- 28.11.2025, 12:18:02
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ÖÄK zum Welt-AIDS-Tag: Weniger HIV-Infektionen durch Früherkennung und Therapie
Präventionsmaßnahmen, ausreichende Sensibilisierung zur Früherkennung und therapiebegleitende Kontrolluntersuchungen zum Schutz vor HIV nötig
„Nach einem Rückgang der diagnostizierten HIV-Infektionen während der Coronapandemie, sind die Zahlen seither – mit etwa 450 Neuinfektionen pro Jahr – auch in Österreich wieder auf das Vor-Corona-Niveau angestiegen“, sagt Artur Wechselberger, Leiter des Referats für Sozial- und Vorsorgemedizin in der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK), im Vorfeld des Welt-AIDS-Tags am 1. Dezember. Ebenso müsse weiterhin von einer nicht zu unterschätzenden Dunkelziffer ausgegangen werden. „Auch wenn die chronische Erkrankung mittlerweile gut behandelbar ist, sollte sie nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Früherkennung, wirksame Behandlung und regelmäßige Kontrolluntersuchungen auch nach Therapiebeginn bleiben enorm wichtig.“
Zwtl.: Die Bedeutung der Früherkennung
Bei einer Infektion mit dem HI-Virus (Humanes Immundefizienz-Virus) werden Zellen des menschlichen Immunsystems angegriffen, was unbehandelt zum Verlust dieser Immunzellen und damit zu einer verminderten Funktionsfähigkeit des Immunsystems führt. AIDS (Acquired Immune Deficiency Syndrome) ist die Spätfolge einer unbehandelten HIV-Infektion. In diesem Stadium ist das Immunsystem dermaßen geschwächt, dass es keine schweren Erkrankungen, wie etwa Lungenentzündungen und Tumore, mehr abwehren kann. „Um das zu verhindern, müsste die Früherkennung viel rascher erfolgen. Nach wie vor gehen viele Betroffene oft erst in einem fortgeschrittenen Stadium zum Arzt oder zur Ärztin“, sagt Wechselberger. Mit früheren Diagnosen könnten auch therapeutische Maßnahmen früher beginnen und zudem weitere Ansteckungen verhindert werden.
Zwtl.: Wann man zum Arzt gehen sollte
HIV wird durch Blut, Sperma, Vaginalsekret und den Flüssigkeitsfilm auf der Darmschleimhaut übertragen. Die häufigsten Übertragungswege sind ungeschützter Geschlechtsverkehr und gemeinsame Nutzung von Spritzen zum intravenösen Drogengebrauch. Die Symptome in der Akutphase einer HIV-Infektion könnten unterschiedlich und verschieden stark ausgeprägt sein, erklärt der Allgemeinmediziner. Sie reichten von Fieber, Lymphknotenschwellungen und Hautausschlag bis hin zu Durchfall oder schmerzhaften Schluckbeschwerden. „Treten diese Symptome auf und ist man aufgrund der eigenen Lebensgeschichte einer erhöhten Ansteckungsgefahr ausgesetzt, sollte unbedingt auch ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.“ Gemeinsam könnten dann die weiteren Schritte – etwa ein HIV-Test mittels Blutabnahme - gesetzt und gegebenenfalls eine rasche Therapie in die Wege geleitet werden.
Zwtl.: Auch andere durch Therapie und regelmäßige Kontrolluntersuchungen schützen
Die heute in der Aids-Therapie angewandten Medikamente seien gut verträglich und würden ausgezeichnet wirken, was sich auch am deutlichen Rückgang von Aids-Erkrankungen ablesen lasse. Wechselberger: „Sie verhelfen nicht nur den HIV-Infizierten selbst zu einem weitgehend normalen Leben, sie schützen auch andere vor einer Ansteckung. Denn je früher und konsequenter die Therapie durchgeführt wird, desto geringer ist die Viruslast und desto weniger ist man auch ansteckend.“ Von immenser Wichtigkeit seien in diesem Zusammenhang auch regelmäßige Kontrolluntersuchungen nach Therapiebeginn: „Damit die Behandlung wirksam bleibt und sie vor weiteren Ansteckungen schützt, muss regelmäßig überprüft werden, ob die Medikamente gut eingestellt sind“, sagt Wechselberger. Weiters könne dadurch auch verhindert werden, dass sich die Therapie negativ auf Organe oder Organfunktionen auswirke.
Um das eigene Risikobewusstsein für gefährliche Ansteckungssituationen zu erhöhen, sollte neben der ärztlichen Aufklärung auch das umfassende Beratungsangebot von den AIDS-Hilfen in Anspruch genommen werden. Hier werden Betroffene und potenziell gefährdete Menschen u.a. auch über präventive Maßnahmen informiert. „Um sich vor einer sexuellen Übertragung von HIV zu schützen, ist die Verwendung eines Kondoms nach wie vor eine hochwirksame Methode. Drogenabhängige Menschen, die sich Suchtmittel intravenös verabreichen, müssen sich der hohen Ansteckungsgefahr durch infizierte Injektionsnadeln bewusst sein“, betont Wechselberger.
Rückfragen & Kontakt
Österreichische Ärztekammer/Öffentlichkeitsarbeit
Mag. Ilona Gschmeidler
Telefon: +43 1 51406-3312
E-Mail: i.gschmeidler@aerztekammer.at
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