- 27.11.2025, 13:41:02
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OECD bestätigt Reformbedarf: Länger arbeiten ist die beste Option für ein nachhaltiges Pensionssystem
Aktion Generationengerechtigkeit fordert: Österreich muss Reformkurs endlich ernst nehmen
Die heute präsentierte OECD-Studie „Pensions at a Glance“ bestätigt erneut, was internationale Expertinnen und Experten seit Jahren sagen: Österreichs Pensionssystem steht unter massivem Druck – und die beste, zugleich politisch machbarste Option, um es nachhaltig zu sichern, ist länger zu arbeiten.
Während das gesetzliche Pensionsalter in Österreich mit derzeit 0,3 Jahren über dem OECD-Schnitt liegt, wird das in Zukunft nicht mehr der Fall sein. Laut OECD steigt das durchschnittliche Antrittsalter im OECD-Raum auf 66,4 Jahre, während es in Österreich konstant bleibt. Nicht nur das faktische, sondern auch das gesetzliche Pensionsantrittsalter muss erhöht werden, um das System langfristig zu stabilisieren.
Ein teures System, das zu früh auszahlt und zu wenige Beitragsjahre gegenüberstellt
„Seit Jahren zeigen internationale Studien dieselbe Schieflage: ein teures System, das zu früh auszahlt und zu wenige Beitragsjahre gegenüberstellt. Die Pensionsreform der neuen Regierung war nicht genug. Wir brauchen einen klaren, generationengerechten Reformplan, der diesen Namen auch verdient“, so Georg Feith, Obmann der Aktion Generationengerechtigkeit.
OECD bestätigt, was es zu ändern gilt
„Die OECD bestätigt erneut, was wir seit Jahren kritisieren: Die Politik darf nicht länger auf Zeit spielen. Es braucht Mut zu Reformen, bevor es zu spät ist. Dass die Pensionen nicht sicher sind, ist keine Schwarzmalerei, sondern Realität“, betont Heike Lehner, Generalsekretärin der Aktion Generationengerechtigkeit.
Mehr Erwerbstätigkeit, längere Arbeitsphasen, stärkere Vorsorge
Die OECD weist auf mehrere zentrale Schwächen des österreichischen Systems hin:
Niedrige Erwerbsquote älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer: Nur 57,3% der 55- bis 64-Jährigen sind in Österreich erwerbstätig – weit unter dem OECD-Durchschnitt von 65,5%.
Kaum kapitalgedeckte Vorsorge: Die in Österreich für die Altersvorsorge vorgesehenen Vermögenswerte liegen bei lediglich 7,2% des BIP, während der OECD-Schnitt 95,2% beträgt.
Unzureichende Anreize für längeres Arbeiten: Im internationalen Vergleich fehlen strukturelle und steuerliche Anreize, um über das Regelpensionsalter hinaus beschäftigt zu bleiben.
„Die Anhebung des Frauenpensionsantrittsalters war ein erster wichtiger Schritt“, so Lehner weiter. „Länger und mehr zu arbeiten ist auch eine der besten Maßnahmen, um den Gender Pension Gap zu verringern. Ein verpflichtendes Pensionssplitting mit Opt-out-Regelung wäre hier ein logischer nächster Schritt.“
Kapitalgedeckte Vorsorge stärken – Rahmenbedingungen modernisieren
Die Aktion Generationengerechtigkeit fordert, Österreich müsse endlich auch beim Vermögensaufbau und der kapitalgedeckten Vorsorge aufholen. Eine Flexibilisierung der Veranlagungsbeschränkungen für Pensionskassen und Mitarbeitervorsorgekassen sei dringend notwendig, um die zweite Säule zu stärken und die Abhängigkeit von staatlichen Umlagebeiträgen zu reduzieren. „Als alternde Gesellschaft sollten wir uns an den nordischen Ländern orientieren, die stärker auf kapitalgedeckte Modelle setzen. So profitieren Bürgerinnen und Bürger auch von globalen Marktentwicklungen. Das schafft Sicherheit und Wohlstand im Alter“, so Feith abschließend.
Über Aktion Generationengerechtigkeit
Die Aktion Generationengerechtigkeit ist ein Verein, der sich für ein nachhaltiges, gerechtes und vor allem gesichertes Pensionssystem einsetzt.
Rückfragen & Kontakt
Aktion Generationengerechtigkeit
Generalsekretärin Heike Lehner, MA (HSG)
Telefon: 0650 6465866
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