- 11.12.2025, 09:22:02
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Regionalitätscheck von Wirtschaften am Land: Anteil von Frischfleisch mit AMA-Gütesiegel im Handel sehr unterschiedlich
Anteil von AMA-Gütesiegel-Produkten im Frischfleischsortiment bei 58 Prozent, bei Billa Gütesiegel-Anteil nur bei 34 Prozent
Ein aktueller Regionalitätscheck des Vereins Wirtschaften am Land zeigt deutliche Unterschiede beim Anteil heimischer Produkte im Frischfleischsortiment auf. Getestet wurde verpacktes Frischfleisch vom Rind, Geflügel und Schwein. Darunter fallen beispielsweise Produkte wie Geschnetzeltes, Filet, Steak oder Schnitzelfleisch. Von insgesamt 264 untersuchten Frischfleischprodukten bei Hofer, Lidl, Billa und Spar trugen im Durchschnitt 58 % das AMA-Gütesiegel. Besonders ins Auge sticht die Entwicklung bei Billa, wo der Anteil im letzten Jahr gesunken ist und bei 34 % liegt.
Mag. Robert Pichler, Obmann von Wirtschaften am Land, sagt: „Wir haben die Herkunft im Blick. Das AMA-Gütesiegel steht für nachvollziehbare Herkunft, hohe Qualitätsstandards und eine Lebensmittelproduktion, die auf heimische Bäuerinnen und Bauern setzt. Jeder Schritt weg von einem klaren Bekenntnis zu österreichischem Frischfleisch bedeutet weniger Qualität, schwächt die regionale Wertschöpfung und setzt bäuerliche Betriebe und Arbeitsplätze unter Druck.“
Entwicklung bei den Handelsketten: Ursprung Österreich im Fokus
Im Rahmen der Erhebung wurde bei verpacktem Rind-, Geflügel- und Schweinefleisch beobachtet, welchen Anteil Produkte mit dem AMA-Gütesiegel im Frischfleischbereich einnehmen. Während der Anteil an AMA-Gütesiegel-Produkten bei den anderen untersuchten Handelsketten stabil blieb, ist er bei Billa deutlich zurückgegangen. Hintergrund ist, dass REWE bei der Eigenmarke „Clever“ das AMA-Gütesiegel bei Geflügelprodukten entfernt hat. Es bleibt zwar die deklarierte Herkunft Österreich bestehen, dennoch wertet Wirtschaften am Land diese Entwicklung als besorgniserregend. Pichler betont: „Das AMA-Gütesiegel ist ein klares Signal an die Konsumentinnen und Konsumenten, dass sie kontrollierte Qualität aus Österreich in den Einkaufswagen legen. Wenn dieses Signal verschwindet, wird die Herkunft der Produkte beliebig austauschbar.“
Verlässliche Partnerschaft für heimische Betriebe
Wirtschaften am Land und die Nachhaltige Tierhaltung Österreich appellieren daher an den Lebensmitteleinzelhandel, die Herkunft Österreich zu sichern und aktiv zu stärken. Österreichische Landwirtschaftsbetriebe sind auf verlässliche Partnerschaften angewiesen. Ein Rückgang regionaler Qualität wäre ein Schritt in die falsche Richtung.
Markus Lukas, Obmann der Nachhaltigen Tierhaltung Österreich, ergänzt: „Das AMA-Gütesiegel gilt als zentrales Orientierungsmerkmal für Konsumentinnen und Konsumenten, wenn es um den Einkauf hochwertiger österreichischer Lebensmittel geht. Umfragen bestätigen nicht nur den höchsten Bekanntheitsgrad, das AMA-Gütesiegelprogramm ist letztlich auch die anspruchsvolle Arbeitsgrundlage für die tägliche Arbeit österreichischer Bäuerinnen und Bauern, die ihren Produkten mit ihrem Fleiß und Bemühen einen besonderen Mehrwert verleihen wollen. Fehlt das AMA-Label auf den Produkten, zeigt das nicht nur fehlende Wertschätzung für die Arbeit der Bäuerinnen und Bauern, es wird vielmehr klar, wie einfach austauschbar heimische Produkte am Markt werden. Wir appellieren an unsere Partner im Handel, konsequent auf das rot-weiß-rote AMA-Gütesiegel zu setzen.“
Pichler abschließend: „Bei Lebensmitteln zählt nicht nur der Preis. Werden österreichische Produkte still und leise durch ausländische ersetzt, geht das zu Lasten der Bäuerinnen und Bauern und der verarbeitenden Betriebe in Österreich, aber auch zu Lasten der Konsumentinnen und Konsumenten, die weniger Qualität bekommen. Eine starke heimische Landwirtschaft braucht klare Herkunft, Transparenz und ein entschlossenes Bekenntnis zu regionaler Produktion. Was heute im Regal steht, entscheidet morgen über die Situation auf den Höfen.“
Rückfragen & Kontakt
Sophia Siebenhofer, B.Sc.
Projektmitarbeiterin
Referentin für Presse & Digitale Kommunikation
Telefon: +43 664 88509580
E-Mail: s.siebenhofer@wirtschaftenamland.at
Website: https://www.wirtschaftenamland.at
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