• 12.12.2025, 08:05:32
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RSV verursacht hohe volkswirtschaftliche Kosten

Arbeitsausfälle als größte Kostentreiber

Wien (OTS) - 

Eine neue Analyse des Instituts für Pharmaökonomische Forschung (IPF) im Auftrag des Österreichischen Verbandes der Impfstoffhersteller (ÖVIH) zeigt: RSV* verursacht hohe Kosten, sowohl für die Volkswirtschaft als auch im Gesundheitssystem. Besonders stark fallen die durch die Infektion verursachten Arbeitsausfälle ins Gewicht, aber auch die Krankenhausaufenthalte inklusive Betreuung auf der Intensivstation sind ein relevanter Kostenfaktor. Risikogruppen wie Säuglinge oder ältere Menschen mit Komorbiditäten verursachen besonders hohe Kosten. Mehr Prävention in Form von Impfungen und passiven Immunisierungen könnte die Situation deutlich verbessern. Um dies zu erreichen, müssten die Impfungen genau wie jene gegen COVID-19, Influenza oder Pneumokokken ins Erwachsenenimpfprogramm aufgenommen und vom Bund getragen werden.

Jährliche Gesamtkosten von 317 Millionen Euro

Laut IPF bringen die RSV*-Infektionen pro Jahr durchschnittlich 316,9 Millionen Euro an Kosten mit sich. „Angesichts der ohnehin angespannten Budgetsituation der öffentlichen Hand ist das ein relevanter Betrag, insbesondere, weil er nur durch eine einzige Krankheit verursacht wird“, meint Dr.in Evelyn Walter, Geschäftsführerin des IPF.

Der überwiegende Teil der RSV-verursachten Kosten entfällt auf die sogenannten indirekten Kosten. Das sind überwiegend Arbeitsausfälle aufgrund der Erkrankung oder der Pflegefreistellung von Eltern erkrankter Kinder. Konkret gibt es bei Personen zwischen 18 und 59 Jahren 85.000 Arbeitsausfälle und rund 820.000 Krankenstandstage pro Jahr aufgrund von RSV. Im Durchschnitt fehlen Erkrankte dieser Altersgruppe fast 10 Tage im Job.

Diese indirekten Kosten machen mit 258,7 Millionen Euro rund 82 Prozent der Gesamtkosten aus, während direkte medizinische Kosten mit weiteren 58,1 Millionen Euro zu Buche schlagen.

Krankenhausaufenthalte verursachen die meisten Kosten im Gesundheitssystem

Betrachtet man ausschließlich die Ausgaben im Gesundheitssystem, stellen sich die Krankenhausaufenthalte inklusive Intensivmedizin sowie die Arztkonsultationen als größte Kostentreiber heraus. Bei Säuglingen entfallen mehr als 70 Prozent der direkten Kosten auf stationäre Aufenthalte, während bei Erwachsenen ab 60 Jahren auch Arzneimittelkosten stark ins Gewicht fallen.

Risikogruppen stark betroffen – Behandlungen kostenintensiv

Jährlich erkranken rund 3,2 Prozent der Bevölkerung – mehr als 295.000 Menschen – an RSV-Infektionen. Risikogruppen wie Frühgeborene, Kinder mit angeborenen Herzfehlern oder ältere Erwachsene mit chronischen Erkrankungen sind besonders stark betroffen. „Erwachsene ab 60 Jahre mit Komorbiditäten weisen laut Analyse sogar ein vierfach erhöhtes Risiko für Atemwegsinfektion durch RSV auf“, erklärt Walter. Insgesamt entfallen mehr als 116.000 RSV-Fälle auf die definierten Risikogruppen, die zudem mehr Krankenhausaufenthalte, intensivere Behandlung und erhöhte Kosten verursachen.

Über 3.000 Spitalsaufnahmen aufgrund von RSV pro Jahr

Auch wenn ein Großteil der Erkrankten ambulant behandelt werden kann, müssen rund 3.300 Patient:innen pro Jahr aufgrund schwerer Verläufe hospitalisiert werden, zwei Drittel davon im ersten Lebensjahr. Bei Säuglingen gibt es durchschnittlich 1.919 stationäre Aufnahmen, davon 247 Intensivbehandlungen. Insgesamt sterben jährlich geschätzte 76 Menschen an den Folgen einer RSV-Infektion.

Impfung als Ausweg

Die Studie zeigt klar, dass RSV nicht nur aus medizinischer, sondern auch aus gesundheitsökonomischer Sicht eine erhebliche Belastung für Österreich darstellt“, so Walter.

Den schweren Folgen der Krankheit kann seit mittlerweile zwei Jahren durch Impfung vorgebeugt werden. Im Österreichischen Impfplan wird die RSV-Impfung allen Menschen ab 60 Jahren bzw. bei vorliegenden Grunderkrankungen auch darunter empfohlen. Für Prävention bei Säuglingen gibt es sogar zwei Möglichkeiten: entweder die Impfung der werdenden Mutter in der Schwangerschaft oder die passive Immunisierung des Säuglings nach der Geburt. Letztere wird im Rahmen des kostenfreien Kinderimpfprogrammes zur Verfügung gestellt. [1]

RSV-Impfungen für ältere Erwachsene oder Schwangere werden derzeit zwar empfohlen, aber nicht erstattet“, erläutert Mag.a Renée Gallo-Daniel, Präsidentin des ÖVIH. „Diese ins Erwachsenenimpfprogramm aufzunehmen und der Bevölkerung gratis zur Verfügung zu stellen, wäre eine wichtige Präventionsmaßnahme und würde das System entlasten.

* Respiratorisches Synzytial-Virus

Impfempfehlungen sind im Österreichischen Impfplan nachzulesen, Impfberatung bieten Ärzt:innen und Apotheker:innen im österreichischen Gesundheitswesen.


[1] BMASGPK, Impfplan Österreich 2025/2026, Version 1.0 vom 01.10.2025.

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Für den Österreichischen Verband der Impfstoffhersteller

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Mag.a Uta Müller-Carstanjen
Telefon: +436645153040
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