• 01.12.2025, 14:47:02
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Gewerkschaft vida zu Arbeitsmarkt: Mangelberufsliste und Rot-Weiß-Rot-Card werden Probleme nicht lösen

vida-Hebenstreit an Wirtschaftsbund: Über Arbeitskräftemangel jammern und Lohnerhöhungen unter der Inflationsrate begrüßen, das passt nicht zusammen

Wien (OTS) - 

Zu den heutigen Aussagen des Wirtschaftsbundes hält Roman Hebenstreit, Vorsitzender der Transport- und Dienstleistungsgewerkschaft vida, fest: „Über Arbeitskräftemangel jammern, und Lohnerhöhungen unter der Inflationsrate begrüßen, das passt nicht zusammen. Da werden auch die Rot-Weiß-Rot-Card und die Mangelberufsliste die Probleme am Arbeitsmarkt nicht lösen.“ Wer auf diese Weise die Kaufkraft der Beschäftigten schwächt, setze auf keine aktive Arbeitsmarktpolitik, sondern schlicht und einfach auf Lohndrückerei, so Hebenstreit angesichts der erneut gestiegenen Zahl an Arbeitsuchenden auf fast 400.000.

Bleiben die Löhne in betroffenen Branchen unter der Inflation, könne man angesichts dieses „Preisverfalls der Arbeit“ nicht von Arbeitskräftemangel sprechen. Sinke der Lohn kaufkraftbereinigt, dann sei dies ein eindeutiges Signal, dass es keinen Arbeitskräftemangel, sondern nur einen fehlenden Willen gebe, faire Löhne zu zahlen, kritisiert Hebenstreit. Die vida fordert daher eine 180-Grad-Wende in der Arbeitsmarktpolitik. Branchen, die sich weigern, die Löhne ihrer Beschäftigten über der Inflation anzuheben, müssten von der Mangelberufsliste gestrichen werden.

„Wir können nicht zulassen, dass Millionen an Steuergeldern für die Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte verschleudert werden, während in Österreich selbst das Lohnniveau in den Keller fällt und die Arbeitslosigkeit steigt“, betont Hebenstreit. Die Mangelberufsliste, die eigentlich Knappheit abbilden sollte, verkomme so zur Subventionsliste für Lohndumping, ergänzt der vida-Vorsitzende.

Die vida fordert daher eine zukunftsorientierte Arbeitsmarktpolitik unter Berücksichtigung folgender Punkte:

- Mangelberufsliste neu denken: Streichung jener Berufsgruppen von der Mangelberufsliste, in deren Branchen Kollektivverträge unter der Inflation abgeschlossen werden.

- Kaufkraft sichern: Löhne müssen künftig in jedem Fall über der Inflation liegen, um Branchen für heimische und europäische Arbeitskräfte wieder zu attraktivieren und um das Sozial- und Pensionssystem weiter abzusichern.

- Fokus auf Ausbildung: Auf Investitionen in die Qualifizierung der heimischen Arbeitskräfte, statt auf Lohndumping durch Arbeitsmigration setzen!

„Der Wirtschaftsbund soll aufhören ‚Pi mal Daumen-Rechnungen‘ über einen flächendeckenden Arbeitskräftemangel anzustellen. Stattdessen soll er endlich zur Kenntnis nehmen, dass wir einen Lohnmangel haben. In den letzten 20 Jahren sind die Löhne in Österreich im Vergleich zu den meisten europäischen Ländern nur moderat gestiegen, wobei die Einkommen stärker bei Spitzenverdienern wuchsen als in unteren Einkommensschichten“, so Hebenstreit abschließend.

Rückfragen & Kontakt

Gewerkschaft vida/Öffentlichkeitsarbeit
Hansjörg Miethling
Telefon: 0664 / 614 57 33
E-Mail: hansjoerg.miethling@vida.at

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