- 02.12.2025, 10:00:03
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Neue Referenzzentrale für Abwassermonitoring startet an der AGES
Die AGES übernimmt das Monitoring von respiratorischen Krankheitserregern im Abwasser: Neben SARS-CoV-2 werden nun auch Influenza und RSV überwacht
Seit 19. November 2025 betreibt die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH (AGES) im Auftrag des Gesundheitsministeriums die neue Nationale Referenzzentrale für Abwassermonitoring. Nun liegen auch die ersten Ergebnisse der von der AGES durchgeführten Probenziehungen vor. Damit wird ein etabliertes Überwachungssystem langfristig gesichert und professionell weiterentwickelt.
„Das Abwassermonitoring hat sich in den vergangenen Jahren als verlässliches Frühwarnsystem für SARS-CoV-2 Infektionswellen bewährt. Mit der AGES als Referenzzentrale schaffen wir eine stabile Grundlage für die kontinuierliche Beobachtung von respiratorischen Krankheitserregern in Österreich“, so Staatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig.
Die neue Referenzzentrale übernimmt die Überwachung häufig auftretender respiratorischer Erreger wie SARS-CoV-2, Influenza A und B sowie RSV. Dafür werden regelmäßig 24-Stunden-Mischproben aus 20 Kläranlagen in ganz Österreich entnommen, gekühlt transportiert und in den AGES-Laboren molekularbiologisch analysiert. Die Ergebnisse – Viruslasten und zirkulierende SARS-CoV-2-Varianten – werden öffentlich und tagesaktuell unter https://abwasser.ages.at veröffentlicht und zusätzlich als „Open Data“ bereitgestellt.
Monitoring ermöglicht effiziente und flächendeckende Lagebeurteilung
Das seit der COVID-19-Pandemie etablierte Abwassermonitoring hat sich als wertvolles zusätzliches Instrument zur Einschätzung des Infektionsgeschehens bewährt. Bereits bisher wurden in Innsbruck SARS-CoV-2-Viruslasten erfasst, in Kooperation mit dem Forschungszentrum für Molekulare Medizin (CeMM) Virusvarianten sequenziert und die Daten der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Mit der neuen Referenzzentrale wird nun das Erregerspektrum um Influenza A und B sowie RSV erweitert. So kann ein langfristiges, breit aufgestelltes und kosteneffizientes System zur bundesweiten Überwachung gewährleistet werden.
Die Referenzzentrale an der AGES übernimmt nicht nur Laboranalysen, sondern auch zentrale Aufgaben in der Koordination, Datenveröffentlichung sowie internationalen Weitergabe der Ergebnisse. Die epidemiologische Lagebeurteilung erfolgt durch die Implementierung von Trenderkennungs- und Frühwarnfunktionen – ein wichtiger Beitrag für vorausschauende Planungen und Vorbereitungen im Bereich der öffentlichen Gesundheit.
Gleichzeitig wird das neue System flexibel ausgestaltet: Frequenz und Auswahl der untersuchten Erreger können an aktuelle Erfordernisse angepasst werden – in enger Abstimmung mit den Epidemiolog:innen der AGES.
Ein Beitrag zu europäischer Vorsorge und One Health
Die langfristige Etablierung des Abwassermonitorings erfolgt auch vor dem Hintergrund europäischer Vorgaben: Die neue Kommunale Abwasserrichtlinie der EU sieht im Fall gesundheitlicher Notlagen ein rasches Monitoring von Erregern vor. Österreich setzt hier bereits jetzt auf ein dauerhaftes Grundniveau der Überwachung.
Zudem unterstützt die Einbettung des Monitorings in die AGES das One-Health-Konzept – mit einem integrierten Blick auf Mensch, Tier, Umwelt und Gesundheit.
Rückfragen & Kontakt
Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und
Konsumentenschutz (BMASGPK)
E-Mail: pressesprecher@sozialministerium.gv.at
Website: https://sozialministerium.gv.at
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