• 04.12.2025, 13:00:33
  • /
  • OTS0164

Kein Platz für Aggression und Gewalt in unseren Spitälern und Ordinationen

Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien verurteilt Angriff auf Spitalspersonal und fordert Unterstützung von der Politik

Wien (OTS) - 

Die Säureattacke im Hanusch-Krankenhaus am Mittwoch, bei der ein Arzt und vier Spitalsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter von einer Patientin mit Buttersäure verletzt wurden, hat Ärztinnen und Ärzte wie auch die Bevölkerung zutiefst schockiert. „Dass ein Kollege und Krankenhausmitarbeiterinnen und -mitarbeiter an ihrem Arbeitsplatz angegriffen wurden, ist inakzeptabel und muss uns alle alarmieren“, sagt Johannes Steinhart, Präsident der Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien. „Wir beobachten seit Jahren eine sinkende Hemmschwelle für aggressives Verhalten. Gewalt hat besonders in medizinischen Versorgungseinrichtungen keinen Platz. Ein sicherer Arbeitsplatz für Ärztinnen und Ärzte muss oberste Priorität haben.“ Die verletzten Personen wurden umgehend versorgt und befinden sich glücklicherweise auf dem Weg der Besserung.

Eine von der Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien beauftragte Studie zeigt, dass mehr als die Hälfte der Ärztinnen und Ärzte bereits Gewalt im Berufsalltag erlebt hat. Als Hauptgründe werden lange Wartezeiten, überfüllte Praxen und Spitäler sowie der anhaltende Personalmangel genannt.

„Die zunehmende Aggression ist auch Ausdruck einer wachsenden Unzufriedenheit mit einem Gesundheitssystem, das für viele Patientinnen und Patienten nicht mehr die Stabilität bietet, die sie sich wünschen, wenn es ihnen schlecht geht. Dies erklärt zwar die angespannte Situation, entschuldigt jedoch in keiner Weise Angriffe jeglicher Art oder Drohungen gegen das medizinische Personal“, sagt Naghme Kamaleyan-Schmied, Vizepräsidentin und Obfrau der Kurie niedergelassene Ärztinnen und Ärzte in Wien. „Es darf nicht sein, dass Ärztinnen und Ärzte mit einem mulmigen Gefühl zu ihrer Arbeit in Spitälern oder Ordinationen gehen, aus Angst vor der nächsten Ausschreitung.“

Gewaltvorfälle hinterlassen nicht nur körperliche, sondern häufig auch psychische Spuren. „Vor allem Ärztinnen und Ärzte in den Spitälern berichten von Gewalterfahrungen“, hält Eduardo Maldonado-González, Vizepräsident und Obmann der Kurie angestellte Ärzte der Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien, fest. „Gesundheitseinrichtungen verdienen einen besonderen Schutz. Dafür braucht es die Unterstützung der Politik. Wir Ärztinnen und Ärzte dürfen mit diesem Problem nicht allein gelassen werden.“ Die Verantwortlichen sind gefordert, Maßnahmen zu erarbeiten, die ein gewaltfreies Arbeiten sicherstellen und mehr Bewusstsein für das Thema Gewaltschutz in der Medizin schaffen.

Angesichts der hohen Arbeitsbelastung, steigender Patientenzahlen und wachsendem bürokratischen Aufwand stoßen viele Ärztinnen und Ärzte an ihre Grenzen. Umso wichtiger ist es, für ein sicheres Arbeitsumfeld zu sorgen.

„Wir als Standesvertretung unterstützen Kolleginnen und Kollegen, die Opfer von Gewalt werden“, betont Präsident Steinhart. „Unsere Ombudsstelle für Mobbing, Gewalt, Sexismus und Rassismus bietet konkrete Hilfe an.“

Rückfragen & Kontakt

Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien
Mag. Katharina Hemmelmair
Telefon: 06649697506
E-Mail: hemmelmair@aekwien.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NAW

Bei Facebook teilen
Bei X teilen
Bei LinkedIn teilen
Bei Xing teilen
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel