• 17.12.2025, 07:55:32
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Österreichische Daten zeigen: Effektiver Schutz von Säuglingen vor RSV ist möglich

Tiroler Studie untermauert internationale Studienergebnisse

Wien (OTS) - 

RSV* ist die Hauptursache für schwere Atemwegsinfektionen und Spitalsaufenthalte bei Säuglingen, insbesondere im ersten Lebensjahr. Das scheint sich langsam zu ändern. Eine Tiroler Studie hat nun nachgewiesen, was sich davor schon in internationalen Ergebnissen gezeigt hat: Sowohl die passive Immunisierung als auch die Impfung der werdenden Mutter reduzieren die Wahrscheinlichkeit, dass Säuglinge schwer an RSV erkranken und hospitalisiert werden müssen, signifikant. Wie hoch der Nutzen dieser Immunisierungsmöglichkeiten für die öffentliche Gesundheit sein wird, hängt allerdings von der Akzeptanz der Bevölkerung ab. Weitere Aufklärungsarbeit ist nötig.

Lange RSV-Saison

Die RSV-Saison erstreckt sich üblicherweise über etwa ein halbes Jahr. Sie beginnt im Oktober oder November und endet im April. [1] Zwar gibt es aktuell erst wenige und sporadische RSV-Nachweise, allerdings sind in den letzten Jahren die Infektionen gegen Jahresende hin jeweils stark angestiegen. [2] Es ist also zu erwarten, dass es dieses Jahr ähnlich sein wird.

Säuglinge sind besonders vulnerabel

RSV ist bis dato die häufigste Ursache für schwere Atemwegsinfektionen und Krankenhausaufenthalte bei Säuglingen im ersten Lebensjahr. Besonders gefährdet sind Frühgeborene, aber auch gesunde Babys können schwer erkranken. Weltweit stehen 2 % aller Todesfälle bei Kindern unter 5 Jahren und 3,6 % aller Todesfälle bei Kindern im Alter von 28 Tagen bis 6 Monaten mit einer RSV-Infektion in Zusammenhang. [1]

Vorbeugung ist möglich

25 Jahre lang waren vorbeugende Maßnahmen in Form eines monatlich zu verabreichenden monoklonalen Antikörpers nur für Hochrisiko-Kinder möglich. Für alle anderen gab es keine Schutzmöglichkeiten. Seit 2023 bzw. 2024 ist das anders. Nun können einerseits die werdenden Mütter geimpft werden und so die schützenden Antikörper über den Mutterkuchen an das Kind weitergeben, oder den Neugeborenen wird kurz nach der Geburt eine passive Immunisierung verabreicht. Beide Strategien sind wirksam und haben Eingang in den Österreichischen Impfplan gefunden.

Tiroler Studie unterstreicht internationale Studienergebnisse

Endlich haben wir wirksame Mittel an der Hand, um die neugeborenen Kinder vor den schweren Folgen einer RSV-Infektion zu bewahren“, zeigt sich Priv.-Doz. DDr. Philipp Fößleitner, BSc von der Universitätsklinik für Frauenheilkunde an der MedUni Wien zufrieden. „Das beweist auch die unlängst publizierte Tiroler Studie.

Im Winter 2024/25 wurde in drei Tiroler Spitälern eine Studie [3] an 1.156 Neugeborenen durchgeführt: Untersucht wurden die Raten der RSV-Immunisierung durch Impfung der Mutter oder durch eine passive Immunisierung des Neugeborenen, die Notwendigkeit einer RSV-bedingten Spitalsaufnahme und die Dauer des Spitalsaufenthaltes. Es zeigte sich, dass 57 % der Kinder einen monoklonalen Antikörper als passive Immunisierung und 12 % mütterliche Antikörper über den Umweg der Schwangerenimpfung erhielten. Insgesamt wurden also knapp 70 % der Säuglinge auf die eine oder andere Weise immunisiert.

Dies schlug sich auch auf die Hospitalisierungsraten nieder. Die Zahl der RSV-bedingten Krankenhausaufnahmen bei Säuglingen unter einem Jahr sank von 151 (vor der COVID-19-Pandemie und vor Einführung der Immunisierungsmöglichkeiten) auf 47 Fälle (nach Einführung der Immunisierungsmöglichkeiten), also um etwa zwei Drittel.

Somit ist belegt, dass beide Strategien auch in Österreich – die Impfung der Schwangeren und die passive Immunisierung der Babys – effektiv vor schweren RSV-Verläufen und Spitalsaufnahmen schützen können“, betont Fößleitner. „Die Eltern können entscheiden: Schutz des Babys bereits bei der Geburt durch Impfung der werdenden Mutter oder Immunisierung des Neugeborenen, sobald es auf der Welt ist. Jetzt müssen wir daran arbeiten, dass das Angebot noch besser angenommen wird.

Empfehlungen im Österreichischen Impfplan:

  • Schwangerenimpfung: Eine einmalige Impfung ist für Schwangere empfohlen, wenn der Geburtstermin zwischen Oktober und März liegt. Sie sollte 4–8 Wochen vor dem Geburtstermin erfolgen.
  • Passive Immunisierung der Neugeborenen, Säuglinge und Kleinkinder: Sie wird grundsätzlich je nach Geburtstermin vor oder während der ersten RSV-Saison empfohlen, ebenso für Kinder im Alter von bis zu 24 Monaten, wenn sie während ihrer zweiten RSV-Saison weiterhin anfällig für eine schwere RSV-Erkrankung sind. Diese Immunisierung wird im Rahmen des kostenfreien Impfkonzeptes zur Verfügung gestellt.

Bis Ende März läuft in österreichischen Apotheken eine RSV-Impfaktion. In diesem Zeitraum sind RSV-Impfstoffe zu einem deutlich reduzierten Preis erhältlich.

* Humanes Respiratorisches Synzytial-Virus

Impfempfehlungen sind im Österreichischen Impfplan nachzulesen, Impfberatung bieten Ärzt:innen und Apotheker:innen im österreichischen Gesundheitswesen.


[1] BASGPK, Impfplan Österreich 2025/2026, Version 1.0 vom 01.10.2025.

[2] https://viro.meduniwien.ac.at/forschung/virus-epidemiologie/rsv-netzwerk-oersn-2-1-1/, zuletzt abgerufen am 24. November 2025.

[3] Höck M et al. Acceptance and impact of Nirsevimab and the RSVpreF vaccine following implementation in Austria. Front Public Health. 2025 Oct 20;13:1686581.

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