- 17.12.2025, 10:15:32
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Volkshilfe alarmiert: Keine Rücklagen treffen auf hohe Inflation, hohe Arbeitslosigkeit und niedrige Lohnabschlüsse
Fenninger unterstützt ÖGB-Forderung nach Vermögenssteuern
Die heute veröffentlichten Zahlen der Statistik Austria zur Inflation, sowie die aktuelle Welle der Erhebung “So geht’s uns heute” zur sozialen Lage der Menschen in Österreich, sind alarmierend. Besonders für Menschen mit geringem Einkommen ist die Lage dramatisch.
Rücklagen bilden ist für viele nicht möglich
Hochgerechnet gab bei der Befragung der Statistik Austria im dritten Quartal 2025 mehr als ein Drittel (34 %) der Bevölkerung zwischen 18 und 74 Jahren an, dass sie aufgrund ihrer knappen Einkommenssituation keine Ersparnisse bilden können. Vor allem aber Personen mit geringem Einkommen (<1200Ꞓ/Monat) sowie Personen in Haushalten, die von Arbeitslosigkeit betroffen sind, können häufig keinen einzigen Euro ansparen (59 % bzw. 57 %). Fehlende Rücklagen bedeuten, dass Menschen vulnerabler werden, wenn es um Teuerungen oder Kürzungen im Bereich der sozialen Infrastruktur geht.
Inflation bleibt hoch und trifft Ärmere stärker
Wie die Statistik Austria weiters heute bekannt gab, lag die Inflation im November mit 4 % erneut weit über dem 2 %-Ziel. “Inflation trifft nicht alle gleich. Menschen mit geringem Einkommen sind besonders stark von ihr betroffen”, erklärt Volkshilfe-Direktor Erich Fenninger. Dies gilt insbesondere dann, wenn Treiber der Inflation jene Bereiche sind, bei denen man kaum einsparen kann. Dazu gehört die Haushaltsenergie, die sich im Jahresvergleich um 17 % verteuerte. Auch die Lebensmittelpreise zogen erneut an – und stiegen ausgehend von einem ohnehin hohen Niveau um durchschnittlich 3,6 %.
Soziale Lage wird sich 2026 verschlechtern
Jedes dritte Kind lebt in einem Haushalt, der aus finanziellen Gründen größere unerwartete Zahlungen nicht stemmen kann (33,9 %). “Wir gehen derzeit davon aus, dass sich die soziale Lage der Menschen in Österreich 2026 verschlechtern wird. Die von der Statistik Austria heute veröffentlichten Zahlen machen deutlich, dass Menschen mit niedrigem Einkommen kaum noch Rücklagen bilden können, die Preise steigen weiter und im Sozialbereich wird gekürzt. All das bereitet uns große Sorgen”, zeigt sich Fenninger angesichts der dramatischen Mischung aus niedrigen Lohnabschlüssen, steigender Arbeitslosigkeit und Streichungen bei sozialen Unterstützungsleistungen alarmiert.
Reichensteuer als Beitrag zur Budgetsanierung
Die Volkshilfe schließt sich daher der Forderung des Österreichischen Gewerkschaftsbundes nach Reichensteuern an. “Wir brauchen dringend Mittel für eine solidarische Budgetsanierung und eine effektive Inflationsbekämpfung. Vermögensbezogene Steuern schaffen finanzielle Handlungsspielräume für Investitionen in den Sozialstaat und für eine effektive Armutsbekämpfung, wie die Kindergrundsicherung.”, so Fenninger abschließend.
Rückfragen & Kontakt
Volkshilfe Österreich
Ruth Schink
Telefon: 0676 83 402 222
E-Mail: ruth.schink@volkshilfe.at
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