• 15.12.2025, 09:00:36
  • /
  • OTS0017

Creditreform KMU-Umfrage Österreich, Herbst 2025

Alarmstimmung im Mittelstand, es herrscht weiterhin Pessimismus

Wien (OTS) - 

- Geschäftsklima-Barometer der heimischen KMU weiter stark negativ.

- Weiterhin Pessimismus bei Umsatz- und Auftragsentwicklung.

- Personalabbau bei jedem 4. Unternehmen.

- Historischer Tiefstand bei Investitionen.

- 52,6% stehen der Wirtschaftspolitik der Bundesregierung kritisch gegenüber.

Mittelstand bleibt in der Rezession gefangen

Der österreichische Mittelstand tritt wirtschaftlich auf der Stelle. Nach zwei Jahren Rezession bleibt die Erholung aus – Aufträge sowie Umsätze sinken weiter und vielerorts wird Personal abgebaut. Auch für die kommenden Monate bleibt die Mehrheit der Unternehmen pessimistisch. Das geht aus der aktuellen Herbststudie der Creditreform Wirtschaftsforschung unter rund 1.400 heimischen Unternehmen hervor.

Das Creditreform Klimabarometer für den Mittelstand befindet sich seit drei Jahren im negativen Bereich. Aktuell liegt es bei minus 8,2 Punkten (Vorjahr: minus 9,9 Punkte).

In allen Wirtschaftssektoren überwiegt eine skeptische Grundhaltung. Eine schnelle Konjunkturerholung ist nicht zu erwarten. Der Mittelstand steckt weiterhin in der Rezession fest“, fasst Gerhard Weinhofer, Geschäftsführer vvom Österreichischen Verband Creditreform, die Ergebnisse zusammen.

Umsatzentwicklung bleibt schwach

Die Auftragslage bleibt angespannt: 36,8% der Unternehmen berichteten von Rückgängen und nur 12,9%konnten ein Plus verzeichnen. Auch die Umsatzbilanz fällt negativ aus: Gut ein Drittel der Betriebe (34,4%) verzeichnete Umsatzeinbußen, während lediglich 16,0% ihre Umsätze steigern konnten. Zwar hat sich die Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr leicht verbessert, insgesamt überwiegt jedoch weiterhin das Minus.

Von einer Erholung kann keine Rede sein – der Mittelstand steckt weiter fest. Erste Stabilisierungstendenzen reichen nicht, um den Trend zu drehen“, kommentiert Weinhofer. Erste Anzeichen einer leichten Stabilisierung sind zwar erkennbar, belastende Faktoren wie hohe Energiepreise bremsen die Unternehmen jedoch. Für das kommende halbe Jahr erwarten lediglich 12,2% der Befragten ein Umsatzplus (Vorjahr: 14,6%). Gleichzeitig rechnen 28,0% mit Rückgängen (Vorjahr: 36,4%). Insgesamt bleiben die Umsatzerwartungen negativ.

Personalabbau setzt sich fort

Die Folgen der Rezession zeigen sich deutlich am Arbeitsmarkt: In den letzten sechs Monaten haben 29,7% der Unternehmen Personal abgebaut, während nur 10,8% neue Stellen geschaffen haben. Besonders stark betroffen ist das Baugewerbe. Auch die Personalplanung bleibt vorsichtig: Neueinstellungen sind lediglich bei 7,2% der Betriebe vorgesehen.

Die schwache Konjunktur wirkt sich auch auf die Investitionen aus. Nur noch 29,7% der Unternehmen planen aktuell ein Investitionsvorhaben (2024: 31,4%, 2023: 42,8%).

Ertragslage angespannt, Eigenkapital schwach

„Die Ertragslage im Mittelstand bleibt äußerst angespannt, vermutlich ist die Talsohle aber mittlerweile erreicht“, so Weinhofer. Bis die Gewinne wieder steigen, dürfte es jedoch noch dauern. Nur 10,8% der Unternehmen berichteten von steigenden Erträgen, während 42,3% Einbußen hinnehmen mussten.

Der Anteil eigenkapitalschwacher Unternehmen ist auf den höchsten Stand seit sechs Jahren gestiegen. 19,7% der Betriebe verfügen lediglich über eine Eigenkapitalquote von unter 10% (Vorjahr: 16,8%). Besonders hoch ist dieser Wert im Dienstleistungssektor (26,5%). Insgesamt verfügen weniger Unternehmen als in den Vorjahren über eine solide Eigenkapitalquote von über 30%. „Die lange Wirtschaftskrise fordert ihren Tribut“, erklärt Weinhofer.

Inflation ist ein Problem

Die Bekämpfung von Inflation und steigenden Preisen – insbesondere im Energiebereich – erfordert mehr politisches Engagement“, betont Weinhofer. 70,2% der Unternehmen sehen dies als drängendstes wirtschaftspolitisches Thema. Der Fachkräftemangel rückt angesichts der schwachen Konjunktur etwas in den Hintergrund (53,3%). Der Bürokratieabbau bleibt eine vordringliche Aufgabe der Regierung (80,4%). Insgesamt bewerteten 52,6% der Unternehmen die Wirtschaftspolitik der neuen Bundesregierung kritisch.

Rückfragen & Kontakt

Österreichischer Verband Creditreform
Mag. Gerhard M. Weinhofer
Telefon: +43-1-2186220-551
E-Mail: g.weinhofer@wien.creditreform.at
Website: https://www.creditreform.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | CDR

Bei Facebook teilen
Bei X teilen
Bei LinkedIn teilen
Bei Xing teilen
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel