- 12.12.2025, 08:00:32
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foodwatch mahnt Mautner Markhof ab: Irreführender „Immunbooster”-Sirup verstößt nach Auffassung der Organisation gegen EU-Recht
Nach Werbeschmäh des Jahres fordert Konsument:innenorganisation Unterlassungserklärung von Wiener Hersteller
Die Konsument:innenorganisation foodwatch hat den Hersteller Mautner Markhof abgemahnt. Grund ist eine nach Auffassung von foodwatch unzulässige Gesundheitswerbung wegen der irreführenden Bezeichnung des Produkts „Sirup+ Immunbooster“. Dieses war erst vor wenigen Tagen von tausenden Konsument:innen zum „Werbeschmäh des Jahres 2025“ gewählt worden. Der Name vermittelt den Anschein, der Sirup habe eine gesundheitsfördernde Wirkung auf das Immunsystem. Nach der europäischen Health-Claims-Verordnung ist es unzulässig, einem Produkt diese gesundheitsfördernde Wirkung zuzuschreiben.
„Mit dem Begriff Immunbooster wird Konsument:innen ein gesundheitlicher Nutzen versprochen, den das Produkt schlicht nicht erfüllt“, kritisiert Indra Kley-Schöneich von foodwatch. „Solche Fantasienamen sind kein Kavaliersdelikt – sie unterlaufen bewusst die strengen EU-Regeln, die genau solche irreführenden ‚Gesundheitsschmähs‘ verhindern sollen.“
Laut Health-Claims-Verordnung dürfen nur spezifische, wissenschaftlich geprüfte und von der EU zugelassene Aussagen zu einzelnen Nährstoffen oder Substanzen getroffen werden, die in einer Gemeinschaftsliste aufgenommen sind – nicht jedoch umfassende Versprechen über die angebliche Wirkung eines gesamten Produktes. Genau diese Masche ist allerdings ein bekanntes Problem der Branche: Nach Abmahnungen durch foodwatch mussten bereits mehrere Hersteller in Deutschland irreführende Werbung mit falschen Gesundheitsversprechen stoppen, wie etwa Barnhouse nach der Kritik an seinem „Immune Plus“-Müsli oder der Vitamindrink-Hersteller Hye.
„Werbeschmäh des Jahres“ bestätigt: Konsument:innen fühlen sich getäuscht
Im Fall des „Sirup+ Immunbooster“ von Mautner Markhof ändert auch der Zusatz „mit Vitamin C + Zink” nichts daran, dass der Produktname den Eindruck erweckt, der gesamte Sirup habe eine besonders immunstärkende Wirkung. Im Voting zum „Werbeschmäh des Jahres“ zeigte sich: Konsument:innen haben genug von solchen Gesundheitsversprechen. Viele waren überrascht, wie viel Zucker das Produkt enthält – und wie wenig der Name mit dem tatsächlichen Inhalt zu tun hat. foodwatch fordert Mautner Markhof daher auf, diese Bezeichnung in Zukunft nicht zu verwenden.
foodwatch fordert Ende der Immun-Schmähs
„Bezeichnungen wie Immunbooster sind kein Marketing-Gag. Hier wird einem Zucker-Sirup bewusst ein gesundheitlicher Mehrwert zugeschrieben, den er schlicht und einfach nicht hat – und der Hersteller profitiert von dem Wunsch der Menschen, sich vor Verkühlungen und Infekten zu schützen“, kritisiert Indra Kley-Schöneich. „Die Industrie muss endlich aufhören, Menschen mit falschen Gesundheitsversprechen zu manipulieren. Es kann nicht sein, dass Produkte mit Namen beworben werden, die gesetzlich nicht zulässig sind – schon gar nicht, wenn sie gleichzeitig so viel Zucker enthalten.“
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Evelyn Horak
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