• 03.12.2025, 16:24:32
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Kulturbudget 2026: Wien schützt Vielfalt, Freie Szene und Kinderkultur

Gezielte Konsolidierung sichert Schwerpunkte und Vielfalt der Stadt; Großteil der Einsparungen aus auslaufenden Sonderprojekten; laufende Förderlandschaft bleibt weitgehend stabil

Wien (OTS) - 

Die Stadt Wien Kultur setzt im Kulturbudget 2026 klare Prioritäten: Die Geschäftsgruppe für Kultur und Wissenschaft schützt die Vielfalt der Kulturlandschaft und den niederschwelligen Zugang zu Kunst und Kultur für alle Wiener*innen.
Das Kulturbudget 2025 enthielt einmalige Projektkosten, die im kommenden Jahr nicht mehr anfallen; dadurch entstehen spürbare Einsparungen, die zur Budgetkonsolidierung beitragen. Die Förderungen können im kommenden Jahr überwiegend stabil gehalten werden, Anpassungen erfolgen gezielt und größtenteils bei starken Institutionen, die Einschnitte tragen können, ohne ihr Angebot grundlegend verändern zu müssen. Grundlage dafür sind die kulturpolitischen Schwerpunkte und die Kulturstrategie 2030.

„Dass wir heute auf diesem Niveau starten, ist das Ergebnis der kulturpolitischen Arbeit der vergangenen acht Jahre“, so Wiens Kultur- und Wissenschaftsstadträtin Veronica Kaup-Hasler. „Im Dialog mit Partner*innen aus der Kultur, den Künstler*innen sowie den Interessensvertretungen sowie in enger Zusammenarbeit mit der Finanzstadträtin ist es gelungen, Lösungen zu entwickeln, die die kulturelle Vielfalt und Strahlkraft Wiens weiterhin stärken. Dass die Konsolidierung nun vor allem über auslaufende Sonderprojekte bewerkstelligt wird, ist ein wichtiger Erfolg für die gesamte Kulturszene.“

Stabile Ausgangsbasis durch jahrelangen Aufbau der Kulturlandschaft

Seit Amtsantritt der Kultur- und Wissenschaftsstadträtin Veronica Kaup-Hasler im Jahr 2018 wurde die Wiener Kultur- und Wissenschaftslandschaft schrittweise gestärkt und krisenresilienter gemacht. Das Gesamtkulturbudget ist in diesem Zeitraum von rund 223.627.000 Euro (Voranschlag 2018) auf 322.285.000 Euro (Voranschlag 2026; ohne VHS) gestiegen. Im Vergleich zu 2018 ist das Budget damit um 44,10 Prozent gestiegen, inflationsbereinigt ist das ein Plus von 11 Prozent.

Vielfalt sichern: Rahmenbedingungen und Angebot

Die Vielfalt der Wiener Kulturlandschaft bleibt Kern der kulturpolitischen Linie.
Die Stadt Wien Kultur hat in den vergangenen Jahren maßgeblich in die Verbesserung der Strukturen für Künstler*innen und Kulturarbeiter*innen investiert: Die Stadt hält an diesen Strukturen fest und schützt insbesondere jene Bereiche, in denen viele Menschen unter prekären Bedingungen arbeiten. Dazu zählen die Freie Szene und die Kulturinitiativen in den Grätzln. Umso wichtiger ist der Appell der Stadträtin, Arbeitsmodelle und Synergien weiter zu prüfen. Die bereits etablierten Kulturankerzentren bleiben erhalten und tragen dazu bei, leistbare Arbeits-, Proben- und Aufführungsräume für Künstler*innen zur Verfügung zu stellen.
Gleichzeitig bleibt das Ziel, Kunst und Kultur weiterhin für alle zugänglich zu halten. In Wien finden pro Tag im Schnitt 30 von der Stadt geförderte, frei zugängliche Veranstaltungen statt.
„Kultur darf kein Luxus sein. Unser Ziel bleibt: freie und leistbare Kulturangebote für alle – unabhängig vom sozioökonomischen Hintergrund“, hält Veronica Kaup-Hasler fest.

Veronica Kaup-Hasler: „Kinder- und Jugendkultur ist keine Nebensache, sondern eine Investition in die Zukunft unserer Stadt.“

Ein besonderer Fokus liegt weiterhin auf Kinder- und Jugendkultur. Das neue Zentrum für Kinderkultur in Floridsdorf ist ein zentrales Zukunftsprojekt, das sich in Entwicklung befindet und wie geplant umgesetzt wird.
Parallel dazu werden bestehende Einrichtungen und Programme wie Dschungel Wien, Kinderliteraturformate, Performance-Angebote für junges Publikum sowie musikalische und kulturelle Bildungsprojekte für Kinder und Jugendliche stabil gehalten. Auch Junge Theater Wien wird im Jahr 2026 ausgerollt.

Konsolidierungsmaßnahmen
Ein überwiegender Teil der budgetären Entlastung im Kulturbereich 2026 entsteht aus Projekten, die befristet waren oder bereits 2025 budgetär berücksichtigt wurden:

Das Festjahr Johann Strauss 2025 Wien war im Jahr 2025 als großer musikalischer Schwerpunkt mit einem Fördervolumen von 9,5 Mio. Euro abgebildet. Hier handelt sich also nicht um eine Kürzung eines laufenden Angebots, sondern um das Ende des befristeten Festjahres.

Investitionskosten für das neue Zentrum für Kinderkultur in Floridsdorf in Höhe 9,5 Mio. Euro wurden bereits im Jahr 2025 finanziert. Im Jahr 2026 fallen diese Infrastrukturkosten nicht erneut an. Das Projekt selbst bleibt bestehen, der Ort öffnet 2028 seine Türen.

Stadträtin Kaup-Hasler: „Wir erarbeiten Lösungen, die auf solidem Fundament stehen und der Kultur langfristig nützen – denn wir wissen: gleichbleibende Budgets stellen unsere Kulturlandschaft vor Herausforderungen, die wir Hand in Hand mit unseren Partner*innen angehen werden.“
Parallel zu den Ausgabenanpassungen arbeitet die Stadt auch an einnahmenseitigen Modellen, um Kultur langfristig breiter abzusichern: Ein zweckgebundener „Kultureuro“ wird ressortübergreifend mit der Geschäftsgruppe Finanzen, Wirtschaft, Arbeit, Internationales und Digitales sowie den Fachabteilungen und Expert*innen erarbeitet.

Strukturelle Veränderungen bei stadteigenen Betrieben
Ein weiterer Konsolidierungsbeitrag wird bei den stadteigenen Betrieben der „Vereinigten Bühnen Wien“ von 5.000.000 Euro geleistet. Im Bereich der Darstellenden Kunst trägt diese Reduktion dazu bei, dass Theater, Mittelbühnen und die Freie Szene im Wesentlichen stabil gehalten werden können. Anpassungen gibt es im Bereich der Arbeitsstipendien, die aus einer Maßnahme hervorgehen, die während der Pandemie zur Unterstützung von Künstler*innen geschaffen wurde; in ihrer Gesamtzahl werden sie für das kommende Jahr nach sorgfältiger Bewertung von 84 auf 48 reduziert. Gleichzeitig erhält die MA 7 (Stadt Wien Kultur) durch den neuen, vom Gemeinderat beschlossenen Grundsatzbeschluss die Möglichkeit, die Anzahl der 48 Stipendien innerhalb der jeweiligen Sparten entsprechend der Antragslage und Qualität anzupassen; fixe Kontingente pro Sparte entfallen.

Auch das Wien Museum wird ebenfalls einen Beitrag zur Konsolidierung des Budgets leisten. Dies erfolgt vor dem Hintergrund der überaus erfolgreichen Entwicklung des Hauses: Seit seiner Wiedereröffnung verzeichnete die Institution am Karlsplatz bereits mehr als 1,2 Mio. Besucher*innen. Der freie Eintritt in die Dauerausstellung sowie die umfangreiche Vermittlungsarbeit bleiben als zentrale kulturpolitische Setzung unverändert bestehen. Das Wien Museum, das für seine Barrierefreiheit ausgezeichnet wurde, bleibt ein Leuchtturm für Zugänglichkeit und hohe Qualität.

Gezielte Anpassungen in einzelnen Bereichen
Um die genannten Schwerpunkte zu sichern, gibt es keine pauschalen prozentuellen Kürzungen über alle Institutionen und Genres. Einsparungen erfolgen auf Basis eingehender Analysen dort, wo tragfähige Strukturen und zusätzliche Einnahmemöglichkeiten vorhanden sind oder sich Angebote überschneiden.

Im Musikbereich betrifft das unter anderem den Entfall der städtischen Förderung von 250.000 Euro für das Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker. Weiter ermöglicht die Stadt Wien Kultur aber das Praterpicknick: Das frei zugängliche Konzert für alle Wiener*innen wird jährlich vom Orchester der Stadt Wien, den Wiener Symphonikern, zu Beginn des Kultursommers vor dem Riesenrad auf der Praterwiese angeboten. Große, finanziell robuste Institutionen wie das Wiener Konzerthaus und die Gesellschaft der Musikfreunde werden ebenfalls Konsolidierungsbeiträge leisten, um so die vielfältige Wiener Musikszene mit ihren vielen Festivals in allen Genres – von Wien Modern über das Popfest bis wean hean – zu schützen.
Parallel dazu sichert die Stadt Wien Kultur mit Infrastrukturprojekten wie dem Foto Arsenal Wien oder dem entstehenden Atelierhaus am Otto-Wagner-Areal langfristig vielfältige Produktions- und Präsentationsbedingungen für Künstler*innen.

Im Bereich der Wissenschaft werden beim Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds (WWTF) vorhandene vertragliche Anpassungsklauseln um
-2,5 Prozent genutzt, ohne dabei zukunftsweisende Projekte auszusetzen: Das neue Ludwig-Boltzmann-Institut für Wissenschaftsvermittlung und Pandemievorsorge (LBI-SOAP) öffnet heute seine Türen. Die Stadtregierung verfolgt zudem das Ziel, im zweiten Quartal des kommenden Jahres ein Institut für Digitalen Humanismus zu eröffnen und die Digital Humanism Conference, die internationale Expert*innen nach Wien holt, fortzusetzen.

Kulturstadt Wien bleibt in Bewegung

Trotz der notwendigen Budgetkonsolidierung setzt Wien weiterhin auf eine aktive Kulturpolitik, die Vielfalt und Qualität der Kultur- und Wissenschaftslandschaft der Stadt nicht nur sichert, sondern gezielt weiterentwickelt: das Projekt Atelierhaus am Otto-Wagner-Areal eröffnet etwa im Jahr 2027 und neue Räume wie MEZEKERE sorgen für diasporische Perspektiven mitten in der Stadt.

„Wir sichern nachhaltig, was Wien zur Kulturstadt macht, und entwickeln es perspektivisch weiter. Vielfalt, Zugänglichkeit und Zukunftsfähigkeit stehen im Zentrum“, so die Kulturstadträtin abschließend.

Rückfragen & Kontakt

Isabella Cseri
Mediensprecherin StRin Mag.a Veronica Kaup-Hasler
+43 1 4000 81169
isabella.cseri@wien.gv.at

Philipp Stoisits
Mediensprecher StRin Mag.a Veronica Kaup-Hasler
+43 1 4000 81175
philipp.stoisits@wien.gv.at

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