• 12.12.2025, 12:01:33
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Quellen als Hotspots der Artenvielfalt: Umweltdachverband zeigt, wie Renaturierung gelingt

Umweltdachverband renaturiert zwei beeinträchtigte Quellstandorte im Ausseerland (Stmk) – für Biodiversität und Trinkwassersicherheit in Österreich

Wien (OTS) - 

Quellen sind oft kaum größer als eine Pfütze, aber für Hunderte Arten von essenzieller Bedeutung. Mit dem Projekt „Quellen des Lebens“ bringt der Umweltdachverband zwei stark beeinträchtigte Quellgebiete („Dinningmoos“ und „Weißenbach Alm“ in den steirischen Kalkalpen) wieder in einen naturnahen Zustand – ganz im Sinne der EU-Wiederherstellungsverordnung (WHVO). „Quellen gehören zu den unscheinbarsten, aber wertvollsten Lebensräumen Österreichs. Wenn wir sie in einen naturnahen Zustand zurückführen, gewinnen wir Biodiversität zurück – und setzen konkret um, was die Wiederherstellungsverordnung fordert. Der Schutz unserer Quellgebiete ist ein Gebot der Klima- und Biodiversitätskrise und trägt entscheidend zur Trinkwasserversorgung und Grundwasserneubildung bei“, so Franz Maier, Präsident des Umweltdachverbandes.

„Quellen des Lebens“ gemeinsam schützen

Intakte Quellgebiete sind für die sogenannten „Quellspezialisten“ (Krenobionten) und Endemiten, also Tiere mit sehr kleinen Verbreitungsgebieten, überlebenswichtig: Von den rund 600 endemischen Tierarten Österreichs sind etliche ausschließlich in Quellen zu finden – z. B. die Zwergquellschnecke. Doch diese und viele weitere finden sich auf den Roten Listen bedrohter Arten – denn der Zustand vieler österreichischer Quellen ist kritisch: „Einfassungen zur Wassergewinnung, Beeinträchtigungen durch Straßen- oder Tourismusprojekte, Viehtritt oder der Verlust der Ufervegetation zerstören empfindliche Strukturen. Die Klimakrise – mit Erwärmung, Trockenheit und hydrologischen Extremereignissen – verstärkt die Belastungen zusätzlich. Das Projekt soll daher zur langfristigen Verbesserung dieses gefährdeten Lebensraums beitragen“, so Stefan Fleischmann, Projektleitung im Umweltdachverband.

Projekt zum langfristigen Schutz der Artenvielfalt

Im Rahmen des Projekts wurden zwei beeinträchtigte Quellsysteme wiederhergestellt. Zu den Renaturierungsmaßnahmen zählten die Errichtung von Pufferzonen durch Weidezäune, das Einbringen von Totholz und die Wiederherstellung natürlicher Ufervegetation. Neben der Renaturierung spielt auch Bewusstseinsbildung eine zentrale Rolle: Infotafeln vor Ort informieren Besucher:innen über die Maßnahmen. „Unser Projekt macht deutlich: Renaturierung lohnt sich im Großen wie im Kleinen. Wenn hochempfindliche Arten wie Stein- und Köcherfliegen zurückkehren, waren unsere Maßnahmen erfolgreich und die Quellsysteme haben sich stabilisiert. Ein solches Monitoring braucht es nun österreichweit – auch über einen längeren Zeitraum hinweg. Denn die Projekt-Ergebnisse zeigen einen hohen Anteil an gefährdeten Arten in den untersuchten Quellgebieten auf, was die Schutzwürdigkeit von Quellen im Ausseerland unterstreicht. Zudem stehen Quellen angesichts des Klimawandels unter erhöhtem Druck, auszutrocknen“, sagt Fleischmann abschließend.

Im Rahmen des Projekts ist auch ein übersichtliches Factsheet zur Relevanz von Quellen entstanden.

Zu den detaillierten Ergebnissen des Projekts kommen Sie hier.

Rückfragen & Kontakt

Umweltdachverband
Mag. Karin Hartmeyer
Telefon: +43 (0) 664 2469027
E-Mail: karin.hartmeyer@umweltdachverband.at
Website: https://www.umweltdachverband.at

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