• 10.12.2025, 14:01:32
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Gesund in der Lebensmitte – Wie das Vermeiden klassischer Risikofaktoren die Lebenserwartung verlängert

Wien (OTS) - 

Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen weltweit zu den führenden Todesursachen und verursachen erhebliche gesundheitliche sowie sozioökonomische Belastungen. Fünf veränderbare Risikofaktoren – Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Unter- und Übergewicht bzw. Adipositas, Diabetes und Rauchen – sind für rund die Hälfte der globalen Krankheitslast verantwortlich.

Eine aktuelle internationale Meta-Analyse, veröffentlicht im hochrangigen New England Journal of Medicine, untersuchte den Einfluss dieser Risikofaktoren auf das Lebenszeitrisiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und die Lebenserwartung.

Zentrale Ergebnisse der Studie

Die Studie basiert auf harmonisierten Daten von über 2 Millionen Personen aus 133 Kohorten in 39 Ländern. Das Lebenszeitrisiko für kardiovaskuläre Erkrankungen und Tod wurde bis zum Alter von 90 Jahren geschätzt, abhängig vom Risikoprofil im Alter von 50 Jahren. Die Ergebnisse zeigen, dass Personen mit allen fünf Risikofaktoren ein deutlich erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufweisen (24 % bei Frauen, 38 % bei Männern). Im Vergleich dazu lebten Frauen ohne Risikofaktoren durchschnittlich 13,3 Jahre länger ohne kardiovaskuläre Erkrankungen, Männer 10,6 Jahre. Die zusätzliche Lebenserwartung ohne Tod jeglicher Ursache betrug 14,5 Jahre bei Frauen und 11,8 Jahre bei Männern.

Besonders effektiv für die Verlängerung gesunder Lebensjahre waren die Senkung des Blutdrucks und der Rauchstopp im Alter zwischen 55 und 60 Jahren. Auch ohne klassische Risikofaktoren bleibt das Lebenszeitrisiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen relevant (13 % bei Frauen, 21 % bei Männern). Regionale Unterschiede, insbesondere beim Bluthochdruck, unterstreichen die Notwendigkeit gezielter Präventionsstrategien.

Bedeutung für die Praxis

„Die Ergebnisse zeigen klar, dass das Fehlen bzw. Vermeiden klassischer Risikofaktoren im mittleren Lebensalter mit einer signifikant höheren Lebenserwartung und einer längeren krankheitsfreien Lebensspanne verbunden sind. Ein gesunder Lebensstil, sowie die frühzeitige Kontrolle einzelner Risikofaktoren sind daher essenziell, und sollten als integraler Bestandteil globaler Präventionsmaßnahmen etabliert werden“, betont Univ.-Prof. Dr. Kurt Widhalm, Präsident des Österreichischen Akademischen Instituts für Ernährungsmedizin (ÖAIE).

Fazit: Für medizinisches Fachpersonal unterstreicht die Studie die enorme Relevanz präventiver Maßnahmen in der Lebensmitte. Die gezielte Ansprache von Patient:innen hinsichtlich Blutdruckkontrolle, Rauchstopp und Lebensstilinterventionen kann entscheidend dazu beitragen, die Krankheitslast zu senken und die Lebenserwartung deutlich zu verlängern.

Literatur:
The Global Cardiovascular Risk Consortium, Global Effect of Cardiovascular Risk Factors on Lifetime Estimates, The New England Journal of Medicine 2025; 393: 125-138

Über das ÖAIE:

Das Österreichische Akademische Institut für Ernährungsmedizin (ÖAIE) ist Österreichs führende, auf wissenschaftlicher Basis arbeitende, unabhängige Institution zur ernährungsmedizinischen Forschung, Fort- und Weiterbildung. Das Institut ist interdisziplinär ausgerichtet und vereint unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Kurt Widhalm Expertinnen und Experten aus den Bereichen der Medizin, Psychologie, Ernährungswissenschaften, Diätologie, Sportwissenschaften und Nahrungsmittelproduktion. Es ist Partner der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK). (www.oeaie.org)

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Rückfragen & Kontakt

ÖSTERREICHISCHES AKADEMISCHES INSTITUT FÜR ERNÄHRUNGSMEDIZIN
Univ.-Prof. Dr. Kurt Widhalm, Präsident des ÖAIE
Telefon: 014026472
E-Mail: office@oeaie.org | Website: https://www.oeaie.org/

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