• 16.12.2025, 13:02:02
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Eipeldauer: „Hitzeverordnung ist Symbol für überbordende Regulierung“

Bundesinnungsmeister der Gärtner und Floristen: Verpasste Chance, auf mehr Eigenverantwortung und wirklich wirksame, flexible Maßnahmen in den Betrieben zu setzen

Wien (OTS) - 

Die Bundesinnung der Gärtner und Floristen schlägt Alarm: Die überbordende Bürokratie nimmt Ausmaße an, die die unternehmerische Tätigkeit massiv behindern. Bundesinnungsmeister Herbert Eipeldauer warnt: „Wir fahren gegen die Wand – nicht wegen der Wirtschaftslage, sondern wegen der Bürokratie.“

Vor knapp zwei Wochen legte die Bundesregierung ein erstes Bürokratie-Abbaupaket vor. Eipeldauer vermisst allerdings ein dauerhaftes Bekenntnis zur Entbürokratisierung und sieht die vorige Woche beschlossene Hitzeschutzverordnung als aktuelles Beispiel für die ungebrochene Tendenz zu überbordenden Vorgaben.

Diese verpflichtet Arbeitgeber in Österreich zu umfassenden Gefährdungsbeurteilungen und Maßnahmen, sobald eine Hitzewarnung der Stufe 2 (ab 30 °C) ausgerufen wird. Diese Pflicht betrifft nicht nur technische und organisatorische Maßnahmen, sondern auch die Ausgestaltung persönlicher Schutzmaßnahmen und lückenlose Dokumentation, die für alle Beschäftigten zugänglich sein muss.

„Statt auf einfache, praxisnahe Lösungen und partnerschaftliche Verantwortungs­übernahme im Betrieb zu setzen, schafft diese Verordnung zusätzliche bürokratische Lasten. Wir plädieren für einen Politikansatz, der Eigenverantwortung und flexible, betriebsnahe Schutzvereinbarungen stärkt und administrative Vorschriften auf das notwendige Minimum beschränkt. Man hätte über ein oder zwei Jahre beobachten können, wie Arbeitgeber und Arbeitnehmer auf freiwilliger Basis mit dem Thema umgehen“, so Eipeldauer. Entsprechende Vorschläge und betriebliche Ansätze existieren bereits.

Klare Forderungen für einen echten Bürokratieabbau

Die Bundesinnung der Gärtner und Floristen fordert eine umfassende Entlastung der Betriebe. Dazu gehören die Rückführung überholter Vorschriften, praxistaugliche digitale Prozesse, eine stärkere rechtliche Verankerung der Eigenverantwortung der Arbeitnehmer und partnerschaftliche Lösungen statt immer neuer Verordnungen.

Eipeldauer appelliert: „Die Klimakrise betrifft uns alle – Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Aber die Antwort kann nicht ein Regulierungsdschungel sein. Wir brauchen mutige Vereinfachungen, Vertrauen und ein Miteinander. Nur dann können wir wirtschaften, wachsen und Arbeitsplätze sichern.“

Bürokratie frisst Zeit und Geld

Laut KMU Forschung Austria verbringen Österreichs Gewerbe- und Handwerksbetriebe jährlich 70 Millionen Arbeitsstunden mit administrativen Pflichten – das entspricht 42.000 Vollzeitkräften. Die finanziellen Kosten belaufen sich auf 4,3 Milliarden Euro pro Jahr, während gesamtwirtschaftliche Schätzungen die Bürokratiebelastung in Österreich auf 10 bis 15 Milliarden Euro jährlich beziffern. (PWK545/HSP)

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