• 14.12.2025, 10:15:32
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Totschnig/Mikl-Leitner/Achleitner: Erste bundesweite Potenzialflächenkarte zeigt 1.700 Hektar ungenutztes Potenzial für Bodenschutz

KI macht Potenzial für bodenschonende Standortentwicklung sichtbar

Wien (OTS) - 

Umwelt- und Klimaminister Norbert Totschnig präsentiert die erste bundesweite Potenzialflächenkarte Österreichs. Mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) gelingt es erstmals, das versteckte Potenzial brachliegender Industrie- und Gewerbestandorte zu erfassen. Auch Widmungsreserven für potenzielle Betriebsgebiete werden aufgezeigt. Das Ergebnis: 3.800 Standorte mit einer beeindruckenden Gesamtfläche von rund 1.700 Hektar stehen für neue und gleichzeitig bodenschonende Standortentwicklungen bereit.

„Unser Ziel im Sinne des Umweltschutzes muss sein, dort, wo es sinnvoll möglich ist, bereits versiegelte Flächen wieder zu nutzen und damit neue Flächeninanspruchnahme zu reduzieren. Die Potenzialflächenkarte wird dazu ab sofort einen wichtigen Beitrag leisten. Ein gesunder Boden ist wichtig für die Umwelt, die Landwirtschaft und die menschliche Gesundheit. Durch die Revitalisierung von Gewerbe- und Industriebrachen kann ein Teil des jährlichen Flächenbedarfes gedeckt werden, was Neunutzungen auf der „grünen Wiese“ reduziert. Diese Flächen sind ein schlummernder Schatz, den wir unter Einsatz von KI nun erstmalig österreichweit übersichtlich erfassen können“, so Umwelt- und Klimaminister Norbert Totschnig.

Boden schützen, Flächeninanspruchnahme reduzieren

Gewerbe- und Industriebrachen sind bereits vorgenutzte und infrastrukturell erschlossene Standorte, die derzeit nicht oder nicht entsprechend dem Standortpotenzial genutzt werden. Sie stellen eine erhebliche Flächenreserve dar, ebenso wie bereits gewidmete Betriebsgrundstücke, also Widmungsreserven, die im Vergleich zu Neuwidmungen rasch abrufbar sind, da hier das Umwidmungsverfahren bereits stattgefunden hat.

Die Wiederverwendung dieser Flächen kann einen großen Beitrag zur Reduktion der Bodenversiegelung leisten und damit eine bedeutende Rolle für Umweltschutz und Biodiversität spielen. Damit unterstützt das Umweltministerium auch das Regierungsziel, sparsam mit Grund und Boden umzugehen und Flächenrecycling gegenüber Neuwidmungen zu bevorzugen.

Innovative Technologie macht Unsichtbares sichtbar

Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem deutschen Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen, dem Umweltbundesamt, ecoplus - Niederösterreichs Wirtschaftsagentur und Business Upper Austria - OÖ Wirtschaftsagentur realisiert. Die eingesetzte Künstliche Intelligenz analysierte rund 65.000 industriell oder gewerblich gewidmete Grundstücke ab 1.000 m² anhand von Orthofotos, Geodaten und Satellitenbildern. Aktuell land- bzw. forstwirtschaftlich genutzte Flächen werden herausgefiltert, um eine Nutzungskonkurrenz zu vermeiden.

„Die Potenzialflächenkarte ist ein hervorragendes Beispiel, wie ein Transfer von neu entwickelten wissenschaftlichen Methoden in die Praxis erfolgreich gelingen kann. Die eingesetzte Generative Künstliche Intelligenz zur Analyse von Luft- und Satellitenbildaufnahmen liefert eine direkte Unterstützung für Gewerbeansiedlungen ohne neue Flächenversiegelungen“, so Prof. Dr. Alexander Martin, Institutsleitung Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen.

NÖ-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner: „Wir setzen auf Rahmenbedingungen, die Wirtschaftswachstum und Umweltschutz in Einklang bringen. Gleichzeitig brauchen wir Raum für neue Betriebsansiedlungen. Denn Betriebsansiedlungen schaffen Arbeitsplätze und sind daher von zentraler Bedeutung für den Wohlstand in Niederösterreich. Ein Schlüssel dazu ist die Revitalisierung und bessere Nutzung bestehender Brachflächen. In Niederösterreich legen wir bereits seit einigen Jahren einen Fokus auf die klimafitte Standortentwicklung. So gestalten wir die beste Zukunft für unsere Kinder aktiv mit.“

Oberösterreichs Wirtschafts- und Raumordnungs-Landesrat Markus Achleitner erklärt: „Für Oberösterreich als Wirtschafts- und Industriebundesland Nr. 1 sind Betriebsansiedlungen und -erweiterung von zentraler Bedeutung, um bestehende Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen sowie Wertschöpfung für den Erhalt unseres starken sozialen Netzes zu erzielen. Auch bei der Ansiedlung oder Erweiterung von Betrieben kommt unsere nachhaltige Raumordnungspolitik nach dem Grundsatz ‚Boden schützen & Zukunft ermöglichen‘ zur Anwendung: Anstelle der Neuwidmung von Flächen sollen leerstehende Gebäude oder brachliegende Flächen genutzt werden.“

Die Potenzialflächenkarte des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft ist ab sofort unter www.brachflaechen-dialog.at kostenlos zugänglich. Zusätzlich werden die Daten im Sinne von Open Government Data auf www.data.gv.at zur Verfügung gestellt.

Die Lösung soll längerfristig angeboten werden. Jedes Jahr werden in Österreich Orthofotos eines Drittels des Landes neu aufgenommen, der geänderte Dateninput wird in die Potenzialflächenkarte einfließen.

„KI eröffnet Chancen und Möglichkeiten, die wir bisher nicht hatten. Unsere Potenzialflächenkarte dient nicht nur den Zielsetzungen der Bodenstrategie, sondern liefert auch die Basis für eine nachhaltige Standortentwicklung. Wir setzen damit einen wichtigen Impuls für den Wirtschaftsstandort Österreich und unterstützen unsere Gemeinden und Unternehmen“, so Umweltminister Norbert Totschnig.

Rückfragen & Kontakt

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und
Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft
Telefon: +43 1 71100 DW 606747
E-Mail: presse@bmluk.gv.at
Website: https://www.bmluk.gv.at/

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