- 04.12.2025, 11:21:32
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„Universum History“-Zweiteiler über Bertha von Suttner und Alfred Nobel in Schloss Eckartsau präsentiert
TV-Premiere zur Nobelpreisverleihung am 5. und 12. Dezember um 22.35 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON
Es war ein schicksalhafter Tag im Jahr 1876, als die junge Bertha von Suttner in Paris Alfred Nobel kennenlernte. Er ein wohlhabender schwedischer Waffenhändler – der Erfinder des Dynamits, sie eine junge, verarmte österreichische Aristokratin. Aus der Begegnung entsteht eine 20-jährige Freundschaft, an deren Ende Bertha von Suttner, die inzwischen international bekannte Friedensaktivistin, Nobel zum Pazifisten bekehrt. So eindrücklich, dass Alfred Nobel den gleichnamigen Friedensnobelpreis ins Leben ruft. Es ist eine romantische und tragische Beziehung zugleich, in der sich die großen politischen Umwälzungen im Europa der Jahrhundertwende widerspiegeln. Mehrere Dutzend Briefe, die sie einander geschrieben haben, bilden die Grundlage für dieses aufwendige zweiteilige Epos von Daniel Skogström und David Walter Bruckner, das in einer großangelegten internationalen Koproduktion zwei herausragende europäische Persönlichkeiten, ihren Lebensweg und ihre anfangs konträre Entwicklung nachzeichnet.
Die Verleihung des Friedensnobelpreises 2025 findet am 10. Dezember in Oslo statt, „Universum History“ zeigt den Zweiteiler „Aus Liebe zum Frieden“ bzw. „Der Preis des Friedens“ über Bertha von Suttner, die den Preis 1905 – vor 120 Jahren – als erste Frau entgegennahm, und Alfred Nobel am Freitag, dem 5. und 12. Dezember 2025, jeweils um 22.35 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON.
Teil 1 wurde gestern, Mittwoch, 3. Dezember, im Schloss Eckartsau der Österreichischen Bundesforste – einem der Drehorte der internationalen Koproduktion von RANFILM (Österreich), ZED (Frankreich) und Nordic Eye Productions (Schweden) im Auftrag von ORF, ARTE G.E.I.E. und SVT, gefördert von Creative Europe Media, Fernsehfonds Austria, Land Niederösterreich, Region Île-de-France und CNC – präsentiert. Unter den Premierengästen: Seitens der Bundesforste Elisabeth Sandfort und Johannes Wimmer, ORF-„Universum History“-Chefin Caroline Haidacher, das RANFILM-Produzenten-Duo Stephanie Ninaus und Matthias Ninaus, Regisseur David Walter Bruckner, Kamerafrau Anna Hawliczek sowie die Bertha-von-Suttner-Darstellerinnen Abigél Bruckner und Lili Winderlich.
Caroline Haidacher, ORF-Sendungsverantwortliche „Universum History“:
„Wieder zeigt ‚Universum History‘ das Leben einer starken, unabhängigen und mutigen Österreicherin, die auf ein Leben an der Seite eines reichen Mannes verzichtet, um für die Vision einer kriegsfreien Gesellschaft zu kämpfen. Dass sie dafür den Friedensnobelpreis erhielt, unterstreicht ihre Bedeutung und die Wichtigkeit dieses filmischen Porträts, das wir als großangelegte internationale Koproduktion realisieren konnten.“
Stephanie Ninaus, Produzentin RANFILM:
„In der Hauptfigur Bertha von Suttner findet das Publikum eine emanzipierte und außergewöhnliche Frau; eine Frau, die sich wider alle gesellschaftlichen Konventionen immer ihre eigene Meinung gebildet hat, unabhängig davon, ob ihre Ansichten populär waren oder nicht. Für mich als Produzentin war es eine Freude, dass es nicht nur ‚vor der Kamera‘ inhaltlich um eine starke Frau ging, sondern auch ‚hinter der Kamera‘ viele ‚starke‘ Frauen das Projekt umgesetzt haben. So lagen Produktion und Kamera federführend in weiblicher Hand.“
Matthias Ninaus, Produzent RANFILM:
„Als RANFILM macht es uns stolz, dass wir unsere internationalen Produktionspartner aus Frankreich und Schweden von Österreich als Haupt-Drehlocation überzeugen konnten und somit alle großen Fiction-Szenen hier gedreht wurden.“
David Walter Bruckner, Regisseur:
„Es ist mir eine besondere Ehre, bei der Verfilmung einer so bedeutenden Geschichte wie der von Bertha von Suttner und ihrer einzigartigen Beziehung zu Alfred Nobel mitzuwirken. Was nur wenige in Österreich wissen, ist, dass Bertha von Suttner zu Beginn des 20. Jahrhunderts zur berühmtesten Frau der Welt gewählt wurde – noch vor den großen Schauspielerinnen und Politikerinnen ihrer Zeit. Mit ihrem Buch ‚Die Waffen nieder!‘ wurde sie zu einem wahren Superstar, doch diese beeindruckende Tatsache wird bis heute weitgehend unter den Teppich gekehrt. Ihr bedeutender Einfluss auf ihren platonischen Freund Alfred Nobel führte schließlich zur Schaffung des Nobelpreises, der heute weltweit ein Symbol für herausragende Leistungen für die Menschheit ist. Besonders stolz bin ich darauf, dass ein Großteil der Dreharbeiten in Niederösterreich stattfindet, da dieser Ort eine bedeutende historische und emotionale Verbindung zu Bertha von Suttner hat. Gemeinsam mit dem schwedischen Co-Regisseur und Drehbuchautor Daniel Skogström ist es mir eine Freude, die Geschichte dieser außergewöhnlichen Beziehung zu Alfred Nobel, dem Erfinder der Sprengstoffe, filmisch umsetzen und erzählen zu dürfen.“
Daniel Skogström, Co-Regisseur und Drehbuchautor:
„Wenn man als Schwede beschließt, einen Film über Alfred Nobel zu machen – dann weiß man, dass man sich etwas Großes vorgenommen hat. Der Mann hinter dem Nobelpreis ist vielleicht die verehrteste Persönlichkeit Schwedens. Zu versuchen, sich dieser Ikone auf einer menschlichen Ebene zu nähern – mit all seinen hellen und dunklen Seiten – war sowohl herausfordernd als auch riskant. Aber ich habe das Gefühl, Alfred nahegekommen zu sein und berechtigterweise eine neue Perspektive auf ihn anbieten zu können – und darauf, wie die Idee des Friedensnobelpreises tatsächlich entstanden ist. Als ich das Projekt begann, galt mein Hauptinteresse Alfred Nobels Leben. Als Gründer des Nobelpreises war er mir natürlich vertrauter. Doch je mehr ich über Bertha von Suttner erfuhr, desto faszinierter war ich von ihrem Leben und ihrem Kampf. Ihre Bedeutung wuchs im Laufe des Prozesses – und für mich ist der Film auch ein Versuch geworden, ihr die Anerkennung zu geben, die sie verdient, sowohl für ihre eigenen Leistungen als auch für ihre Rolle bei der Entstehung des Friedensnobelpreises. David Walter Bruckners Gespür für Storytelling und visuelle Details wurde für den Film essenziell. Dass wir unterschiedlichen Background haben, bereicherte den Prozess zusätzlich – David brachte als Österreicher wertvolle Einblicke in Berthas Welt mit. Zu einer Zeit, in der Europa am Rande eines Krieges stand, entschieden sich Alfred und Bertha dafür, an die Fähigkeit der Menschheit zu glauben, eine bessere Welt zu schaffen. Eine Welt in Frieden ist tatsächlich möglich – aber es liegt an uns, sie Wirklichkeit werden zu lassen. Das ist ihre Botschaft an uns im Europa von heute.“
Lili Winderlich (Bertha von Suttner):
„Erst einmal schlüpft man in das Kostüm, welches deine komplette Haltung prompt verändert – diese Kleider zwingen dich regelrecht in eine Aufrichtung, aber auch in eine Eleganz. Mir hat es geholfen, mich in die damalige Zeit besser reindenken zu können, in eine Zeit, in der Frauen kaum Freiheiten zugestanden, geschweige denn, dass sie ernst genommen wurden. Umso mehr ist es beeindruckend, wie gefühlvoll und klar Bertha von Suttner in ihrem Buch ‚Die Waffen nieder!‘ den Frauen eine Stimme gibt. Dass sie aus Sicht einer Frau den Schmerz und das Grauen des Krieges beschreibt. Damit hebelt sie jegliche Heroisierung und Glorifizierung des Krieges aus. Hinterfragt und kritisiert somit all die Männer ihrer Zeit, die Kriegspropaganda betrieben haben. Sie muss eine wunderbare Rednerin gewesen sein und hatte die Kraft, Menschen von der Friedensbewegung zu überzeugen – und das über die Ländergrenzen hinaus.“
Per Lasson (Alfred Nobel):
„Ich beneide Alfred nicht. Trotz seines großen Erfolgs als Erfinder und Geschäftsmann konnte er sich nie von seinem niedrigen Selbstwertgefühl und seinen Depressionen befreien. Ich versuche immer, so viele Widersprüche und Inkonsistenzen wie möglich in allen Charakteren zu finden, die ich spiele. Denn das ist das Leben. Menschen sind nicht konsistent. Man kann nicht ‚den Erfinder des Dynamits‘ und ‚den Schöpfer des Friedenspreises‘ spielen. Aber man kann einen Mann spielen, der im Labor arbeitet, eine Zeitung liest, eine einsame Person, die nach einem Seelenverwandten sucht. Alfred zu spielen war von Szene zu Szene unterschiedlich: voller Energie im Labor, unsicher im Umgang mit Frauen usw. Aber das Interessante war der Moment, in dem der Übergang eines Geisteszustands zum anderen innerhalb einer Szene stattfand. Genau das habe ich versucht, besonders herauszuarbeiten. Im Endeffekt war er ein gewöhnlicher Mann – aber mit außergewöhnlichen Leistungen.“
Details zum „Universum History“-Zweiteiler sind unter presse.ORF.at abrufbar.
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