• 17.12.2025, 10:53:32
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Neue JKU-Studie zeigt: Für viele ist die Energiewende nicht leistbar

Linz (OTS) - 

Eine aktuelle Studie des Energieinstituts der Johannes-Kepler-Universität Linz im Auftrag der Arbeiterkammer Oberösterreich zeigt, dass die Kosten für Heizungstausch, Sanierung und E-Mobilität für viele Haushalte kaum finanzierbar sind. Hohe Anfangsinvestitionen und unzureichende Förderungen bremsen die Energiewende massiv aus. Die Arbeiterkammer Oberösterreich fordert daher eine sozial treffsichere Förderpolitik und eine Direkt-Abrechnungen der Förderungen mit der ausführenden Firma, damit die Energiewende für alle möglich ist und nicht zum Luxusprojekt wird.

Die Arbeiterkammer Oberösterreich hat beim Energie-Institut der JKU Linz eine Studie in Auftrag gegeben, die erstmals umfassend zeigt, wie hoch die tatsächlichen Kosten für Heizungstausch, thermische Sanierung und den Umstieg auf E-Mobilität im Eigenheim sind und wie groß die Hürden für viele Haushalte ausfallen. Die Ergebnisse machen deutlich, dass die Energiewende für zahlreiche Familien zu einer kaum oder nur schwer leistbaren Herausforderung wird.

Von Kosten besonders betroffen: Haushalte im älteren Einfamilienhaus
Vor allem die hohen Anfangsinvestitionen stellen das größte Problem dar und sind für viele Menschen kaum oder nur schwer überwindbar. Besonders betroffen sind Haushalte ohne direkten Zugang zu einem Fernwärmenetz bzw. im älteren Einfamilienhaus.

Gleichzeitig zeigt sich, dass es keine einheitlichen Lösungen für alle Haushalte geben kann. Unterschiedliche Wohnsituationen, Gebäudetypen, Eigentumsverhältnisse, regionale Infrastrukturen und Einkommenslagen erfordern differenzierte, kontextbezogene und schrittweise Umrüstungspfade. Die derzeitigen Fördermöglichkeiten sind dabei nicht ausreichend, um die bestehenden Investitionslücken zu schließen und eine Energiewende für alle zu ermöglichen. AK-Präsident Andreas Stangl fordert hier eine Trendumkehr: „Die Energiewende kann nur gelingen, wenn sie für alle leistbar ist, nicht nur für jene, die hohe Investitionen aus der eigenen Tasche vorfinanzieren können. Wir brauchen an die jeweiligen Gegebenheiten angepasste, sozial faire Rahmenbedingungen.

Die politischen Rahmenbedingungen sind klar: Der Europäische Grüne Deal verpflichtet die Mitgliedsstaaten zur Dekarbonisierung des Verkehrs- und Gebäudesektors. Oberösterreich ist dabei ein Land der Eigenheimbesitzerinnen und -besitzer. Rund 60 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer leben im Eigentum. Nur ein kleiner Teil der Haushalte kann sich umfassende Sanierungen oder ein neues E-Auto leisten. Die Fördersysteme sind häufig unübersichtlich, kompliziert und decken die tatsächlichen Kosten nur unzureichend ab.

Die AK-Forderungen im Überblick

  • Eine nach Wohnsituation differenzierende Förderpolitik, damit die Energiewende nicht zur sozialen Frage wird. Einkommensabhängige und treffsichere Förderungen sind notwendig, um den finanziellen Abstand zwischen Investitionskosten und tatsächlich leistbaren Eigenmitteln zu schließen. Das betrifft ausdrücklich nicht nur geringe Einkommen, sondern vor allem auch Haushalte mit mittleren Einkommen. Förderlücken sind insbesondere bei älteren Einfamilienhäusern am höchsten und sollten dementsprechend vom Fördersystem adressiert werden.

  • Einführung eines „Wohnbonus“ von bis zu 800 Euro pro Jahr als negativsteuerfähigen Absetzbetrag, um Haushalte langfristig zu entlasten.

  • die Direktverrechnung von Förderungen mit der ausführenden Firma, damit Familien die hohen Kosten nicht mehr gänzlich vorstrecken müssen.

  • der Ausbau der Fernwärme in dicht besiedelten Regionen soll vorrangig behandelt werden, da sie hier oft die kostengünstigste Lösung darstellt.

  • Zusätzlich sollen Energieberatungsstellen stärker beworben und ausgebaut werden, damit sie für möglichst viele Haushalte kostenfrei und regional verfügbar sind.

Hier finden Sie die ausführliche Pressekonferenzunterlage, die Studie der JKU sowie ein Foto von AK-Präsident Andreas Stangl und Mag. Dr. Philipp Gerhartinger von der Abteilung Wirtschafts-, Sozial- und Gesellschaftspolitik.
Fotocredit: AK OÖ / Wolfgang Spitzbart

Rückfragen & Kontakt

Arbeiterkammer Oberösterreich
Mag. Michael Petermair
Telefon: +43 (0)664 88 28 19 31
E-Mail: michael.petermair@akooe.at
Website: https://ooe.arbeiterkammer.at/impressum.html

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