- 22.12.2025, 11:54:02
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„Österreich – Die ganze Geschichte“: Auftakt zur finalen Staffel des größten ORF-Historienprojekts am 28. Dezember
In Doppelfolgen, auch am 29. und 30. Dezember sowie am 3. und 4. Jänner, jeweils ab 20.15 Uhr in ORF III und auf ORF ON
ORF III krönt das Republiksjubiläen-Jahr 2025 mit dem großen Finale des bisher umfassendsten History-Dokumentationsprojekts des ORF: „Österreich – Die ganze Geschichte“. Als Highlight des diesjährigen Weihnachtsprogramms ist ab Sonntag, dem 28. Dezember, die vierte und letzte Staffel mit zehn neuen Folgen der insgesamt 40-teiligen multimedialen Prestigeproduktion über die Historie des Landes zu sehen. Diese spannt den Bogen von der Unterzeichnung des Staatsvertrags 1955 bis zum EU-Beitritt 1995. An insgesamt fünf Abenden – am 28., 29. und 30. Dezember 2025 sowie am 3. und 4. Jänner 2026, jeweils in Doppelfolgen um 20.15 und 21.05 Uhr in ORF III und auf ORF ON – beleuchten die rund 48-minütigen Filme die prägenden Krisen und Höhenflüge der Zweiten Republik: vom Wirtschaftswunder der 1950er und 1960er Jahre, über die verschleppte Aufarbeitung der NS-Vergangenheit, die Reformfreude der Ära Kreisky und das Erwachen einer engagierten Umweltbewegung bis hin zur Mitgliedschaft in der Europäischen Gemeinschaft. Regie führten Magda Jöchler, Monika Lucia Müller, Thomas Grusch und Florian Riedelsperger, die Drehbücher verfassten Angelika Faissner, Monika Lucia Müller, Thomas Grusch, Florian Riedelsperger und Burkhard Stanzer. Wie schon in den drei Staffeln zuvor führen auch diesmal Andreas Pfeifer und Mariella Gittler als Präsentatoren das Publikum durch Österreichs spannende Geschichte, u. a. anschaulich dargestellt durch aufwendige Reenactments oder Augmented-Reality-Grafiken sowie fachkundig begleitet durch die Kommentare eines hochkarätigen wissenschaftlichen Beirats, dem u. a. renommierte Historikergrößen wie Oliver Rathkolb, Barbara Stelzl-Marx, Hannes Leidinger oder Ernst Langthaler angehören.
Barbara Stelzl-Marx, Uni Graz und Leiterin Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung: „Spannend wie ein Krimi: Die finale Staffel von ‚Österreich – Die ganze Geschichte‘ spannt einen großen erzählerischen Bogen vom ,Wunder des Staatsvertrags‘ 1955 bis zum EU-Beitritt Österreichs 1995. Zeitdokumente, Interviews und Reenactments lassen zentrale Meilensteine der österreichischen Zeitgeschichte lebendig werden. Die einzelnen Folgen laden dazu ein, vertraute Narrative neu zu hinterfragen und die Zweite Republik in ihrer historischen Vielschichtigkeit zu begreifen. Gerade heute, wo Begriffe wie Krieg und Krise allgegenwärtig sind, wird deutlich, wie unerlässlich ein reflektierter Umgang mit unserer Geschichte für die Zukunft ist. Ich wünsche dieser extrem bedeutenden und hochinteressanten Dokumentation von ORF III viel Erfolg!“
Oliver Rathkolb, Uni Wien/Institut für Zeitgeschichte: „In zehn Folgen werden die prägenden Ereignisse und Persönlichkeiten der Zweiten Republik seit 1955 anschaulich und auch kritisch präsentiert – mit vielen neuen Erkenntnissen aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft.“
Auftaktfolgen am 28. Dezember und weitere Sendungen im Überblick
Die erste Folge der vierten Staffel von „Österreich – Die ganze Geschichte“ am 28. Dezember um 20.15 Uhr beleuchtet die Jahre vom Staatsvertrag 1955 bis zum Ende der 1960er. In dieser Phase zwischen Verdrängung und Neubeginn versucht Österreich, unterstützt von Journalisten und Kulturschaffenden, eine neue nationale Identität zu finden. Trotz Aufbruchsstimmung und politischen Neubeginns bleiben die Erfahrungen von Diktatur, Krieg und Besatzungszeit als schwere Last zurück – werden jedoch zunächst von Vielen bewusst beiseitegeschoben. „Auf neutralem Boden“ bewegt sich die gleichnamige zweite Episode um 21.05 Uhr: Die 1955 erklärte immerwährende Neutralität wird aufgrund internationaler Unstimmigkeiten zunehmend auf die Probe gestellt. Im Fokus stehen zwei zentrale Persönlichkeiten jener Zeit: Rudolf Kirchschläger, Jurist, Diplomat und späterer Bundespräsident, sowie Martha Kyrle, die als Tochter Adolf Schärfs an dessen Seite als First Lady das Land nach außen hin stilvoll und selbstbewusst vertritt. Die weiteren Ausgaben thematisieren „Mythos Wirtschaftswunder“ und „Reformen, Reformen, Reformen“ (Montag, 29. Dezember), „Ökos und Betonierer“ und „Skandale, Szene, Sensationen“ (Dienstag, 30. Dezember), „Zwischen Ost und West“ und „Schatten der Vergangenheit“ (Samstag, 3. Jänner) sowie „Willkommen in Österreich?“ und „Austria goes Europe“ (Sonntag 4. Jänner) – jeweils um 20.15 und 21.05 Uhr.
Mehr Inhalt zu Folgen 1 und 2:
Folge 1: „Österreich ist frei“: Sonntag, 28. Dezember 2025, 20.15 Uhr, ORF III
Buch: Angelika Faissner, Regie: Magda Jöchler
Österreich im April 1955: In der Redaktion des „Neuen Kurier“ geht ein Anruf aus Moskau ein – Österreich erhält den Staatsvertrag. Der junge Journalist Hugo Portisch schreibt sofort einen Artikel, doch das Extrablatt mit der Schlagzeile „Österreich wird frei!“ verkauft sich schlecht. Viele halten die Nachricht für zu schön, um wahr zu sein. Erst allmählich wird klar, dass das Land tatsächlich frei sein wird, doch die Vergangenheit mit Diktatur, Krieg und Besatzung hinterlässt tiefe Spuren, die jedoch vorerst von den meisten verdrängt werden. Österreich muss sich neu orientieren, doch wie könnte eine rot-weiß-rote Identität in Zukunft aussehen? Medien und Kultur spielen von Anfang an eine wichtige Rolle bei der Beantwortung dieser Frage. Hugo Portisch wird zu einem prägenden Journalisten und begleitet den politischen Neuanfang der nunmehr neutralen und souveränen Republik. Heimatfilme wie die „Sissi“-Trilogie, in der Romy Schneider Kaiserin Elisabeth spielt, sollen an eine vermeintlich „gute alte Zeit“ erinnern, und das Land in die Tradition der untergegangenen Habsburgermonarchie stellen. Die Kostüme von Gerda Iro, bekannt als Gerdago, tragen zum Erfolg der Filmreihe bei. Trotz ihrer Verfolgung als Jüdin in der NS-Zeit muss sie nun mit Menschen, die während des Nazi-Regimes Karriere gemacht haben, eng zusammenarbeiten.
Folge 2: „Auf neutralem Boden“: Sonntag, 28. Dezember 2025, 21.05 Uhr, ORF III
Buch und Regie: Monika Lucia Müller
1955 erklärt Österreich die immerwährende Neutralität. Auch wenn es für dieses Konzept damals noch keine klare Gebrauchsanweisung gibt, wird es das politische Selbstverständnis des Landes in den Folgejahrzehnten entscheidend prägen und wesentlicher Bestandteil seiner neuen Identität werden. Kaum ausgesprochen, wird die Neutralität nach 1955 bald in internationalen Krisen auf die Probe gestellt. 1956 rollen sowjetische Panzer in Ungarn ein, 1968 wird mit dem „Prager Frühling“ in Österreichs unmittelbarer Nachbarschaft ein Aufstand von Truppen der Warschauer-Pakt-Staaten gewaltsam niedergeschlagen. Trotz der Spannungen gelingt es der Republik, sich außenpolitisch zu positionieren – als verlässlicher Standort internationaler Organisationen und Bühne für diplomatische Begegnungen zwischen Ost und West. Ein deutliches Signal dieser Funktion: das historische Gipfeltreffen zwischen US-Präsident John F. Kennedy und dem sowjetischen Machthaber Nikita Chruschtschow 1961 in Wien, mitten im Kalten Krieg.
Weitere Details zu „Österreich – Die ganze Geschichte“ sind in der Pressemappe unter presse.orf.at bzw. auf tv.ORF.at/orf3 abrufbar.
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