• 04.12.2025, 11:16:32
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Grünwidl-Predigtzitat zum "positiven Spruch des Jahres" gekürt

Satz "Nur wer innerlich brennt, kann leuchten" stammt aus der Chrisammesse des künftigen Wiener und wurde von der Gesellschaft für Österreichisches Deutsch (GSÖD) ausgezeichnet - A

Wien (OTS) - 

Der designierte Wiener Erzbischof Josef Grünwidl steht heuer im Mittelpunkt auch der sprachwissenschaftlichen Jahresbilanz: Sein Satz "Nur wer innerlich brennt, kann leuchten" wurde von der Gesellschaft für Österreichisches Deutsch (GSÖD) zum positiven Spruch des Jahres 2025 gekürt, geht aus einem Bericht der Austria Presseagentur vom Donnerstag hervor.

Der Ausspruch stammt aus einer Predigt Grünwidls noch vor seiner Ernennung zum Erzbischof durch den Papst. In der Karwoche hatte der Apostolische Administrator der Erzdiözese Wien mit diesem Satz im Stephansdom die zur Chrisammesse versammelten Priester aufgerufen, ihre Berufung mit innerer Überzeugung und Leidenschaft zu leben. Sie sollten "Priester mit Leib und Seele" sein und andere Menschen zu einer lebendigen Beziehung zu Jesus Christus verhelfen. Der Satz fand weit über den liturgischen Anlass hinaus Resonanz.

Kickls Kirchen-Attacke

Auch der negative Spruch des Jahres hat direkten Kirchenbezug: "Wir schieben ihn ab, wenn er aus seinen Klostermauern kommt", eine Attacke von FPÖ-Obmann Herbert Kickl auf den Salzburger Erzbischof Franz Lackner, setzte sich in der Abstimmung durch. Hintergrund war eine frühere Auseinandersetzung zwischen Lackner und Kickl in dessen Zeit als Innenminister um einen pakistanischen Flüchtling, der in einem Salzburger Kloster Zuflucht gesucht hatte. Bei seiner diesjährigen Erwähnung des Falles habe Kickl auf Lackners Warnung reagiert, Religion parteipolitisch zu instrumentalisieren, so die GSÖD-Jury. Bereits im Jahr davor hatte Kickl mit einer Abwandlung des Vaterunsers ("Euer Wille geschehe") die Negativwertung angeführt.

Zum österreichischen Wort des Jahres 2025 wählten mehr als 28.000 Teilnehmende den medialen Wanderstar Elch Emil. Bei der Wahl der drei Worte war das omnipräsente Jugendwort "6 7 (six seven)" mit 50 Prozent der eindeutigste Sieger. Aufgrund der erfolgreichen WM-Qualifikation des österreichischen Fußball-Nationalteams vergab die Jury heuer zusätzlich einen Sonderpreis: den "jurygewählten Spruch des Jahres" "Das Crazy Oida", ein Jubel-Slogan auf einem Teamplakat, der erst nach Beginn der Abstimmung bekannt wurde.

Der ungewöhnlich hohe Andrang bei der Teilnahme führte laut GSÖD zu insgesamt 135.351 abgegebenen Stimmen in fünf Kategorien, was ein bisheriger Teilnahmerekord ist.

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