- 17.12.2025, 13:41:34
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ORF-„matinee“: Dokupremiere „Salieri – Der Mensch hinter dem Mythos“, Filmporträt „Vermeer – Jenseits der Zeit“ zum 350. Todestag
Außerdem: „Die Kulturwoche“ – am 21. Dezember ab 9.05 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON
Die von Clarissa Stadler präsentierte „matinee“ am Sonntag, dem 21. Dezember 2025, um 9.05 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON spürt zunächst mit der neuen Dokumentation „Salieri – Der Mensch hinter dem Mythos“ (9.05 Uhr) dem legendenumwobenen Komponisten und bedeutenden Zeitgenossen Mozarts, Antonio Salieri, nach und beleuchtet dessen Persönlichkeit, Schaffen und Bedeutung in einer Zeit politischer, sozialer sowie kultureller Umbrüche. Schauspieler Tobias Moretti als Erzähler von Salieris Geschichte folgt dessen Spuren an historischen Orten, trifft Musiker:innen sowie Musikhistoriker und geht den Legenden um den angeblichen Machtkampf zwischen Salieri und Mozart nach.
Danach würdigt das Filmporträt „Vermeer – Jenseits der Zeit“ (10.00 Uhr) den niederländischen Barockmaler Jan Vermeer, der bereits kurz nach seinem Tod vor 350 Jahren beinahe in Vergessenheit geriet. Abschließend beleuchtet „Die Kulturwoche“ (10.50 Uhr) in einer neuen Ausgabe das aktuelle heimische Kulturgeschehen mit Berichten und Tipps.
„Salieri – Der Mensch hinter dem Mythos“ (9.05 Uhr)
Antonio Salieri war Hofkapellmeister in Wien, gefeierter Opernkomponist und Lehrer von Beethoven, Schubert und Liszt. Seine Werke verbanden die Eleganz der italienischen Oper mit der farbigen Klangsprache der Wiener Klassik. Von kraftvollen Opern wie „Les Danaïdes“ und „Tarare“ bis zu geistlichen Werken wie dem „Te Deum“ vereinen sie dramatische Intensität und melodische Feinheit – Qualitäten, die seine Schüler nachhaltig prägten. Bis heute ist der Italiener für viele der „neidische Gegenspieler Mozarts“. Ein hartnäckiger Mythos, genährt durch Literatur und Film, allen voran Alexander Puschkins Drama und Miloš Formans Spielfilm „Amadeus“. Die neue ORF/ARTE-Dokumentation „Salieri – Der Mensch hinter dem Mythos“ entlarvt diese Legende als unvollständig und öffnet den Blick auf einen Musiker, der zu den prägenden Stimmen des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts zählte. Die Regisseure Max Jacobi und Philipp Blom inszenieren eine facettenreiche filmische Reise, die historische Fakten, künstlerische Interpretation und visuelle Erzählkraft miteinander verwebt. Der Film lässt Salieris Musik dort erklingen, wo sie einst entstanden ist, und setzt auf eine Mischung aus Archivaufnahmen, Interviews, Rekonstruktionen und moderner Animation.
In „Salieri – Der Mensch hinter dem Mythos“ führt Schauspieler Tobias Moretti als Erzähler durch historische Schauplätze und Archivfunde. Interviews, unter anderem mit Riccardo Muti, Diana Damrau oder Giacomo Fornari, beleuchten Antonio Salieris musikalisches Erbe und entkräften das Gerücht einer Vergiftung Mozarts. Stattdessen entsteht das Bild eines respektierten Kollegen und Förderers, dessen Musik mit Leidenschaft und Lebendigkeit neu ins Bewusstsein gerückt wird.
Die Dokumentation ist eine Einladung, einen lange verkannten Meister neu zu entdecken – nicht als Randfigur, sondern als zentrale Stimme seiner Epoche.
„Vermeer – Jenseits der Zeit“ (10.00 Uhr)
Jan Vermeer, einer der beliebtesten und zugleich geheimnisvollsten Maler der Kunstgeschichte, gilt als Meister des Lichts. Wenn seine Gemälde ausgestellt werden, muss man sich mit unendlich vielen Menschen in die Warteschlange stellen. Das Werk des Niederländers besteht aus intimen Malereien, in denen sich die Hauptfigur einer alltäglichen Tätigkeit widmet. Obwohl seine Gemälde wie „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“ oder „Dienstmagd mit Milchkrug“ heute Teil des kollektiven Gedächtnisses sind, war Vermeer lange Zeit in Vergessenheit geraten. Wie konnte es dazu kommen und wer war dieser Mann, der stets als Einzelgänger dargestellt wurde?
Für seinen Dokumentarfilm wählte der französische Filmemacher Jean-Pierre Cottet einen fantasievollen und sensiblen Ansatz, der sich auf das Werk des Künstlers selbst konzentriert. Aber auch Vermeers Familienleben, einschließlich seiner Konvertierung zum Katholizismus, seine künstlerischen Zeitgenossen und das Goldene Zeitalter der Niederlande im 17. Jahrhundert werden beleuchtet.
Jan Vermeers Tod im Jahr 1675 kam überraschend. Von Armut überwältigt, körperlich geschwächt und gedemütigt, starb er im Alter von 43 Jahren. Seine Meisterwerke musste seine Familie kurz nach seinem Tod verkaufen, um die Schulden zu bezahlen. Damit verschwanden der Maler aus Delft und seine Werke vorerst aus dem kollektiven Gedächtnis. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts wurden sie wiederentdeckt.
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