• 12.12.2025, 14:44:03
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  • OTS0159

Underrated, Overrated? Privatstiftungen als Gamechanger für ein nachhaltiges Europa

V.l.n.r.: Alexander Bernhuber (Mitglied des Europäischen
Parlaments), Sonia Petzold (Food for Biodiversity e.V.), Verena
Kraus (UNEP Finance Initiative), Sigrid Stagl (WU Wien), Robert
Nagele (Vorstand BILLA AG und Blühendes Österreich, Claudia Reiterer
(Moderatorin)
Wien (OTS) - 

Der gemeinnützige Stiftungssektor in Österreich und in Europa stärkt quer über die Sektoren europäische Initiativen und Ziele. Diesen Einsatz und in der Regel in der Öffentlichkeit unbekannte Erfolge stellte Blühendes Österreich – BILLA gemeinnützige Privatstiftung am 12. Dezember in den Mittelpunkt einer europäischen Veranstaltung.

Vor vollem Haus und hochkarätiger Expert:innenrunde fand heute im Haus der Europäischen Union der Summit „Underrated, Overrated? The Role of Private (Charitable) Foundations and Philanthropy for a Sustainable Europe” statt. Anlässlich ihres zehnjährigen Bestehens lud Blühendes Österreich gemeinsam mit dem Verbindungsbüro des Europäischen Parlaments in Österreich und dem Verband für gemeinnütziges Stiften zu einem Summit, das zentrale Zukunftsfragen der europäischen Nachhaltigkeitsagenda in den Fokus rückte.

Im Zentrum standen zwei Themen, deren Relevanz angesichts globaler Klima- und Biodiversitätskrisen weiter zunimmt:
Wie gelingt ein Ernährungssystem, das Biodiversität stärkt, statt sie zu zerstören?
Welche Rolle spielen Privatstiftungen, wenn Staaten und Märkte an ihre Grenzen stoßen?

Ernährung, Natur, Finanzierung: Erste Panelrunde fordert verbindliche Maßnahmen

Das erste Panel „Nature Positive: How to connect Food Systems and Biodiversity?” machte deutlich, dass Europa vor einem Wendepunkt steht. Biodiversität sei kein Nebenschauplatz, sondern Grundvoraussetzung für Landwirtschaft, Ernährungssicherheit und wirtschaftliche Stabilität.

Alexander Bernhuber, Mitglied des Europäischen Parlaments, betonte:
Wenn wir über Biodiversität sprechen, dann reden wir nicht über ein Randthema, sondern über die Grundlage unserer Lebensmittelproduktion. Europa muss Rahmenbedingungen schaffen, die Landwirtinnen und Landwirten ermöglichen, naturnah zu wirtschaften, ohne wirtschaftlich ins Risiko zu geraten. Nur durch die Verbindung von Umweltzielen und bäuerlicher Realität lässt sich eine nachhaltige Produktion sichern.

Robert Nagele, Vorstand BILLA AG und Blühendes Österreich, ergänzte:
Wenn wir Lebensmittel herstellen, ohne den Wert von Natur einzupreisen, zahlen wir am Ende doppelt. Nachhaltige Lieferketten sind kein Nice-to-have, sondern auch eine wirtschaftliche Notwendigkeit.

Philanthropie zwischen Verantwortung und demokratischer Legitimität

Das zweite Panel „Philanthropy – A Requirement of Responsibility” beleuchtete die Rolle von Privatstiftungen in Zeiten wachsender gesellschaftlicher Spannungen, politischer Polarisierung und staatlicher Budgetrestriktionen.

Martin Kotynek, Gründungsgeschäftsführer des Media Forward Fund, sagte in seiner Keynote: „Philanthropische Kollaboration ist ein bewährtes Erfolgsmodell, um demokratische Strukturen zu stärken. Ein gemeinsames Pooling und unabhängige Entscheidungsprozesse ermöglichen schnelle Reaktionen, verteilen Risiken und stärken gemeinwohlorientierte Initiativen.

Suba Umathevan, CEO der Drosos Stiftung, unterstrich die gesellschaftliche Bedeutung gemeinnütziger Akteure:
Philanthropie wirkt am stärksten, wenn sie zuhört, Menschen verbindet und neue Möglichkeiten schafft. Unsere Aufgabe ist es nicht, Lücken zu füllen, sondern Bedingungen zu schaffen, damit junge Menschen ihre Zukunft selbstbestimmt und in Würde gestalten können."

Günther Lutschinger, Verband für gemeinnütziges Stiften, hob hervor, dass gemeinnützige Stiftungen künftig „als strategische Partner in Transformationsprozessen auftreten müssen, statt als stille Förderer im Hintergrund”.

Sabine Nallinger, Vorständin der Stiftung KlimaWirtschaft, erklärte:
Stiftungen verfügen über Strukturen, die schnelle Entscheidungen ermöglichen. Dieses Tempo kann entscheidend sein, wenn neue Konzepte erprobt oder bestehende Ansätze skaliert werden sollen.

10 Jahre Blühendes Österreich: Von Naturschutz zum Systemwandel

Blühendes Österreich hat über 300 Projektpartner:innen dabei unterstützt, in den letzten zehn Jahren über 1.300 Hektar naturschutzfachlich wertvolle Biotope zu renaturieren und zu verbessern und damit die Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft, NGOs, Wissenschaft sowie den österreichischen Non Profit Sektor zu stärken. Die Europäische Kommission zeichnete Blühendes Österreich 2022 mit dem renommierten NATURA 2000 Award aus.

Der Summit endete mit einem klaren Fazit: Der Weg zu einem nachhaltigen Europa führt über neue Allianzen zwischen Staat, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Stiftungen.

Rückfragen & Kontakt

Maria Anna Duda

Leitung Kommunikation Blühendes Österreich
Telefon: 0676/7117450
E-Mail: m.duda@bluehendesoesterreich.at
Website: https://www.bluehendesoesterreich.at

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