- 12.12.2025, 08:19:32
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Pharmaindustrie: Preisband-Verlängerung stärkt Versorgung – wichtiges Signal in Zeiten wachsender Abhängigkeiten
Faire Arzneimittelpreise sichern europäische Produktion und reduzieren strukturelle Risiken für das Gesundheitssystem
Im Nationalrat wurde gestern über weitreichende Änderungen im Sozialversicherungsrecht debattiert und Fragen der Versorgungssicherheit rückten erneut in den Mittelpunkt: Die zentralen Preisregelungen für Generika und Biosimilars werden bis Ende 2029 verlängert. Für die Versorgung mit essenziellen Medikamenten ist das ein wichtiger Stabilitätsfaktor. Der Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO) bewertet die Entscheidung als notwendige Maßnahme, um sowohl die heimische als auch die europäische Produktion lebenswichtiger Arzneimittel nach Patentablauf abzusichern.
„Das Preisband ist ein wesentlicher Baustein für stabile Lieferketten“
, betont Sylvia Hofinger, Geschäftsführerin des FCIO. „Es dämpft nicht nur die Kostenentwicklung im System, sondern schafft jene Sicherheit, die Unternehmen brauchen, um Medikamente in Europa weiterhin herstellen zu können.“
Wie groß der Handlungsdruck ist, zeigen aktuelle Marktanalysen: Die EU bezieht bereits 60-80 Prozent ihrer Pharmaimporte aus Asien, während 80-90 Prozent der weltweiten Wirkstoffproduktion in China und Indien konzentriert ist. „Europa steht im internationalen Wettbewerb unter massivem Druck“
, so Hofinger. „Ohne klare Preissysteme könnten heimische Produzenten mit den Bedingungen in Fernost – niedrigen Sozial- und Umweltstandards und hohen staatlichen Förderungen – nicht Schritt halten.“
Gerade in einem regulierten Markt wie dem Arzneimittelbereich ist ein verlässliches Preisumfeld unverzichtbar. Unternehmen müssen Jahre im Voraus kalkulieren, Lieferverträge sichern und Produktionskapazitäten planen. Wiederholt befristete Regeln erschweren diese Entscheidungen und gefährden im Extremfall die Vielfalt des Angebots. Hofinger warnt daher vor zu kurzen Zeithorizonten: „Wenn wir die Versorgung langfristig sichern wollen, dürfen wir nicht nur bis 2029 denken. Die pharmazeutische Industrie braucht faire Rahmenbedingungen, um Standorte zu halten, Prozesse anzupassen und Lieferketten widerstandsfähig zu machen.“
Mit der gestrigen nationalen Debatte zu Gesundheits- und Sozialversicherungsfragen sei, so der FCIO, erneut sichtbar geworden, wie eng Preisregulierung, Versorgungssicherheit und industrielle Produktion zusammenhängen. Ein funktionsfähiger Arzneimittelmarkt basiere sowohl auf effizienten sozialversicherungsrechtlichen Strukturen als auch auf verlässlichen Produktionsbedingungen.
Über den FCIO
Der Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO) ist die gesetzliche Interessenvertretung der chemischen Industrie in Österreich. Die etwa 230 Mitgliedsunternehmen produzieren in unterschiedlichen Sektoren z.B. Pharmazeutika, Kunststoffe und Kunststoffwaren, Fasern, Lacke, Düngemittel oder auch organische und anorganische Chemikalien. Die mehr als 50.000 Beschäftigten der Branche stellten 2024 Waren im Wert von 19,3 Milliarden Euro her. www.fcio.at
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