- 03.12.2025, 16:33:35
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„Time to Decide Europe Summit 2025“: Europäische Spitzenpolitiker sollen mutig handeln
Experten fordern mehr Einheit, Deregulierung und strategische Führung, um Europas globale Rolle zu sichern

Die ERSTE Stiftung und das Institut für die Wissenschaften vom Menschen (IWM) haben führende Entscheidungsträger, Ökonomen und Vordenker in Wien versammelt, um Europas Rolle in einem sich rasant verändernden globalen Umfeld zu diskutieren. Die klare Botschaft an die mehr als 500 Teilnehmer:innen am Erste Campus: Europa muss mutige Entscheidungen treffen, um wettbewerbsfähig und relevant zu bleiben.
Die Konferenz eröffnete mit einer inspirierenden Rede der österreichischen Bundesministerin für Europäische und internationale Angelegenheiten, Beate Meinl-Reisinger, die Europa zu entschlossenem Handeln aufrief: „Unsere Rivalen stehen nicht still. Wenn Europa ein globaler Akteur bleiben will und nicht ein Museum werden soll, brauchen wir Einheit, Geschwindigkeit und Entschlossenheit“, betonte sie und setzte damit den Rahmen für die Debatten des Tages.
Ein Schwerpunkt der Diskussionen lag auf der wirtschaftlichen und politischen Relevanz Europas. Die Redner:innen stimmten Andreas Treichl zu, als er Fortschritte bei der Schaffung einer echten Kapitalmarktunion, transparente Wettbewerbsbedingungen und den Abbau bürokratischer Hürden forderte, die Innovation weiterhin hemmen. Marie-Helene Ametsreiter, General Partner bei Speedinvest, hob die Bedeutung der Mobilisierung von Pensionsfonds zur Förderung von Investitionen hervor, während Ebtesam Al-Ketbi, Präsidentin des Emirates Policy Center, einen deutlichen Vergleich zog: „Es dauert nur eine Stunde, um in den VAE ein Unternehmen zu gründen“, und damit die Schwerfälligkeit europäischer Bürokratie unterstrich. Um dem demografischen Rückgang entgegenzuwirken, schlug Tomáš Sedláček, Direktor der Václav-Havel-Bibliothek, vor, Europa solle „den Braindrain mit Braingain bekämpfen, indem es zum großartigsten Ort zum Leben wird.“
Ein weiteres zentrales Thema waren die transatlantischen Beziehungen. Expert:innen beleuchteten die strukturellen Veränderungen in der US-Politik und deren Auswirkungen auf Europas Sicherheit und Identität. Rafal̸ Trzaskowski, Bürgermeister von Warschau, appellierte wiederholt an das Podium, über Europas Relevanz nachzudenken, und betonte später: Europa „darf sich nicht in der sich wandelnden politischen Landschaft überwältigen lassen und auch keine Angst davor haben.“ Francis Fukuyama, Senior Fellow an der Stanford University und derzeit „Europe’s Futures Fellow“ am IWM in Wien, warnte: „Europa wird nur ernst genommen, wenn es militärisch stark ist“, während andere darauf hinwiesen, dass Aufrüstung den europäischen Green Deal gefährde. Die Debatte offenbarte tiefe Meinungsverschiedenheiten darüber, wie Europa auf globale Machtverschiebungen reagieren sollte, um relevant zu bleiben – und welche Werte es dabei bewahren muss.
Auch die Rolle kleinerer Staaten bei der Gestaltung der europäischen Zukunft wurde erörtert. Angesichts der Erosion multilateraler Normen betonten die Redner:innen, dass kleinere Länder mehr Verantwortung übernehmen und Zusammenarbeit fördern müssen, um Stabilität zu sichern. In seinem Schlusswort warnte Misha Glenny, der Rektor des Instituts für die Wissenschaften vom Menschen, eindringlich: „In Europa sollten die Alarmglocken schrillen – um der unglaublichen Komplexität der bevorstehenden Herausforderungen zu begegnen, muss Europa zusammenarbeiten.“
Die Konferenz wurde von Judy Dempsey, Senior Fellow bei Carnegie Europe, moderiert und umfasste hochrangige Diskussionen unter der Leitung von Martina Dalić, Rafal̸ Trzaskowski und Edi Rama. Eine vollständige Liste der Redner:innen sowie der Livestream sind verfügbar unter: Time To Decide Europe Summit 2025 - ERSTE Stiftung
Der Time to Decide Europe Summit ist eine Veranstaltung in Kooperation zwischen der ERSTE Stiftung und dem Institut für die Wissenschaften vom Menschen (IWM), Wien.
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