. „Unsere Klima-Maßnahmen wirken: Das sehen wir an der stetigen Treibhausgas-Reduktion. Und daran, dass die Menschen in Wien unsere vielen Angebote wie die Wiener Klimateams in den Bezirken oder die Coolen Zonen als kühle Oasen an heißen Sommertagen gerne annehmen. Ehrgeizige Klimapolitik und soziale Verantwortung sind kein Gegensatz – im Gegenteil: Wir setzen in Wien beim Klimaschutz auf ein gutes Leben für alle!“

Wiener Klima-Erfolge 2025

Gesetzlicher Rahmen für städtisches Klima-Management

Mit dem Wiener Klimagesetz hat Wien im Frühjahr 2025 als erstes Bundesland Österreichs verbindlich definiert, dass die Stadt bis 2040 klimaneutral sein soll. Darin verankert sind das Ziel der Klimaneutralität und der klimaneutralen Verwaltung bis 2040 sowie die Säulen Klimaschutz, Klimaanpassung und Kreislaufwirtschaft als feste Elemente der Stadtpolitik. Auch konkrete Instrumente des städtischen Klima-Managements wie ein Klimacheck für Gesetze und Verordnungen und ein Klimacheck für Bauvorhaben finden im Wiener Klimagesetz eine gesetzliche Grundlage. Wien verpflichtet sich zu einer klimaneutralen Beschaffung von Liefer-, Bau- und Dienstleistungen und garantiert die Beteiligung der Öffentlichkeit. Auch der Wiener Klimarat, ein für die Stadt Wien zentrales Beratungsgremium, bekommt mit seiner Verankerung im Klimagesetz einen noch höheren Stellenwert.

Deutliche Reduktion von Treibhausgasen

Auch dank der konsequenten Umsetzung von Klimaschutz-Maßnahmen sanken die Treibhausgas-Emissionen im Jahr 2024 deutlicher als im österreichweiten Schnitt. Das sagt die sogenannte Nahzeitprognose („Nowcast“) des Umweltbundesamts. Wien konnte die Emissionen um fast 6 Prozent (voraussichtlich 5,8 Prozent) gegenüber dem Vorjahr verringern. Die Reduktion liegt damit weit über dem Bundesschnitt (2,6 Prozent).

Diesen Kurs will Wien weiter halten. Die Zahlen werden immer mit zweijähriger Verzögerung erhoben. Mit Zahlen für 2025 rechnet die Stadt Wien daher im Herbst 2026.

Minimaler Bodenverbrauch trotz Wachstum

Laut aktuellem Österreichische Raumordnungskonferenz (ÖROK)-Monitoring bleibt Wien das Bundesland mit dem geringsten Bodenverbrauch — pro zusätzliche Einwohnerin bzw. Einwohner werden nur rund 9 m² zusätzliche Fläche in Anspruch genommen.

Sonnenstrom-Offensive und „Raus aus Gas“

Mit der weiter ausgebauten Photovoltaik auf Dächern — unter anderem erst kürzlich durch die Installation von Modulen am Dach der Staatsoper — übertraf Wien das Jahresziel der Sonnenstrom-Offensive bereits deutlich. Das Jahresziel bis Ende 2025 war eine Gesamtleistung von 250 Megawatt peak (MWp), dieses Ziel wurde mit 320 MWp Sonnenstrom bei weitem übertroffen.

Parallel wird das Programm „Raus aus Gas“ vorangetrieben, um den Wärmebereich klimafreundlich zu transformieren.

Neue Kreislaufwirtschaftsstrategie

Mit der Strategie „Zirkuläres Wien – eine runde Sache“ stellte die Stadt 2025 erstmals ein Gesamtpaket zur Ressourcenwende in Wien vor. Die Kreislaufwirtschaft ist neben Klimaschutz und Klimaanpassung der dritte Pfeiler der Wiener Klimapolitik und ein wichtiges Werkzeug für das Erreichen der Klimaziele. Die neue Strategie bildet die Grundlage für viele weitere Maßnahmen in den kommenden Jahren.

Mehr Grün und Erholungsräume für Wien

Es wird in Wien immer heißer. Die Stadt sorgt deshalb in allen Bezirken für mehr Hitzeresilienz. Mehr als 500.000 Quadratmeter Park- und Grünanlagen wurden seit 2020 neu und naturnah umgestaltet. Rund 112.000 Quadratmeter wurden entsiegelt. Der ehemalige Verschiebebahnhof Breitenlee in Donaustadt wurde zum 6. Europaschutzgebiet (Natura-2000) in Wien erklärt. Die rund 90 Hektar - das entspricht der Größe der Josefstadt – sind ein Meilenstein für Biodiversität und Artenschutz.

Auch gegen die akute Hitze wird die Stadt tätig: Im Sommer 2025 gab es in Wien bereits 22 Coole Zonen, die konsumfrei und für alle Menschen zugänglich sind. Für rasche Abkühlung im öffentlichen Raum sorgen 1.600 Trinkbrunnen.

Ausblick auf 2026

Wiener Klima-Biennale

Von 9. April bis 10. Mai 2026 ist die zweite Runde der Klima Biennale Wien geplant. Das Kunst-Festival setzt Impulse für Klimagerechtigkeit und eine lebenswerte Zukunft für alle. Mit neuen Ideen, Projekten und Beteiligung der Menschen in Wien will Wien seine Vorreiterrolle in der Klimapolitik weiter festigen.

Wien steht für eine soziale und generationengerechte Klimapolitik. Mit ihren Maßnahmen gegen die Klimakrise und die städtische Erhitzung reagiert die Stadt auf globale Herausforderungen und bewahrt die Lebensqualität für die Menschen in Wien.

Der Wiener Klimafahrplan wird fortgeschrieben

In den kommenden Monaten wird die im Wiener Klimagesetz verankerte Fortschreibung des Wiener Klimafahrplans vorangetrieben. In der Wiener Klima-Umsetzungsstrategie werden die nächsten Schritte der Wiener Klimapolitik auf den Boden gebracht. Ziel ist, im zweiten Halbjahr 2026 eine öffentliche Stellungnahme zu ermöglichen.

Andreas Januskovecz, Bereichsleiter für Klimaangelegenheiten der Stadt Wien, betont: „Wir setzen uns für die nächsten Jahre konkrete Ziele, zeigen auf, wie wir sie erreichen und verschreiben uns einer konsequenten Klimapolitik. Ein klarer Weg Richtung Klimaneutralität, Klimaresilienz und Zirkularität gibt Planungssicherheit, Unabhängigkeit, sichert der Wirtschaft neue Chancen und garantiert Lebensqualität für alle Menschen in Wien.“

Milliarden für klimawirksame Ausgaben

Mit dem Klimabudget wurde im Wiener Klimagesetz ein Instrument gesetzlich verankert, mit dem bestehende und geplante klimarelevante Maßnahmen nach Klimakriterien bewertet und Verantwortungen festgelegt werden. Ziel ist es, im Budgetvoranschlag der Stadt Wien genug Maßnahmen und Instrumente für Klimaschutz, Klimaanpassung und Kreislaufwirtschaft festzulegen, um die Wiener Klimaziele zu erreichen.

„Ausgaben mit positivem Effekt auf die Wiener Klimaziele sind Investitionen in ein gutes Leben in Wien“, erklärt Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky. „Wir haben ambitionierte Pläne für das nächste Jahr und investieren mehr als je zuvor für die Klimaziele der Stadt. Damit es den Menschen in Wien gut geht, braucht es reine Luft, sauberes Wasser, kühle Orte an heißen Tagen und erholsame Grünräume. Das stellen wir auch für die Zukunft sicher. Wir sorgen weiter für ein gutes Klima.“

Im Budget für 2026 sind für klimawirksame Ausgaben, die einen positiven Effekt auf die Klimaziele Wiens haben, rund 1 Milliarde Euro vorgesehen. Investiert wird vor allem in den Ausbau von Radwegen und der U-Bahn sowie Straßenbahnlinien. Auch die Sanierung von Schulen, Sportstätten, Bädern, Kindergärten und Büchereien sowie die Sanierungen und Fernwärmeanschlüsse von Gebäuden stehen weiter im Fokus.

Das Naturschutzareal Breitenlee, der Park der Artenvielfalt und das neue Wasserwerk auf der Donauinsel werden umgesetzt sowie weitere Grünräume neuerrichtet oder klimafit umgestaltet. Wien entsiegelt und begrünt unter anderem die Simmeringer Hauptstraße, das Nordbahnviertel, weitere Teile der Äußeren Mariahilfer Straße und die Fußgängerzone Favoritenstraße.

Schließlich setzt auch die Initiative „Raus aus Gas“ 2026 neue Schwerpunkte auf Betriebe, Leistbarkeit und die Kühlung von Gebäuden. Geplant sind außerdem Investitionen in Renaturierung, Biodiversität und Trinkwassersicherheit.

„Klimaschutz ist und bleibt ein Fixpunkt in Wien und bei all unseren Maßnahmen steht die soziale Verträglichkeit im Vordergrund. Denn Klimaschutz ist für mich nur dann erfolgreich, wenn alle Menschen von ihm profitieren“, so Czernohorszky abschließend.

Rückfragen & Kontakt

Michaela Zlamal
Mediensprecherin StR Jürgen Czernohorszky
Telefon: +43 1 4000 81446
E-Mail: michaela.zlamal@wien.gv.at

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