- 01.12.2025, 09:23:02
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Volksanwältin/Männerberatung: Gewalt an Frauen kann nur durch Männer beendet werden
16 Tage gegen Gewalt – Gaby Schwarz & Hubert Steger appellieren: Warteliste für Antigewaltprogramm ist lang, mehr Mittel für Gewaltprävention notwendig
Im Jahr 2024 kam es in Österreich zu 27 Femiziden. Fast alle Täter waren Ex/Partner der Frauen. Im Vorjahr wurden 14.600 Betretungs- und Annäherungsverbote von der Polizei verhängt und 25.114 Opfer familiärer Gewalt von Gewaltschutzzentren betreut. „Diese traurige Bilanz zeigt: Gewalt an Frauen kann nur durch Männer beendet werden. Gewaltprävention ist hier der Schlüssel. Entscheidend ist, dass Männer ihr Gewaltrisiko erkennen und ‚manns genug‘ sind, Hilfe in Anspruch zu nehmen“, appellieren Volksanwältin Gaby Schwarz und Hubert Steger, fachlicher Geschäftsführer der Männerberatung Wien, anlässlich der Kampagne „16 Tage gegen Gewalt“.
Ein Bereich des Beratungsangebots der Männerberatung Wien richtet sich an Männer, die sich mit der eigenen Gewalttätigkeit auseinandersetzen möchten. Aber auch Männer, die eine Weisung für ein „Anti-Gewalt-Training“ bekommen haben, können sich an die Männerberatung wenden. „Wir führen jährlich tausend Erstberatungen mit Männern durch, die im Beziehungskontext Gewalt ausgeübt haben oder denen das vorgeworfen wird. In unserem spezifischen Antigewaltprogramm, das acht Monate dauert, schließen jährlich rund 45 Männer erfolgreich eine intensive Auseinandersetzung mit der eigenen Gewaltbereitschaft ab. Die Nachfrage ist da, aber aufgrund der beschränkten Mittel gibt es eine lange Warteliste“, erklärt Hubert Steger und verweist auf die Notwendigkeit einer höheren Dotierung der Fördermittel. Männer können sich akut auch an das Krisentelefon MÄNNERINFO wenden. Es steht rund um die Uhr zur Verfügung – anonym und kostenlos: 0800/400777.
Gaby Schwarz verstärkt: „Allein in Wien werden täglich etwa sieben Wegweisungen ausgesprochen. Nur ein sehr kleiner Teil der Gefährder nimmt an Täterarbeits-Programmen teil. Gewalt an Frauen ist kein Frauenproblem, sondern ein Männerproblem. Als Frau und als für den Strafvollzug zuständige Volksanwältin sage ich: Gewaltprävention ist der einzige Weg zur Besserung. Im Idealfall nehmen Männer frühzeitig therapeutische Hilfe in Anspruch, damit es gar nicht zur Eskalation kommt. Aber auch nach einer Haftstrafe aufgrund von häuslicher Gewalt sollten begleitende Programme verstärkt werden, damit Täter nicht wieder zuschlagen. Umso wichtiger sind Gewaltpräventionsangebote von Neustart oder der Männerberatung.“
Rückfragen & Kontakt
Leitung Öffentlichkeitsarbeit Geschäftsbereich Volksanwältin Gaby
Schwarz
Mag. Pia Ulrich
Telefon: + 43 1 515 05 260
E-Mail: pia.ulrich@volksanwaltschaft.gv.at
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