• 17.12.2025, 09:12:02
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Edelmann/Gorlitzer: Kein Aufbruch, sondern Stillstand mit Ansage

Budgetvoranschlag 2026 schwächt Kultur- und Wissenschaftsstandort Wien – Wiener Volkspartei fordert Transparenz, Zukunftsvision und faire Prioritätensetzung

Wien (OTS) - 

In der gestrigen Debatte zum Entwurf des Budgetvoranschlages für das Jahr 2026 im Wiener Gemeinderat üben Gemeinderätin Judith Edelmann, Kultursprecherin der Wiener Volkspartei, und Gemeinderat Michael Gorlitzer, Wissenschaftssprecher der Wiener Volkspartei, scharfe Kritik am Budgetkurs der SPÖ-Neos-Stadtregierung. Aus Sicht der Wiener Volkspartei fehlt dem Budgetvoranschlag 2026 eine klare strategische Linie für Kultur und Wissenschaft, stattdessen dominieren Kürzungen, Gebührenerhöhungen und massive Transparenzdefizite.

Kultur braucht Identität, Verlässlichkeit und Transparenz

Kultursprecherin Judith Edelmann ortet im Kulturbudget 2026 einen gefährlichen Verlust an kultureller Identität und Planungssicherheit. „Wien ist das einzige Bundesland ohne eigene Landeshymne – in der Weltstadt der Musik sollte ein solches Kultursymbol von Menschen geschaffen werden und nicht von künstlicher Intelligenz“, betont Edelmann. Eine offizielle Wiener Landeshymne, komponiert und getextet von Wiener Künstlerinnen und Künstlern, wäre ein starkes Zeichen für Identität, Wertschätzung und kulturelle Bildung.

Besonders kritisch sieht Edelmann auch die Entwicklung bei den Wiener Musikschulen. „Die Nachfrage ist in zehn Jahren um rund 60 Prozent gestiegen, doch ein Viertel der angemeldeten Kinder bekommt keinen Platz – gleichzeitig steigen die Gebühren um rund 30 Prozent“, so Edelmann. Musikalische Bildung dürfe nicht vom Geldbörsel der Eltern abhängen, sondern müsse für alle Kinder zugänglich bleiben.

Kulturbudget mit vielen offenen Fragen

Große Sorgen bereiten Edelmann die zunehmenden Intransparenzen bei zentralen Kulturprojekten. „Beim geplanten Wiener Kultur-Euro fehlen bis heute konkrete Zahlen: Wie hoch sind die Einnahmen, wohin fließen sie und wer entscheidet darüber“, kritisiert Edelmann. Diese Unsicherheit treffe vor allem die freie Szene.

Auch beim Kultursommer Wien fordert die Kultursprecherin endlich Klarheit. Trotz eines Budgets von rund vier Millionen Euro fehle weiterhin eine nachvollziehbare Darstellung der Mittelverwendung – und das in einer Zeit, in der an anderer Stelle massiv gekürzt werde. „Es ist nicht erklärbar, warum etwa das Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker – ein weltweites Aushängeschild für Wien – komplett gestrichen wird, während andere Großformate unangetastet bleiben“, so Edelmann. Ebenso kritisch sei die ersatzlose Streichung des Altstadterhaltungsfonds, die den Schutz historischer Bausubstanz und den UNESCO-Weltkulturerbe-Status Wiens gefährde.

Wissenschaft wird verwaltet statt gestaltet

Wissenschaftssprecher Michael Gorlitzer sieht im Budgetvoranschlag 2026 ein alarmierendes Signal für den Wissenschaftsstandort Wien. „Im gesamten Voranschlag gibt es nur eine Maßnahme im Bereich Wissenschaft – und die ist eine Kürzung um 2,5 Prozent“, hält Gorlitzer fest. Während internationale Städte trotz schwieriger wirtschaftlicher Lage gezielt in Forschung investieren, fehle Wien jede Zukunftsvision.

„Kein Wort zur Nachwuchsförderung, kein Konzept für internationale Talente und keine Strategie, wie Wien im Wettbewerb mit anderen Wissenschaftsstandorten bestehen will“, kritisiert Gorlitzer. Real betrachtet seien die wissenschaftsbezogenen Förderungen inflationsbereinigt bereits seit Jahren rückläufig – mit spürbaren Folgen für Qualität und Substanz der Forschungseinrichtungen.

Besonders problematisch sei auch die kurzfristige Projektlogik: „Wissenschaft braucht Planungssicherheit über mehrere Jahre – dieses Budget bietet stattdessen Ankündigungspolitik ohne Struktur“, so Gorlitzer. Museen, Archive und Bibliotheken würden ihrer Forschungs- und Vermittlungsaufgabe nur eingeschränkt nachkommen können, wenn Digitalisierung, Personal und langfristige Fördermodelle fehlen.

Abschließend halten Edelmann und Gorlitzer gemeinsam fest: „Der Budgetvoranschlag 2026 steht für Stillstand statt Aufbruch. Die SPÖ-Neos-Stadtregierung kürzt bei kultureller Bildung und Wissenschaft, erhöht Gebühren und Abgaben und lässt Transparenz und Zukunftsstrategie vermissen. Wien lebt von seiner kulturellen Identität und seiner wissenschaftlichen Exzellenz – beides darf nicht zum Nebenprodukt werden. Aus Verantwortung für den Kultur- und Wissenschaftsstandort Wien lehnt die Wiener Volkspartei dieses Budget ab.“

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