- 04.12.2025, 12:53:02
- /
- OTS0161
Totschnig: Landwirtschaftliches Versicherungssystem nachhaltig abgesichert
Öffentlicher Prämienzuschuss von 55 % und Versicherungsangebot bleiben erhalten
Der Klimawandel und die Zunahme an Extremwetterereignissen wie Dürre, Starkregen und Spätfrost setzen die heimische Landwirtschaft immer mehr unter Druck. Risikoversicherungen sind deshalb ein unverzichtbares Instrument zur Absicherung landwirtschaftlicher Existenzen.
Österreich verfügt über ein einzigartiges und vorbildliches landwirtschaftliches Versicherungssystem, das aufgrund der sich ändernden Rahmenbedingungen in den vergangenen Jahren laufend angepasst und weiterentwickelt wurde. Bund und Länder leisten je zur Hälfte einen öffentlichen Zuschuss zu den Prämien, insgesamt in der Höhe von 55 %.
Mehr Schäden lassen Kosten stark steigen
Die klimawandelbedingten Schäden in der Landwirtschaft sind über die Jahre deutlich gestiegen und lagen zuletzt im Jahr 2024 bei rund 260 Mio. Euro. Dementsprechend stark gestiegen sind auch die Prämienzuschüsse durch Bund und Bundesländer. Für 2024 wurden insgesamt rund 146 Mio. Euro bezuschusst. Für 2025 werden rund 160 Mio. Euro prognostiziert. Dieser Kostenanstieg stellt Bund und Bundesländer vor dem Hintergrund der Budgetkonsolidierung vor Herausforderungen.
Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig: „Neben den globalen Herausforderungen am internationalen Agrarmarkt, wie dem Krieg in der Ukraine oder der Zollpolitik der USA, stellt auch der Klimawandel eine enorme Bewährungsprobe für die Landwirtschaft dar. Besonders in solchen Zeiten brauchen unsere bäuerlichen Familienbetriebe Stabilität und Planungssicherheit. Angesichts der notwendigen Sparmaßnahmen ist es entscheidend, das Finanzierungssystem langfristig abzusichern und ein verlässliches, umfassendes Versicherungsangebot aufrechtzuerhalten.“
Nachhaltige Absicherung gelungen
Im Austausch mit den Bundesländern und nach einer Analyse des Versicherungsangebotes wurde eine langfristige Lösung erarbeitet: Die nachhaltige, finanzielle Absicherung des Versicherungssystems wird durch eine Produktanpassung bei der Dürreindexversicherung sichergestellt. Die Änderungen gelten ab dem Jahr 2026. Das umfangreiche Versicherungsangebot bleibt dabei vollumfänglich bestehen.
Sektionschef Johannes Fankhauser erklärt: „Die Produktanpassung erfolgt durch eine Änderung der Sonderrichtlinie der Versicherungsprämienförderung bei der Dürreindexversicherung. Künftig werden Hitzetage erst über der Schwelle des 10-jährigen Durchschnittes bezuschusst. Dürreschäden können weiterhin im Rahmen der Dürreertragsversicherung sowie der Dürreindexversicherung abgesichert werden.“
Insgesamt wird weiterhin eine Zunahme der Prämienbezuschussung für die kommenden Jahre prognostiziert, jedoch moderat an die derzeitige Budgetsituation angepasst.
„In der derzeitigen budgetären Situation sind alle aufgefordert, gemeinsam Beiträge zu leisten. Mit der Produktanpassung ist der umfassende Versicherungsschutz für die Zukunft gewährleistet und auch der Prämienzuschuss von 55 % bleibt bestehen“, so Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig.
Über das landwirtschaftliche Versicherungssystem
Das landwirtschaftliche Versicherungssystem ist ein relevantes, essenzielles Instrument der Bäuerinnen und Bauern im Bereich des Risikomanagements. Ertragsverluste können so nachhaltig und effizient abgefedert werden. Die Versicherungsprämienförderung basiert auf einer öffentlich-privaten Partnerschaft, welche von Bund und Ländern in der Höhe von 55 % bezuschusst wird.
Die rechtlichen Rahmenbedingungen bilden das Hagelversicherungsförderungsgesetz und das Katastrophenfondsgesetz. Die nationalen Fördervoraussetzungen sind in der Sonderrichtline zur Versicherungsprämienförderung des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft (BMLUK) festgelegt. Versicherbar sind sowohl der tierische als auch der pflanzliche Bereich, insbesondere bei Verlusten aufgrund von Tierseuchen oder Tierkrankheiten sowie die Deckung von Schäden aufgrund widriger Witterungsverhältnisse wie beispielsweise Hagel, Frost, Dürre, Stürme und starke Niederschläge.
Rückfragen & Kontakt
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und
Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft
Telefon: +43 1 71100-606747
E-Mail: presse@bmluk.gv.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | MLA






