• 10.12.2025, 14:17:33
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Zadić/Götze: Regierung verpasst Chance auf echte Gleichstellung

Fehlende Frauenquote in Vorständen ist fatales Signal an die qualifizierten Frauen in diesem Land

Wien (OTS) - 

„Statt mutig voranzugehen und die EU-Women-on-Boards-Richtlinie ambitioniert umzusetzen, liefert Österreich nun nur das absolute Minimum – und in zentralen Bereichen sogar weniger. Die Ankündigung einer Anhebung der Frauenquote in Aufsichtsräten auf 40 Prozent ist zwar ein notwendiger Schritt – doch zentrale Kernpunkte und längst überfällige Maßnahmen für mehr Gleichstellung bleiben auf der Strecke“, kritisiert Alma Zadić, stellvertretende Klubobfrau und Justizsprecherin der Grünen.

„Statt unseren Weg fortzusetzen, wurde die Einführung einer verbindlichen Frauenquote in Vorständen börsennotierter Unternehmen komplett gestrichen. Das ist ein klarer Rückschritt gegenüber dem vorigen Entwurf und ein fatales Signal an die qualifizierten Frauen in diesem Land“, betont Zadić. Die Realität zeige, wie notwendig verbindliche Vorgaben wären, meint Zadić: „Erst im Juli verlor die Wiener Börse den einzigen weiblichen CEO eines ATX-Unternehmens – ein Symbol dafür, wie fragil die Fortschritte noch immer sind.“

Elisabeth Götze, Wirtschaftssprecherin der Grünen, unterstreicht: „Die Bundesregierung hat nun Monate gebraucht für eine Minimal-Umsetzung. Die Chance, durch diese Regelung Bewegung in verkrustete Männerdomänen zu bringen, wurde verpasst. Ärgerlich ist, dass hier faktenwidrig gearbeitet wird. So hat eine im Mai präsentierte Studie der Nationalbank ganz klar gezeigt, dass sich gemischt besetzte Führungsebenen signifikant positiv auf die Rentabilität, die Marktleistung und das Wachstum größerer Unternehmen auswirkt", ergänzt Elisabeth Götze, Wirtschaftssprecherin der Grünen und verweist auf eine Studie der Nationalbank: „Die Studie beweist eindeutig: Ein höherer Anteil an weiblichen Verwaltungsratsmitgliedern ist nicht nur unter ethischen oder sozialen Gesichtspunkten wünschenswert, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht von Vorteil.“

Besonders kritisch sehen die Grünen auch die Abschwächung der Zielvorgaben in Aufsichtsräten: „Dass die verpflichtenden und öffentlichen Zielvorgaben zur Verbesserung des Geschlechterverhältnisses gestrichen wurden, ist ebenso enttäuschend. Künftig soll es nur noch freiwillige Vereinbarungen geben – obwohl gerade verbindliche Ziele nachweislich wirken und Transparenz schaffen. Damit verzichtet die Regierung auf ein starkes Steuerungsinstrument und öffnet der ‚Business-as-usual‘-Mentalität erneut Tür und Tor.“

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