- 27.11.2025, 10:30:02
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„Hawaii – Inseln der wilden Wunder“: „Universum“-Neuproduktion zeigt die einzigartige Flora und Fauna der Vulkaninseln
Am 2. und 9. Dezember um 20.15 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON
Mitten im endlosen Blau des Pazifiks liegt Hawaii – einer der isoliertesten Orte der Welt. Die acht Hauptinseln und mehr als 130 Inseln und Atolle sind rund 3.000 Kilometer vom nächsten Kontinent entfernt. Die Abgeschiedenheit machte Hawaii zu einem Labor der Evolution, das „Universum“ in zwei Folgen entdeckt. Die Neuproduktion „Hawaii – Inseln der wilden Wunder“ zeigt am Dienstag, dem 2. und 9. Dezember 2025, jeweils um 20.15 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON die einzigartige Flora und Fauna der Vulkaninseln. Regie führten Lars Pfeiffer und Florian Graner, die auch gleichzeitig für die spektakulären Bilder über und unter Wasser sorgten. Die aufwendige Naturdokumentation ist eine Produktion von Doclights in Zusammenarbeit mit ORF, NDR, WDR, ARTE, NHK und ZDF Studios.
Teil 1 beginnt mit dem zerstörerischen Ursprung des Naturparadieses Hawaii. 40 Jahre dämmerte der gewaltige Vulkan Mauna Loa dahin, bevor er im November 2022 wieder glühende Lava spuckte. Die Lavaflüsse wälzen alles nieder, was ihnen in den Weg kommt. Erst der Ozean kann sie stoppen. Bis heute wächst der Archipel auf diese Weise. Durch seine isolierte Lage im Pazifik gibt es 90 Prozent der Pflanzen und Tiere nur auf Hawaii – weltweit einzigartig! Der ʻŌhiʻa-Baum mit seinen roten Blüten ist Symbol dafür – und zugleich ein spiritueller Mittelpunkt der hawaiianischen Kultur. Seine Bedeutung erklärt der Wissenschafter Sam ʻOhu Gon: „Die Blüten sind die wichtigste Nahrungsquelle für die Kleidervögel. Der ʻŌhiʻa-Baum gilt zugleich als Manifestation zahlreicher Götter. Wenn ich also einen alten ʻŌhiʻa sehe, denke ich sofort: Dieser Baum ist vielleicht 400 Jahre alt – er stand hier schon lange, bevor Captain Cook 1778 die Hawaiischen Inseln erreichte.“
Doch die Naturidylle ist bedroht. Eingeschleppte Arten wie Axishirsche aus Indien oder Chamäleons aus Afrika bringen das ökologische Zusammenspiel aus dem Gleichgewicht. Wissenschafter:innen sowie Aktivistinnen und Aktivisten kämpfen um den Erhalt der Artenvielfallt – an Land und im Wasser. Das Team von „Kuleana Coral Restoration“ setzt sich zur Rettung der Korallenriffe ein. Kapono Kaluhiokalani erklärt den Hintergrund ihrer Organisation: „Im Kumulipo, der Hawaiianischen Schöpfungsgeschichte, ist der Korallenpolyp das allererste Lebewesen. Das bedeutet, dass die Koralle unser ältester lebender Vorfahre ist. Aus der Koralle entstand alles Leben – vom Meeresgrund bis hinauf auf die Berggipfel. Wir sind alle miteinander verbunden.“
Die Dokumentation verwebt Mythen, Wissenschaft und spektakuläre Naturaufnahmen – von glosenden Lavafeldern über leuchtende Tiefsee-Organismen bis zu Buckelwalen, die nach 5.000 Kilometern Reise aus Alaska in den warmen Gewässern ihre Kälber zur Welt bringen.
Mālama ʻāina – „sich um das Land kümmern“ spielt in Teil 2 der „Universum“-Produktion eine zentrale Rolle. Der Zoologe Rick Barboza zeigt, dass der erste Eindruck von Hawaii täuscht: „Ich bin auf Hawaii aufgewachsen – umgeben von Wald und Ozean dachte ich: Hier ist alles in Ordnung. Ich kann in den Wäldern wandern, alles ist voller Bäume. Aber erst als ich lernte zu verstehen, was Hawaii ausmacht, wurde mir klar: Alles, was ich kannte, dieses schöne, üppige Grün – war ein invasiver, nicht heimischer Wald.“ Mit einer eigenen Baumschule versucht Rick, die Natur Hawaiis zumindest zu erhalten. Mehrere Hibiskusarten sind nur hier zu finden – wie etwa der weiße Hibiskus. Der einzige, der duftet und ein frisch-süßliches Aroma verströmt.
Heute ist Hawaii ein Vorbild dafür, wie man aus Fehlern lernen kann. Das Symbol der Zuversicht ist der hawaiianische Nationalvogel: die Nēnē. Die Gans war beinahe ausgestorben, die Population erholt sich nun langsam wieder. Kanadagänse landeten einst auf der Insel und haben sich über Tausende Jahre zu einer eigenen Art entwickelt. Auch unter Wasser zeigt sich ein fragiles Ökosystem. Riffmantas, Hammerhaie und Meeresschildkröten teilen sich die nährstoffreichen Gewässer. Wie in einem Spa lassen sie sich von Putzerfischen Parasiten und Ablagerung entfernen. Teilweise arbeiten die Meerestiere bei der Jagd im Team. Das Leben im Ozean vor Hawaii ist ein fein abgestimmtes Netzwerk gegenseitiger Abhängigkeiten. Der „Universum“-Zweiteiler ist eine Hommage an Hawaiis Natur, Kultur und die Menschen, die beides bewahren. Ein eindringlicher Appell, dieses Paradies zu schützen – bevor es für immer verloren ist.
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