- 28.11.2025, 10:39:35
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Personale für Würdigungspreisträgerin Iris Andraschek
Von Aleppo-Seifen bis Bienenkästen: Kunst, die globale Fragen sinnlich erfahrbar macht

Iris Andraschek ist niederösterreichische Würdigungspreisträgerin 2025 in der Kategorie Bildende Kunst. Sie zählt zu den renommiertesten Künstlerinnen ihrer Generation in Österreich. In ihren Arbeiten beschäftigt sie sich mit dem Zusammenspiel von Öffentlichkeit und Privatheit, mit gesellschaftlichen Utopien, Erinnerungskultur und der Beziehung von Mensch und Natur. Ihre künstlerische Praxis verbindet Fotografien, Filme, Zeichnungen und Installationen.
Gerda Ridler, künstlerische Direktorin der Landesgalerie Niederösterreich, betont: „Iris Andrascheks Blick eröffnet neue Perspektiven auf menschliche Erfahrungen sowie gesellschaftliche und politische Zusammenhänge. Ich freue mich, mit der Ausstellung Einblick in das vielfältige Schaffen der Würdigungspreisträgerin geben zu können: von Migration und Natur bis zur globalisierten Agrarindustrie.“
Hubert Nitsch, Kurator der Ausstellung: „Iris Andrascheks Kunst ist sinnlich und visionär. Die Betrachterinnen und Betrachter sind eingeladen, weiter und offener auf unsere Welt zu schauen.“
Erinnerung und Migration
Ein zentrales Werk der Ausstellung ist ein raumgreifendes Modell des Basars von Aleppo, das Andraschek mit tausenden Aleppo-Seifen aufbaut. Sie beleuchtet darin die Geschichte syrischer Flüchtlinge, die im türkischen Grenzgebiet während des Krieges Aleppo-Seife herstellten. Mit Fotografien, Filmen, Zeichnungen und der Installation macht sie diesen Prozess auf künstlerische Weise erfahrbar.
In Krems ist Andraschek bekannt für ihr vielbeachtetes Projekt „Ich bin hier.“ von 2021. Über 100 aufgemalte Teppiche auf Straßen, Plätzen und Gehwegen erinnern an jüdische Frauen, die während der Zeit des Nationalsozialismus flüchten mussten oder ermordet wurden. Handgeschnittene Schablonen dieser Teppiche sind in der Ausstellung zu sehen. Mit einer installativen Arbeit thematisiert sie den Raub von Kulturgut im Dritten Reich.
Sprechende Pflanzen
Galvanisierten Pflanzen verleiht Andraschek mittels Sprechblasen eine Stimme. In den Sprechblasen stehen Aussagen von Expert:innen aus Agrikultur und Landwirtschaft. Sie werfen Fragen nach den Ursachen und Folgen der künstlichen Hybridisierung von Saatgut auf. In alte Bienenkästen integriert sie Bildschirme mit Videos, in denen Fachleute und Lebensmittelproduzent: innen zu Wort kommen. Ihre „Aquarien“ nehmen Bezug auf die Verschmutzung der Meere und des Wassers durch Abfälle und Mikropartikel.
Zwischen Inszenierung und Dokumentation
Im Bereich der Fotografie experimentiert Andraschek mit Filtern, Studiolicht und Doppelbelichtung. Sie nimmt darin sozialpolitische und alltagskulturelle Motive in den Fokus, wie etwa Feuerwehrfeste und Landjugend im Waldviertel. Eine Fotoserie beschäftigt sich mit der Rolle von Bäuer:innen von regionaler Landwirtschaft im Kontrast zur globalisierten Agrarindustrie. In ihren Zeichnungen kombiniert die Künstlerin archetypische Bilder mit Zitaten von Persönlichkeiten, die sie in comicartigen Textschlingen integriert.
IRIS ANDRASCHEK
NÖ Würdigungspreisträgerin 2025
29.11.2025 – 03.05.2026
www.kunstmeile.at/andraschek
Eröffnung
FR, 28.11.2025, 18.00 Uhr, Anmeldung unter: www.kunstmeile.at/anmeldung
Artist Talk
Iris Andraschek im Gespräch mit Kurator Hubert Nitsch
SA 28.02.2026, 15.00 Uhr
Pressebilder:
https://celum.noeku.at/pinaccess/showpin.do?pinCode=Andraschek
Pressebereich:
www.kunstmeile.at/de/presse/landesgalerie
Fotos zur Eröffnung (online am FR, 28.11.2025 ab 21 Uhr)
https://www.apa-fotoservice.at/galerie/39068
Rückfragen & Kontakt
Mag. Elisabeth Zettl
Telefon: +43 664 60499 178
E-Mail: elisabeth.zettl@kunstmeile.at
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