- 11.12.2025, 13:53:33
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Patientenlenkung reicht nicht – Gesundheitsreform braucht Versorgungskontinuität
Das geplante bundesweit einheitliche System zur Patientenlenkung ab 2027 adressiert nur ein Symptom: lange Wartezeiten. Es verfehlt die strukturelle Notwendigkeit einer echten Gesundheitsreform. Der Österreichische Gesundheits- und Krankenpflegeverband (ÖGKV) sieht hier ein fundamentales Versprechen uneingelöst: Der Patientenpfad darf nicht an der Spitalstür enden.
Das zentrale Versäumnis: Patientensteuerung endet beim Spital
Patientenlenkung ist ein Fragment ohne Versorgungskontinuität. Versorgungssicherheit funktioniert nur, wenn die Koordination über alle Settings hinweg systematisch organisiert ist – von der Primärversorgung ins Spital und danach in eine geeignete Nachversorgung. Hierfür müssen professionelle Pflege und alle Gesundheitsberufe zusammenwirken. Dies ist derzeit eine kaum beachtetes Effizienz im System.
Pflege-Power nach dem Spital: Das fehlende Glied der Versorgung
Pflegegeführtes Case- und Entlassungsmanagement, Advanced Practice Nurses und spezialisierte Community Health Nurses reduzieren nachweislich Verweildauern, Wiederaufnahmen und Spitalsfälle; nicht nur innerhalb, sondern vor allem nach dem Spital. In Primärversorgung und mobiler Pflege garantieren sie durch kontinuierliche Koordination, Triage und Überwachung echte Versorgungssicherheit.
Wer Wartezeiten verkürzen und Versorgungsqualität sichern will, kann die Steuerung des Patientenpfades nicht an der Spitalstür beenden. Die Verantwortung für Sicherheit, Kontinuität und Prävention liegt danach bei Pflege und multiprofessionalen Teams in der Fläche.
Forderung an die Reformpartnerschaft
Der ÖGKV fordert Bund, Länder und Sozialversicherung auf:
- Patientenlenkung und -koordination über alle Versorgungssettings denken und finanzieren – nicht nur bis zum und im Spital.
- Strukturen für multiprofessionale Teams in Primärversorgung, mobiler Pflege und Langzeitpflege schaffen, damit Pflege, Ärzt:innen, Therapeut:innen und anderen Gesundheitsberufen kontinuierlich Versorgungssicherheit garantieren.
- Nationale Koordinationsinstrumente etablieren – digitale Plattformen, Echtzeit-Kapazitätsdashboards und einheitliche Kommunikation zwischen allen Bereichen damit der Patientenpfad nahtlos und sicher funktioniert.
Die Reformpartnerschaft hat die Chance für eine echte Strukturreform, in der Versorgungskontinuität und multiprofessionale Zusammenarbeit nach dem Spital nicht optional, sondern zentral sind. Der ÖGKV mahnt: Ohne diese Säule scheitert jede Patientenlenkung an der Realität.
Rückfragen & Kontakt
ÖGKV
Christine Schweisser, BSc
Telefon: 01/478271015
E-Mail: fachbereich@oegkv.at
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