• 27.11.2025, 11:40:32
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Weniger Mist: Recyclingmythos ‒ was wirklich nachhaltig ist

Medieninformation: Die Website wenigermist.at zeigt auf www.wenigermist.at Tipps, um durch das Verwenden von Mehrwegflaschen und andere Maßnahmen Abfall im Alltag zu verringern.

Wien (OTS) - 

Rund fünf Milliarden verpackte Getränke werden jährlich in Österreich verkauft - und die Wahl der Verpackung hat enorme Auswirkungen auf unsere Umwelt. Hartnäckige Mythen ranken sich rund um das Thema Einweg- und Mehrwegverpackungen, etwa dass Getränkedosen durch Recycling so umweltfreundlich wie Mehrwegflaschen seien. Doch die Fakten sprechen eine andere Sprache.

Dass die Recyclingquoten in Österreich durch das Einwegpfand angehoben werden, ist gut für die Umwelt, aber es geht noch besser. „Getränkeverpackungen so lange wie möglich wiederzubefüllen, ist ökologisch besser. Und das umweltfreundlichste Getränk ist das ausgezeichnete Wiener Leitungswasser, das ganz ohne Verpackung direkt ins Haus kommt“, erklärt der Wiener Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky.

Mythos 1: „Alle Pfandflaschen sind Mehrwegflaschen“

Viele Pfandflaschen sind KEINE Mehrewgflaschen! In Österreich gibt es seit Jänner 2025 ein Pfandsystem für Einwegkunststoffflaschen und Dosen. Diese werden nach einmaligem Gebrauch recycelt - mit hohem Sortieraufwand. Nur Flaschen mit dem Hinweis „Mehrweg“ werden gespült und wiederverwendet, was Ressourcen spart und Müll vermeidet. Der Großteil der Mehrwegflaschen sind Flaschen aus Glas, vor allem Bierflaschen. Aber aufgepasst, nicht alle Glasflaschen sind Pfandflaschen.

Mythos 2: „Glas ist immer besser als Kunststoff“

Nicht jede Glasflasche ist automatisch umweltfreundlich. Einwegglas verursacht durch Herstellung und Transport hohe CO₂-Emissionen und Energieverbrauch. Nur Mehrwegglasflaschen, die bis zu 50-mal wiederbefüllt werden, sind ökologisch sinnvoll, besonders bei regionaler Verteilung.

Mythos 3: „Recycling löst das Verpackungsproblem“

Recycling alleine löst das Verpackungsproblem nicht, auch wenn es im Vergleich zum reinen Einsatz von Primärrohstoffen ökologisch sehr sinnvoll ist und Pfand das Littering reduziert. Warum?

  • Der Sortieraufwand und das Recycling brauchen mehr Energie und verursachen mehr Emissionen als die Wiederbefüllung von Mehrggebinden.

  • Die ursprünglichen Materialien können beim Recycling nicht immer vollständig erhalten werden, da es unter anderem zu Sortierverlusten oder mechanischem Abrieb der Oberflächen – etwa beim Recycling von PET-Flaschen - kommt.

  • Für die Herstellung einer neuen PET-Flasche aus Recyclingmaterial braucht man z.B. ca. 1,4 alte Flaschen - es kommt also zu Materialverlust.

  • Oft müssen Primärrohstoffe zugeführt werden.

  • Es sind Additive, also Zusatzstoffe, notwendig, um die gewünschten Eigenschaften zu erzielen.

Mehrweg vermeidet Müll von Anfang an und ist damit deutlich ressourcenschonender als jede Recyclinglösung.

Mythos 4: „Viel CO2 für Transport und Reinigung: Mehrweg ist schlecht für die Umwelt“

Ein häufiger Irrtum: Mehrwegflaschen seien durch die nötige Reinigung und den Rücktransport ökologisch nachteilig. Doch Studien zeigen klar: Regionale Mehrwegsysteme haben die beste Umweltbilanz, auch wenn Transport und Reinigung berücksichtigt werden. Zum Beispiel ist bei einer 0,33-Liter-Bierflasche der CO2-Ausstoß der Einwegflasche rund dreimal so hoch wie jener der Mehrwegflasche - wenn die Mehrwegflasche die Wiederbefüllungsraten erreicht.

Fakten statt Mythen

  • Mehrwegflaschen können bis zu 50-mal wiederverwendet werden.

  • Regionale Mehrwegsysteme haben die beste Umweltbilanz.

  • Einwegverpackungen, auch mit Pfand, sind Wegwerfprodukte mit hohem Ressourcenverbrauch.

  • Leitungswasser ist das umweltfreundlichste Getränk – es kommt ganz ohne Verpackung und ohne Transport aus und erzeugt somit keine CO2-Emissionen.

Wer bewusst wählt, verändert viel.

Mehrwegverpackungen sind ein einfacher Schritt mit großer Wirkung - für weniger Müll, weniger CO₂ und mehr Zukunft. Jede Entscheidung zählt.

Information

Viele praktische Tipps und Links für weniger Mist bietet die Initiative „natürlich weniger Mist“ auf www.wenigermist.at.

Die Initiative „natürlich weniger Mist“ der Stadt Wien führt richtungsweisende und beispielhafte Projekte und Aktivitäten im Bereich der Abfallvermeidung durch, die zur Schonung wertvoller Ressourcen oder zu einer nachhaltigen Lebens- und Verhaltensweise beitragen.

Rückfragen & Kontakt

DIE UMWELTBERATUNG, DIin Sabine Seidl
Telefon: 0699 189 174 65
E-Mail: sabine.seidl@umweltberatung.at
Website: https://www.umweltberatung.at

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