• 04.12.2025, 11:19:05
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AK: Europa auf Schiene - Verkehrsministerrat muss wirtschaftspolitische Weichen stellen

Mit der richtigen Strategie kann die EU Mobilität selbst produzieren, Beschäftigung schaffen und das Klima schützen

Wien (OTS) - 

Im heutigen Verkehrsministerrat hat Bundesminister Hanke die wirtschaftliche Relevanz der europäischen Bahnindustrie hervorgehoben und einen EU-Wirtschaftsstrategie für diese innovative Branche gefordert. Die AK unterstützt diese Forderung. „Im März 2025 hat Verkehrskommissar Tzitzikostas den ‚Automotive Industrial Action Plan‘ präsentiert. Nun braucht es auch für die Bahnindustrie eine europäische Wirtschaftsstrategie, die klare Leitlinien und Maßnahmen für Finanzierung, sowie für die Industrie- und Beschäftigungspolitik definiert“, fordert Lukas Oberndorfer, Leiter der Abteilung Klima, Umwelt und Verkehr der AK Wien.

Strategie für Europas Bahnindustrie

Anlässlich der von der Westbahn GmbH gemieteten Züge des chinesischen Herstellers CRRC, ist die Debatte über die Notwendigkeit einer europäischen Bahnindustriestrategie in den Vordergrund gerückt. Fehlende europäische Strategien, insbesondere hinsichtlich Zukunftstechnologien, wie etwa bei Photovoltaik und Batterien, haben maßgeblich zur aktuellen Industriekrise beigetragen. Es wäre ein fatales Zeichen, diesen Fehler in der Bahntechnologie zu wiederholen.

Nicht nur in Österreich, sondern auch auf europäischer Ebene ist die Bahnindustrie eine stille Heldin: Die europäischen Bahnindustrie erzielt einen Umsatz von 45,8 Milliarden Ꞓ jährlich und beschäftigt europaweit rund 650.000 Menschen.

Europäische Investitionen in die Schiene

Vor diesem Hintergrund eröffnet der Vorstoß von Bundesminister Hanke, eine aktive europäische Wirtschaftspolitik zugunsten der Bahnindustrie einzufordern, eine wesentliche Chance für die gesamte europäische Bahnbranche. Studien zeigen, dass zur Erreichung der europäische Verkehrsziele bis 2050 550 Milliarden in die Schiene und jährlich 46 Milliarden Euro neue Züge investiert werden müssen. „Jetzt geht es darum, wer davon profitieren kann und sich als Bahnfabrik Europas positioniert“, so Oberndorfer. „Das Ziel muss sein, diese Chancen durch ausreichende Budgetmittel für den Ausbau des EU-Schienennetzes („Connecting Europe Fazilität“) zu heben. Gleichzeitig müssen diese Investitionen verbindlich an europäische Wertschöpfungskriterien, sowie an soziale und ökologische Standards geknüpft werden“, so Oberndorfer und ergänzt: „Aufgrund der starken Position unserer Bahnindustrie schafft jeder in der EU investierte Euro überproportional Nachfrage in Österreich und damit gute und zukunftsfähige Beschäftigung für unsere Mitglieder.

Die Bahn als Lokomotive für eine zukunftsfähige Wirtschaftspolitik

Die europäische Bahnindustrie verfügt aktuell noch über die weltweite Technologieführerschaft. Verbunden mit der starken Rolle der öffentlichen Hand im Bereich der Bahn kann der Sektor eine Lokomotive für weitere Zukunftstechnologien werden. Durch entsprechende Vergabekriterien könnte die öffentliche Hand etwa die von der Industrie dringend benötigten Leitmärkte für grünen Stahl forcieren.

Die Stärkung der heimischen Bahnindustrie setzt nicht nur wirtschafts- und beschäftigungspolitisch positive Impulse in Europa, sondern bildet die industrielle Basis für eine sozialgerechte und ökologische Mobilitätswende auf der Schiene.

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