• 12.12.2025, 09:41:02
  • /
  • OTS0047

Totschnig: Deutliche Verbesserung der mikrobiologischen Wasserqualität der Donau

Erste Ergebnisse der größten Donaustudie liegen vor

Wien (OTS) - 

Die seit Juli laufenden Probennahmen im Rahmen des Joint Danube Survey (JDS 5), dem weltweit größten Untersuchungsprogramm an einem großen Fluss, wurden erfolgreich abgeschlossen. Alle 108 Messstellen im Donauraum wurden wie geplant beprobt, die Laboranalysen laufen derzeit. Erste Ergebnisse aus dem mikrobiologischen Monitoring liegen vor und zeigen ein insgesamt positives Bild.

„Die ersten Auswertungen bestätigen: Die Donau steht heute deutlich besser da als noch vor einigen Jahren – das ist ein großer Erfolg für alle Donauländer und ein deutlicher Erfolg für unsere kontinuierlichen Investitionen in die Abwasserinfrastruktur und in den Gewässerschutz in Österreich. Dass die mikrobiologische Belastung der Donau in den vergangenen 25 Jahren um 86 Prozent zurückgegangen ist, ist enormer Fortschritt, der durch die engagierte internationale Zusammenarbeit im Donauraum ermöglicht wurde. Der Schutz der Donau und ihrer einzigartigen Ökosysteme bleibt eine gemeinsame Aufgabe, die Österreich weiterhin engagiert vorantreiben wird. Mit 600.000 Euro finanziert mein Ressort die Hälfte der Kosten der Studie“, betont Wasserminister Norbert Totschnig anlässlich der Veröffentlichung der ersten erfolgversprechenden Ergebnisse.

Das Untersuchungsprogramm für die Donau
Der Joint Danube Survey (JDS 5) wird von der Internationalen Kommission zum Schutz der Donau (IKSD) koordiniert und gemeinsam mit 14 Donauländern von über 1.000 Top-Fachleuten aus über 100 Institutionen durchgeführt. Sie findet derzeit bereits in der 5. Auflage statt. Mit den 108 Messstellen im Donaugebiet umfassten die Untersuchungen zahlreiche Standorte an der Donau, in wichtigen Nebenflüssen, Grundwasserkörpern sowie Ufer- und Auenbereichen und ausgewählte Kläranlagen. Im Rahmen des JDS wurden umfassende Analysen durchgeführt — darunter:

  • chemische Wasserparameter (Nährstoffe, Schadstoffe, Schwermetalle),
  • ein umfassendes Screening auf mehrere tausend Substanzen (inklusive sogenannter „emerging pollutants“),
  • biologische Qualitätskomponenten: Fische, Wirbellose, Algen, Wasserpflanzen, Plankton
  • mikrobiologische Untersuchungen (fäkale Belastung, pathogene Indikatoren),
  • moderne Parameter wie eDNA, Mikroplastik, Radioaktivität, seltene Erden.
  • hydromorphologische Zustandserhebung (Flussstruktur, Durchgängigkeit, Ufer- und Auenbeschaffenheit),
  • Grundwassermonitoring.

Die gewonnenen Daten werden die Grundlage für den Donau-Bewirtschaftungsplan 2027 bilden.


Erste Ergebnisse: Österreich auf hohem Niveau – Verbesserungen in östlichen Donauländern
Die ersten ausgewerteten mikrobiologischen Daten zeigen: In Österreich bewegt sich die Wasserqualität der Donau und der untersuchten Gewässerabschnitte weiterhin in einem geringen bis moderaten Belastungsbereich, wie sie für Flüsse mit Kläranlagen am Stand der Technik zu erwarten sind. Die bisher erreichten guten Werte konnten gehalten werden.
Gleichzeitig gab es lokal begrenzte Belastungsspitzen, insbesondere in unmittelbarer Nähe zu Kläranlagen oder einem Sportboothafen — solche temporären oder punktuellen Belastungen sind bekannt und sollen im Rahmen weiterer Forschungsaktivitäten genauer untersucht werden.

In den osteuropäischen EU-Mitgliedsländern zeigen sich in der Donau und den wichtigsten Nebenflüssen, die früher stark von fäkaler Verschmutzung betroffen waren, deutliche Verbesserungen der mikrobiologischen Wasserqualität. „Im Durchschnitt hat die mikrobiologische Belastung um 86 % während der letzten 25 Jahre abgenommen. Flüsse, die früher exzessiv oder stark verschmutzt waren, liegen heute im „grünen“ Bereich“, erklärt Andreas Farnleitner von der KL Krems und TU Wien.

„Die langjährige Arbeit des internationalen Mikrobiologie-Teams zeigt klar: Klare Richtlinien und darauf aufbauende nachhaltige Investitionen in Abwasserinfrastruktur- und Gewässerschutzmaßnahmen in der Europäischen Union wirken. Die aktuellen Daten bestätigen den positiven Trend in vielen Donaustaaten — zugleich müssen wir wachsam darauf achten, wo Belastungen weiterhin auftreten“, ergänzt Alexander Kirschner von der MedUni Wien.

Mikrobiologie unter österreichischer Leitung – internationale Kooperation
Die mikrobiologischen Untersuchungen werden unter österreichischer Leitung durch das Team des ICC Water & Health (eine Kooperation zwischen MedUni Wien, TU Wien, und KL Krems) durchgeführt. Beteiligt sind Partnerinstitutionen aus mehreren Donauländern. Dank der Beteiligung desselben Forschungsteams seit dem JDS 2 (2007) ist eine vergleichbare Bewertung über mehr als zwei Jahrzehnte möglich — ein unschätzbarer Vorteil für die Langzeitbeobachtung der Wasserqualität. Die mikrobiologischen Parameter wurden an insgesamt 68 Messtellen in der Donau und den wichtigsten Zubringern untersucht.

Nächste Schritte des Programms
Alle Proben aus Chemie, Biologie, Hydromorphologie, Radioaktivität und Grundwasser werden derzeit detailliert ausgewertet. Weitere Ergebnisse — auch zu chemischen Belastungen, hydromorphologischen Bedingungen, Mikroplastik, eDNA und Grundwasserqualität — werden im Jahr 2026 vorliegen. Der technische Endbericht des
JDS 5 soll Anfang 2027 veröffentlicht werden.

Weitere Informationen: Joint Danube Survey 5 | Danube Survey - ICPDR

Rückfragen & Kontakt

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und
Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft
Telefon: +43 1 71100-606747
E-Mail: presse@bmluk.gv.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | MLA

Bei Facebook teilen
Bei X teilen
Bei LinkedIn teilen
Bei Xing teilen
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel