- 28.11.2025, 12:19:32
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Neue Zahlen zeigen: Das österreichische Pensionssystem wird zum Fass ohne Boden
Bericht der Alterssicherungskommission bestätigt dramatischen Anstieg der Pensionsausgaben – Aktion Generationengerechtigkeit fordert sofortige Kurskorrektur
Das heute präsentierte Mittelfristgutachten der Alterssicherungskommission zeigt einmal mehr, dass Österreich beim Thema Pensionen mit Vollgas auf eine finanzielle Wand zusteuert. Die Zuschüsse des Bundes zur gesetzlichen Pensionsversicherung steigen bis 2030 erstmals über 4 % des BIP (4,23 %). Rechnet man die Beamtenpensionen hinzu, liegt der Anteil sogar bei 7,25 % des BIP – Tendenz steigend.
Damit bestätigt das Gutachten die Entwicklung, vor der die Aktion Generationengerechtigkeit seit Jahren warnt: Das System gerät immer stärker unter Druck. „Das Pensionssystem ist ohne Maßnahmen zu einem Fass ohne Boden geworden
“, warnt Obmann Georg Feith.
120.000 neue Pensionisten bis 2030 – und das ist erst der Anfang
Laut Mittelfristgutachten wird die Zahl der Pensionistinnen und Pensionisten bis 2030 um rund 120.000 Personen steigen. Das liegt zwar etwas unter dem tatsächlichen demografischen Zuwachs, weil die Anhebung des Frauenpensionsalters dämpfend wirkt, doch der Trend ist eindeutig: Der demografische Druck verschärft sich weiter. Nach den Prognosen der Statistik Austria wird die Zahl der über 65-Jährigen zwischen 2030 und 2040 um weitere 330.000 Personen steigen. Schon bis 2030 entstehen dadurch zusätzliche Kosten von 7,2 Milliarden Euro. Gelder, die für Investitionen in die Zukunft dringend gebraucht werden. Bei gleichbleibender Entwicklung droht in der nächsten Dekade ein weiterer Anstieg der Finanzierungslücke um bis zu 20 Milliarden Euro (gerechnet in Preisen von 2030).
Warnsignale dürfen nicht länger ignoriert werden
„Wir müssen endlich die Bremse ziehen. Es reicht nicht, bis zum Jahr 2032 zu warten. Reformen brauchen auch Vorlaufzeit und müssen den Vertrauensgrundsatz berücksichtigen. Wer jedoch weiter abwartet, verspielt die Zukunftsfähigkeit des Systems
“, warnt Georg Feith, Obmann der Aktion Generationengerechtigkeit.
Der demografische Sturm trifft mit voller Wucht
„Das Gutachten zeigt schwarz auf weiß: Wir geben jedes Jahr Milliarden mehr für Pensionen aus, ohne dass sich an den Ursachen etwas ändert. Der demografische Wandel steht nicht bevor, wir sind mittendrin. Ohne eine echte Pensionsreform wird das System unfinanzierbar
“, betont Heike Lehner, Generalsekretärin der Aktion Generationengerechtigkeit.
Reform jetzt: Nachhaltigkeit statt Stillstand
Österreich braucht endlich einen ehrlichen Reformkurs, der Generationengerechtigkeit über kurzfristige Interessen stellt. Die Aktion Generationengerechtigkeit fordert daher dringend zu handeln:
Erhöhung des gesetzlichen Pensionsantrittsalters und Kopplung an die Lebenserwartung, um langfristig Planungssicherheit und Fairness zu schaffen.
Stärkung der zweiten Säule der betrieblichen Altersvorsorge und steuerliche Anreize für die dritte private Säule, damit die Menschen eigenverantwortlich vorsorgen können.
Rücknahme aller außerordentlichen Pensionserhöhungen der letzten zehn Jahre, die den Druck auf das Budget zusätzlich erhöht haben.
Langfristige Budgetdisziplin: In Zukunft nur mehr Pensionserhöhungen, die sich an der Lohnentwicklung der aktiven Erwerbstätigen orientieren und die Inflation nicht übersteigen.
Das Offensichtliche aussprechen
„Zu einem wettbewerbsfähigen und produktiven Land gehört auch eine ausreichend große Erwerbsbevölkerung. Nur wenn wir länger arbeiten und gleichzeitig mehr Menschen in Beschäftigung bringen, kann das Pensionssystem langfristig halten
“, so Lehner abschließend.
Feith ergänzt: „Es geht nicht um Panikmache, sondern um Realitätssinn. Wer die Warnsignale ignoriert, handelt verantwortungslos gegenüber den kommenden Generationen.
“
Über Aktion Generationengerechtigkeit
Die Aktion Generationengerechtigkeit ist ein Verein, der sich für ein nachhaltiges, gerechtes und vor allem gesichertes Pensionssystem einsetzt.
http://www.gerechte-pensionen.at/
Rückfragen & Kontakt
Aktion Generationengerechtigkeit
Generalsekretärin Heike Lehner, MA (HSG)
Telefon: 0650 6465866
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