• 17.12.2025, 12:16:03
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CEO-Rückblick auf Trump-Jahr 1: Chancen statt Panik

Wien (OTS) - 

Eine Befragung von 39 internationalen und österreichischen CEOs durch Arthur D. Little zeigt: Top-Manager sehen die USA nach dem ersten Jahr der Trump-Administration im positiven Licht. CEOs erkennen Wachstumspotenzial statt Bedrohung – und setzen auf strategische Investitionen für 2026.

In einer exklusiven Interviewserie mit 39 internationalen Top-CEOs aus den USA, Europa und Asien zeigt sich: Die Einschätzungen zur Trump-Regierung und zum US-Markt fallen überraschend positiv aus. Während Medien Krisenstimmung verbreiten, sieht die Mehrheit der befragten CEOs Wachstumschancen statt Bedrohungen. Die Interviewserie wurde von Arthur D. Little durchgeführt und im aktuellen „Prism Report“ veröffentlicht.

Kein US-Bashing, Pragmatismus schlägt Panik

Das erste Jahr der zweiten Trump-Amtszeit war geprägt von scharfer politischer Rhetorik und geopolitischer Unsicherheit. Doch die befragten CEOs bewerten die Situation mit strategischem Abstand. „Sich vor Trump zu-Tode-fürchten ist nicht nötig", fasst Karim Taga, Managing Partner von Arthur D. Little Austria, die CEO-Einschätzungen zusammen. „Nicht alles, was Trump politisch angekündigt, wird auch umgesetzt. Vieles ist Schall und Rauch. Stattdessen lohnt sich der Fokus auf Deals für Ausnahmenmanagement, auch durch Lobbying." Die interviewten CEOs bewerten die Trump-Regierung pragmatisch: CEOs setzen hier auf die Taktik „Wait and See" statt in hektische Strategieanpassungen zu verfallen.

USA überholt Europa als Investitionsziel – ein Weckruf zum Jahresende

Der steigende Energiebedarf durch Energiewende und KI-Rechenzentren schafft enorme Nachfrage nach innovativen Technologien. „Der US-Markt ist ein Eldorado für österreichische Unternehmen – insbesondere bei Energietechnologien und industriellen Werkzeugen, die die Reindustrialisierung der USA ermöglichen. Die Rahmenbedingungen sind deutlich besser als in Europa", so Karim Taga. Europa muss sich stärker anstrengen, warnt er. „Die USA entwickeln sich zu einem autonomen Wirtschaftsraum. Die Deglobalisierung beschleunigt sich massiv. Österreichische Unternehmen müssen ihren Platz im neuen Ecosystem finden. Jetzt ist die Zeit, Exportchancen zu nutzen. Unternehmen, die jetzt nicht handeln, verpassen ein historisches Zeitfenster."

Konkrete Wachstumsfelder für Österreich

  • NATO-Rüstung: Europa übernimmt Eigenverantwortung – Chance für österreichische Technologieanbieter

  • KI-Infrastruktur: Europäische „Gigafactories" für Rechenzentren entstehen – hoher Bedarf an Ausrüstung

  • Reindustrialisierung USA: Nachfrage nach Maschinen und Werkzeugen – klassische österreichische Stärken

  • Zunehmende Bedeutung des Weltraum- und Luftfahrtsektors (Space und Aerospace)

  • Nischenchancen für Innovation: Green Aviation, Smart – Green Cities, additive Manufacturing

Stimmen aus Österreich: Rückblick auf Trump-Jahr 1

Andreas Klauser, CEO Palfinger: „Die Innovationskraft und Risikobereitschaft der USA sichern ihnen langfristig technologische Führerschaft und hohe Wachstumsraten – eine Realität, der sich Europa stellen muss, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Während PALFINGER mit seiner Strategie „in der Region, für die Region“ seit Jahrzehnten erfolgreich in den USA produziert und von der Reindustrialisierung profitiert, erfordert die zunehmende Entkoppelung Europas und die Deglobalisierung zugleich Initiativen für mehr Autonomie und Resilienz. Dazu gehört auch der Aufbau einer technologisch unabhängigen europäischen Industrie, um verlorene Kompetenzen zurückzugewinnen und die Zukunftsfähigkeit unseres Wirtschaftsraums zu sichern.“

Wolfgang Litzlbauer, CEO Umdasch Group: „Die Umdasch Gruppe verfolgt konsequent eine globale Wachstumsstrategie und möchte in den wichtigsten Wirtschaftszentren der Welt stark und autonom aufgestellt sein. Die USA bleiben dabei ein zentraler Schwerpunkt.
Unabhängig von der jeweiligen Regierung schätzt die USA traditionell Unternehmertum und Leistungsgerechtigkeit. Wohlstand wird dort weiterhin auf Leistung, Wertschöpfung und Innovation beruhen – ein Umfeld, das uns sehr entgegenkommt. Kurzfristige Themen wie Strafzölle schaffen Unsicherheit, doch wir passen uns an. Langfristig bleiben die USA für uns ein bedeutender Wachstumsmarkt, in den wir strategisch weiter investieren werden.“

Klaus Mader, CEO SBO: „Die USA sind seit vielen Jahren ein zentraler Markt für SBO. Wir arbeiten kontinuierlich daran, unsere Marktposition auszubauen und investieren in neue Kapazitäten, etwa in unser neues Reline Center in Houston, das im Jänner eröffnet. Die USA bleiben ein starker Motor für technologische Innovation. In der Next-Generation-Geothermie übertragen wir bewährte Öl- und Gastechnologien auf neue Anwendungen für besonders tiefe und heiße Bohrungen. Auch im 3D-Metalldruck haben wir früh Pionierarbeit geleistet und stellen heute etwa systemkritische Teile für die Raumfahrt her. Diese Dynamik schafft Chancen, die unsere neue Strategie gezielt nutzt und den US-Markt für uns unverändert attraktiv macht.“

F. Peter Mitterbauer, CEO MIBA: „Beeindruckende 30% des Welthandels finden zwischen den USA und der EU statt, sie sind die global am stärksten integrierten Volkswirtschaften. Das bietet auf beiden Seiten des Atlantiks große Chancen und sichert 9 Millionen Jobs. Wir in Europa sollten daher nicht über Dinge jammern, die wir nicht beeinflussen können – sondern uns bestmöglich an veränderte Gegebenheiten anpassen. Eine davon sind neue Zölle. Wir als Miba sind davon kaum betroffen, weil wir an sieben Werksstandorten in sechs Bundesstaaten direkt in den USA für unsere US-Kunden produzieren. Dank dieser breiten Präsenz sind wir auch ganz nah am amerikanischen Markt und unseren Kunden dran. So können wir viele Wachstumschancen nutzen. Der für die USA typische Pioniergeist, Pragmatismus und Innovationsspirit helfen dabei enorm.“

Irene Lack-Hageneder, Regionalmanagerin Nord- und Lateinamerika, WKO: „Österreichische Unternehmen agieren traditionell überparteilich und unpolitisch im Ausland. Sie setzen auf langfristige, stabile Geschäftsbeziehungen zu ihren Kundinnen und Kunden in den USA – unabhängig davon, welche Regierung gerade im Amt ist. Entsprechend planen sie mittel- bis langfristig, strategisch und konsequent am Markt orientiert.“

Über die Prism-Studie

Der Arthur D. Little Prism Special Report basiert auf Interviews mit 39 internationalen CEOs aus den USA, Europa und Asien. Sie analysiert die strategischen Herausforderungen und Chancen in einer zunehmend regionalisierten und geopolitisch unsicheren Weltwirtschaft.

Download hier: https://www.adlittle.com/en/insights/prism/turn-face-strain-how-business-leaders-are-adapting-post-globalization-changes

Über Arthur D. Little Österreich:

Arthur D. Little Österreich, Teil des im Jahr 1886 gegründeten, weltweit ersten Managementberatungsunternehmens, bringt globale Expertise in den österreichischen Markt. Als führende Strategieberatung unterstützt Arthur D. Little Unternehmen bei Themen wie Innovation, Transformation, Wachstum, Effizienz und Nachhaltigkeit. Der Anspruch ist immer eine wirkungsorientierte Beratung, die einen messbaren, positiven Ergebnisbeitrag erzielt. Das Unternehmen setzt auf individuelle Beratungsansätze und maßgeschneiderte Lösungen, wobei profundes Verständnis von Technologie und Wirtschaft praxisnahe, innovative Ergebnisse hervorbringen. Arthur D. Little arbeitet Seite an Seite mit seinen Kunden und begleitet sie den gesamten Weg – von der Strategieentwicklung bis zur erfolgreichen Umsetzung. Mit einer umsetzungsrealistischen Herangehensweise bezieht Arthur D. Little die Mitarbeiter:innen seiner Kunden ein. Als Pionier will das Unternehmen den Status Quo herausfordern, echte unternehmerische Durchbrüche möglich machen und mit der Verbindung von Menschen, Technologie und Strategie für seine Kunden herausragende und individuelle Ergebnisse erzielen.

Rückfragen & Kontakt

Ketchum GmbH
Mag. Axel Schein
Telefon: +43 664 808 69 149
E-Mail: axel.schein@omc.com

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