• 17.12.2025, 11:00:36
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Patentamt-Studie: Über 5.600 Patente von österreichischen Forschungsinstitutionen seit dem Jahr 2000

Österreichisches Patentamt veröffentlicht Analyse zu heimischen Forschungsinstitutionen – Österreich stark in Biotechnologie, Messtechnik, Pharmazeutika und Medizintechnologie

Wien (OTS) - 

Österreichs Forschungsinstitutionen – Universitäten, außeruniversitäre Forschungsreinrichtungen und Fachhochschulen – haben seit dem Jahr 2000 insgesamt 5.644 Patente und Gebrauchsmuster angemeldet. Hinter diesen Anmeldungen (denn mit einer Innovation gehen in der Regel mehrere Anmeldungen an verschiedenen Patentämtern einher) stehen über 1.800 neue Erfindungen. Damit spielen diese Institutionen eine entscheidende Rolle bei der Verwertung von Erfindungen zu neuen, marktfähigen Produkten. Das zeigt eine Studie des Österreichischen Patentamts, bei der erstmals das Patentierungs- und Verwertungsverhalten österreichischer Forschungsinstitutionen systematisch untersucht wurde.

„Diese Studie zeigt eindrucksvoll: Österreichs Forschungsinstitutionen haben sich in mehreren Technologiefeldern einen Spitzenplatz erarbeitet“, betont Peter Hanke, Bundesminister für Innovation, Mobilität und Infrastruktur. „Mit dem Österreichischen Patentamt wollen wir den Weg von der Erfindung zur Marktreife noch konsequenter unterstützen, etwa durch den Ausbau von Beratungsleistungen für Technologietransfer und Verwertung. Davon profitieren alle, denn Innovation, die in eine erfolgreiche kommerzielle Verwertung mündet, sichert letztlich unseren Wohlstand und schafft die Arbeitsplätze von morgen.“

Geistiges Eigentum gewinnt an Bedeutung

Die Ergebnisse basieren auf einer quantitativen Datenanalyse von Patent- und Gebrauchsmusteranmeldungen seit dem Jahr 2000 und einer qualitativen Umfrage unter österreichischen Forschungsinstitutionen. Letztere zeigt, dass der Umgang mit geistigem Eigentum für sie deutlich an Bedeutung gewonnen hat. So verfügen 84 Prozent der befragten Institutionen über eine Strategie zum Schutz und zur Verwertung geistigen Eigentums. Dennoch bestehen Herausforderungen: Zielkonflikte zwischen wissenschaftlicher Publikation und Patentschutz, begrenzte Ressourcen sowie Unsicherheiten bei der wirtschaftlichen Bewertung von Erfindungen werden als zentrale Hemmnisse genannt.

„Mit der Studie haben wir erstmals selbst erhobene, aktuelle Daten zu Patentanmeldungen österreichischer Forschungseinrichtungen. Sie liefert spannende Einblicke, zeigt aber auch, wo Handlungsbedarf besteht", sagt Stefan Harasek, Präsident des Österreichischen Patentamts. „Mit unseren Services wollen wir Forschungseinrichtungen gezielt unterstützen, denn erfolgreicher Technologietransfer nützt der gesamten Gesellschaft.“

Österreichisches Patentamt erste Anlaufstelle

Trotz der erfreulich intensiven Internationalisierung erfolgen knapp 40 Prozent aller Erstanmeldungen technischer Innovationen beim Österreichischen Patentamt, das damit noch vor dem Europäischen Patentamt (33 Prozent) die wichtigste Anlaufstelle für heimische Forschungseinrichtungen darstellt. Das unterstreicht die strategische Bedeutung des nationalen Patentamts als Ausgangspunkt für internationale Schutzrechtsstrategien.

Die Umfrage zeigt, dass die Unterstützungsangebote des Patentamts von den Forschungseinrichtungen geschätzt und genutzt werden. Besonders die IP Academy, die Schulungen zu geistigem Eigentum anbietet, schneidet mit überwiegend sehr guten Bewertungen ab. Die Pre-Check Erfindungsmeldungsrecherche, die eine erste Einschätzung zur Patentierbarkeit liefert, wird ebenfalls stark in Anspruch genommen. Auch direkt an Studierende gerichtete Services wie das IP-Buddy-Programm, das Studierenden kostenlose Patentrecherchen ermöglicht, sind gut bekannt und genutzt.

Stark in Life Sciences und Präzisionstechnologien

In der Aufteilung nach Technologiefeldern zeigt sich: Der Großteil der von Hochschulen und Forschungseinrichtungen angemeldeten Patente entfällt auf Biotechnologie, Messtechnik, Pharmazeutika und Medizintechnologie. Diese vier Felder machen fast die Hälfte der Patent- und Gebrauchsmusteranmeldungen seit dem Jahr 2000 aus. Weitere bedeutsame Technologiefelder für Patentanmeldungen sind Computertechnologie, Analyse biologischer Materialien sowie elektrische Maschinen, Geräte und Energie.

Unter den österreichischen Forschungseinrichtungen sind Universitäten die größten Innovationstreiber: Drei Viertel (74 %) aller Patentanmeldungen im Untersuchungszeitraum entfielen auf sie – wobei technisch-naturwissenschaftliche und medizinische Universitäten hier besonders aktiv sind. Die Technische Universität Wien (1.132 Anmeldungen) führt die Liste mit deutlichem Abstand an, gefolgt von der Technischen Universität Graz (544 Anmeldungen) und der Medizinischen Universität Wien (433 Anmeldungen).

Von außeruniversitären Forschungseinrichtungen stammen 23,4 % der Patentanmeldungen seit dem Jahr 2000. Hier sticht vor allem das AIT (Austrian Institute of Technology) hervor, das mit 763 Anmeldungen die Liste dominiert.

Noch mehr Information und Kooperation

Das Patentamt leitet aus der Studie konkrete Maßnahmen ab: Die Ausweitung von Awareness-Programmen, mehr Informationsangebote zur Integration des Themas geistiges Eigentum in die universitäre Lehre sowie der Ausbau von Beratungsleistungen für Technologietransfer und Verwertung. Zudem wird die Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen durch Kooperationsvereinbarungen und gemeinsame Veranstaltungsformate intensiviert.

Weiterführende Informationen:

Link zur vollständigen Studie

IP Buddy

IP Academy des Österreichischen Patentamts

Rückfragen & Kontakt

Österreichisches Patentamt
Mag. (FH) Raffael Fritz

Telefon: +43 664 882 79 241
E-Mail: raffael.fritz@patentamt.at
https://www.patentamt.at

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