- 23.12.2025, 10:08:02
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„Ein Hirte im Hochland“ – „kreuz & quer reportage“ über den peruanischen Priester Luis Zambrano
Am 28. Dezember um 12.30 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON
Er ist eine gewichtige Stimme an der Seite der armen Bevölkerung, ein Kämpfer für Gerechtigkeit und Menschenrechte in Peru: der katholische Priester Luis Zambrano, Pfarrer in Juliaca, einer Stadt in der Nähe des Titacaca-Sees im peruanischen Hochland. Sein Wirken brachte ihn oft in Gefahr – in den 1980er Jahren geriet er zwischen die Fronten der peruanischen Armee und Guerilla-Gruppen. Die Katholische Männerbewegung Österreichs und ihre entwicklungspolitische Organisation „Sei So Frei“ haben ihm dafür den „Romero-Preis“ 2025 verliehen.
Luis Zambrano, genannt „Padre Lucho“, ist eigentlich ein „Costeño“, ein Bewohner der Küste. Er wurde 1946 in Ica geboren. Sein Weg ins Hochland, das „Altiplano“ von Peru, führte über Österreich und Deutschland. Als kritischer Geist geriet er mit der kirchlichen Obrigkeit in Konflikt. Er ging daraufhin zum Studium nach Innsbruck und Tübingen, wo er seine Dissertation über die „Iglesia del Pueblo“, die von der Befreiungstheologie geprägte „Kirche des Volkes“ in Lateinamerika, schrieb. Seine hervorragenden Deutschkenntnisse stammen aus dieser Zeit. Nach seiner Rückkehr erklärte sich der Bischof von Puno bereit, Luis Zambrano zum Priester zu weihen. So wurde aus dem Küstenbewohner ein Hirte im Hochland. Der junge Priester übernahm zunächst in Puno die Leitung eines neu eingerichteten Vikariats für Solidarität und Menschenrechte – eine herausfordernde Tätigkeit, besonders als die Terrororganisation „Leuchtender Pfad“ auf der einen und Paramilitärs auf der anderen Seite das Leben gefährlich machten. Als ein neuer Bischof das Vikariat auflöste, gründete Zambrano eine private Organisation namens „FEDERH“ (Glaube und Menschenrechte), die bis heute aktiv ist. Edwin Poiré, ein enger Mitarbeiter Padre Luchos, ist der Geschäftsführer der Organisation, die von der Katholischen Männerbewegung unterstützt wird. Eine besondere Herausforderung erlebte „FEDERH“, als es zu Beginn des Jahres 2023 im Zuge von Demonstrationen gegen die damalige Präsidentin zu einem Massaker kam und zahlreiche Menschen von Polizeikugeln getötet oder verwundet wurden. Zambrano ist öffentlich gegen dieses Unrecht aufgetreten. „Auch das Schweigen ist politisch“, sagt er. Padre Lucho hat als Priester im Hochland auch die alte Religion der indigenen Bevölkerung kennengelernt. Anders als viele seiner Priesterkollegen und Bischöfe sieht er keinen Konflikt zwischen der katholischen Lehre und der Verehrung der „Pachamama“, der Mutter Erde. Erst im Hochland habe er zu sich selbst gefunden, sagt er.
In „kreuz & quer reportage: Ein Hirte im Hochland – Luis Zambrano“ von Christian Rathner kommen am Sonntag, dem 28. Dezember 2025, um 12.30 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON neben Padre Lucho viele seiner Mitstreiterinnen und Mitstreiter zu Wort. Es wird deutlich, dass der Romero-Preis seinem Wirken entspricht. Schon vor Jahrzehnten hat er sich den am Altar ermordeten Erzbischof von San Salvador zum Vorbild gemacht.
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